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Business-Stimmungsbild

Nach zwei Monaten Corona-Stresstest: "Die kreativen Herausforderungen kommen erst noch"

19.05.2020 - Wie ist die aktuelle Business-Stimmung? Eher positiv oder verhalten? Nach fast zwei Monaten Corona ziehen Werbeexperten und werbetreibende Unternehmen die ersten Resümees. Vorsichtiger Optimismus macht sich breit - nach wochenlangem Stresstests zwischen Verantwortung und Risikoabwägungen.

von Christina Rose

Eine für ONEtoONE exklusive Umfrage der Berliner Kommunikationsagentur Schoesslers   unter Marketingexperten zeigt: Die Stimmung ist verhalten optimistisch:

  • Matthias Wahl, Präsident Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW)   :
    "Ich habe die Hoffnung, dass dieser gegenwärtige Crashkurs in Digitalisierung post Corona eine nachhaltige Wirkung entfaltet. Dazu gehört die Umsetzung der positiven Erfahrungen mit den aktuell erzwungenen Alternativen zum lange Gewohnten (z.B. Homeoffice), aber auch Vision, Mut zur Disruption auf allen Ebenen und die finanziellen Mittel, dauerhaft neue Strukturen zu schaffen.

    Matthias Wahl (Bild: BVDW)
    Matthias Wahl

    Und das müssen wir im Umfeld einer voraussichtlich tiefen wirtschaftlichen Rezession und eines dann voraussichtlich tobenden Bundestagswahlkampfes schaffen. Ich bin sicher, die wirkliche Herausforderung in Bezug auf Kreativität, Solidarität, Verantwortungsübernahme, Bescheidenheit und Kompromissfähigkeit wartet auf uns erst nach Corona, aber die Startlöcher dazu müssen wir jetzt graben."

  • Torsten Ahlers, Geschäftsführer Otto Retail Media   :
    "Unsere Branche ist durch das digitale Geschäftsmodell derzeit gut aufgestellt und auch Retail Media gewinnt zunehmend an Bedeutung. Wir sind mit der Otto Retail Media seit circa zwei Wochen im neuen Look & Feel am Markt und sehen die derzeitige Situation als Chance für uns, unseren Lieferanten und Partnern auf otto.de mit Sponsored Product Ads mehr Sichtbarkeit für ihre Produkte zu verschaffen. In Zeiten, in denen die digitale Auffindbarkeit einer Marke unabdingbar ist, können wir Zielgruppen genau dort ansprechen, wo es aktuell noch geht: Online.

    Torsten Ahlers (Bild: Raimar von Wienskowski)
    Torsten Ahlers

    Ich freue mich, dass wir auch in der derzeitigen Homeoffice-Situation jederzeit für unsere Kunden erreichbar sind und das Business somit ohne Einschränkungen am Laufen halten können. Im Team tauschen wir uns bei regelmäßigen, virtuellen Morning-Calls und Dinnerparties aus und sorgen dafür, dass wir das Gemeinschaftsgefühl auch während des geltenden Kontaktverbots beibehalten. Wir sind gespannt, wie es in den nächsten sechs Monaten weitergeht. Vorsichtig optimistisch können wir aber sagen, dass wir gestärkt aus der Krise hervorgehen werden."

  • Marianne Bullwinkel, Sprecherin der Geschäftsführung bei RMS   :
    "Covid-19 hat der globalen Wirtschaft einen starken Dämpfer verpasst. Das spürt auch der Werbemarkt deutlich. Trotz der rückgängigen Werbebudgets und der vorsichtigen Stimmung in der Branche, regt eine Krise wie diese auch dazu an, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen. Genau das machen nicht nur wir bei RMS, sondern auch unsere Kunden und Partner. Sie nutzen ihre Potentiale, indem sie zum Beispiel ihren Kampagnenfokus von Abverkauf zu Haltung schwenken oder ihren Traffic vom stationären Handel in Online-Shops umleiten.

    Marianne Bullwinkel (Bild: RMS Christina Körte)
    Marianne Bullwinkel

    Hier waren wir bei RMS insbesondere zu Beginn der Krise herausgefordert, schnell zu reagieren. Innerhalb weniger Tage haben wir neue Spotmotive produziert und geschaltet und viele bestehende Kampagnen inhaltlich angepasst. Nicht nur unsere Kunden wissen diese Agilität der Audio-Werbeformate zu schätzen, sondern auch wir als Vermarkter sind uns darüber bewusst geworden, dass schnelle Anpassungsfähigkeit eine echte Stärke in Krisenzeiten ist. Diese Erfahrung werden wir gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern als einen sehr positiven Aspekt aus der Krise mitnehmen."

  • Sven Traichel, CEO & Country Manager Havas Media Group Germany   :
    "Bei Havas Media hat der Übergang in das Home Office sehr gut geklappt, da wir ohnehin schon modernes Arbeiten mit Laptops, VPN, MS Teams und Home-Office implementiert hatten und Remote Work für uns schon vor Corona Realität war. Natürlich gab und gibt es bei vielen Kunden Verunsicherung und es wurden viele Umplanungen, Verschiebungen, Stornierungen aber auch Zubuchungen umgesetzt, so dass wir weiterhin mit voller Besetzung fahren und Kurzarbeit nicht in Anspruch nehmen müssen.

    Sven Traichel (Bild: Havas)
    Sven Traichel

    Wir untersuchen mit unserem wöchentlichen Havas Media Corona Monitor nun bereits in der 6. Welle die Situation und relevante Fragestellungen, so dass wir zu jedem Zeitpunkt mit kompetenter Beratung für unsere Kunden zur Verfügung stehen. Auch das Neukundengeschäft läuft weiter und wir gewöhnen uns langsam auch an virtuelle Chemistry Meetings."

  • Samuli Sirén, Managing Partner Redstone Digital   :
    "Was ich als Unternehmer im digitalen VC-Bereich durchaus beobachten kann, ist die drastisch veränderte Einstellung zu Digitalisierungsthemen, sowohl im privaten als auch im betrieblichen Bereich. Die aktuelle Krise gibt der Digitalisierung einen deutlichen Schub.

    Samuli Sirén (Bild: Redstone Digital)
    Samuli Sirén

    Diese Situation hat uns gezeigt, wie effizient Menschen, Organisationen und Konzerne technologische Innovationen - wie beispielsweise Video Conferencing oder Education Technologies - nutzen, um überhaupt am gewohnten Alltag teilnehmen zu können. Für mich ist ziemlich klar, dass wir als Gesellschaft mit einem völlig neuen, wahrscheinlich positiveren Zugang zu Digitaltechnologien aus dieser Krise herausgehen werden."

    Joachim Schütz (Bild: OWM)
    Joachim Schütz


  • Joachim Schütz, OWM   -Geschäftsführer:
    "Werbung darf im Unternehmen nicht als Kostenfaktor betrachtet werden, sondern als Investition in die Marke. Wenn die Werbung jetzt einfach ausgesetzt wird, besteht die Gefahr, dass die Marke langfristig Schaden nimmt."

  • Nicole Gaiziunas, Gründerin und Geschäftsführerin der XU Group, Berlin   :
    "Auch wir und unsere Mitarbeitenden müssen uns in einem bisher noch nie dagewesenen Stresstest beweisen, über dessen Bestehen die richtigen Lösungen entscheiden. Als Gründer haben wir großen Respekt vor der Herausforderung und spielen deshalb verschiedene finanzielle und strategischen Szenarien durch, bei denen wir Verantwortung und Risiko abwägen, um für uns und unser Team nachhaltig den Tanz auf der Rasierklinge zu bestehen. Wichtig ist es auch außerhalb der Schönwetterzone agil zu sein und Produkte konstant den sich immer schneller veränderten Marktanforderungen anzupassen. Deshalb haben wir unsere digitalen Kompetenzprogramme für begleitetes, individuelles Online-Lernen mit dem XU Online Campus noch weiter ausgebaut.

    Nicole Gaiziunas (Bild: XU Group)
    Nicole Gaiziunas

    Digitale Kompetenzen sind nicht nur heute, sondern auch morgen (nach der Krise) der Schlüssel für unsere Wirtschaft, um digital handlungs- und lieferfähig zu bleiben. Besonders in der Krise sind das agile Denken und Handeln gefragt, das unsere digitale und technologische Zeit seit langem einfordert. Wir sehen die Krise als Chance - nicht nur für uns, sondern vor allem für Unternehmen und deren Mitarbeitende, jetzt in ihre digitale Zukunftsfähigkeit zu investieren. Motivation und Ziel muss sein, besser als zuvor werden, damit wir alle gestärkt aus der Krise hervorgehen und gemeinsam durchstarten können."

  • Dr. Cornelius Maurer, Mitgründer und Geschäftsführer der DEMECAN Holding   :

    Dr. Cornelius Maurer (Bild: DEMECAN Holding)
    Dr. Cornelius Maurer

    "Im Hinblick auf die aktuellen Einschränkungen durch die Corona-Krise wird einmal mehr deutlich, dass systemrelevante Produkte und dazu gehören auch Arzneimittel, in Deutschland hergestellt werden sollten. Geschlossene Grenzen, erschwerte globale Zusammenarbeit mit Lieferanten, wachsende Versorgungslücken und gefährdete Lieferketten sind Auswirkungen, denen es heißt entgegen zu steuern. COVID-19 bestärkt uns daher in unserer Strategie, eine Produktion von medizinischem Cannabis auch in Deutschland aufzubauen."

  • Dr. med. Oliver Miltner, Gründer und Geschäftsführer der DoctorBox GmbH   :
    "In den letzten vier Jahren haben wir uns bei DoctorBox intensiv mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens beschäftigt und mit unserer gleichnamigen digitalen Gesundheitsakte ein solides Fundament geschaffen, auf dem wir nun aufbauen konnten. Darum ist es uns möglich, in kürzester Zeit passgenaue Lösungen für die neue Situation zu entwickeln, und das stark geforderte Gesundheitswesen zu unterstützen.

    Dr. Oliver Miltner (Bild: DoctorBox GmbH)
    Dr. Oliver Miltner

    So haben wir z. B. eine Schnittstelle für Laborsysteme zur digitalen Befundübermittlung von COVID-19-Tests entwickelt, die wir erfolgreich mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns gelauncht haben. Die Corona-Krise unterstreicht einmal mehr, die Relevanz digitaler Lösungen im Gesundheitswesen und ist ein starker Antrieb für die Digitalisierung in dieser Branche."

  • Michael Hirthammer, Geschäftsführer Harry's Deutschland   :
    "Die weltweit rasante Entwicklung des SARS-CoV-2-Virus stellt eine große und ungewohnte Herausforderung für alle Unternehmen und die Gesellschaft dar. Glücklicherweise haben wir bei Harry's bereits sehr früh mit viel Engagement und Aufwand die Präventionsmaßnahmen begonnen, um das Ansteckungsrisiko für unsere Mitarbeiter, deren Familien und unsere Geschäftspartner zu minimieren.

    Michael Hirthammer (Bild: Harry's Deutschland)
    Michael Hirthammer

    Wir sind so in der glücklichen Lage, den Geschäftsbetrieb nahezu gewohnt aufrecht zu erhalten und haben aktuell auch keine Produktions- oder Lieferengpässe. Unser Team ist seit Jahren agil und flexibel aufgestellt und mit hoher Motivation meistern wir auch diese neuen Gegebenheiten. Das ist für unser Unternehmen ein klarer Vorteil."

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