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Adressunternehmen profitieren vom DM-Boom

27.12.1999 - ONEtoONE im Interview mit Bernhard Allzeit, neben Kai-Uwe Hesse Geschäftsführer von A & S.

Vor einem Jahr meldete ONEtoONE die Gründung von A & S, Adressmanagement & Services mit Sitz in Hamburg und Korntal-Münchingen. Das Joint Venture von Ex-Schober-Mann Bernhard Allzeit und dem DM-Unternehmen Kurt W. Welz bietet Dienstleistungen rund ums Adressmanagement wie Adressmittlung, Analyseverfahren sowie die komplette Abwicklung von Mailingaktionen. A & S ist eines von vielen kleinen, aber feinen Adressunternehmen, die 1999 aus der Taufe gehoben wurden.
ONEtoONE hat sich mit Bernhard Allzeit - neben Kai-Uwe Hesse Geschäftsführer von A & S - über das Startjahr unterhalten.

ONEtoONE: Welche Bilanz ziehen Sie nach einem Jahr A & S?
Bernhard Allzeit: Unsere bereits hochgesteckten Umsatzziele haben wir mit einem Plus von 20 Prozent übererfüllt. Der Plan sah die Gewinnung eines konkreten, strategischen Projektkunden vor. Gewonnen haben wir aber sogar drei Kunden dieser Güte - in einem Fall sogar auf Empfehlung. Das heißt, die Positionierung mit unserer Kernkompetenz, dem Adressmanagement, bei gleichzeitiger projektorientierter Fullservice-Ausrichtung ist vollständig aufgegangen.
OtO: Die Gründung und Etablierung von A & S wird kein reines Zuckerschlecken gewesen sein: Welche Probleme gab es?
Allzeit: Wirkliche Probleme gab es zum Glück nicht. Bedenkt man, dass es eine Mutter - Direktmarketing Kurt W. Welz - und eine Tochter mit zwei Standorten zu schaffen und einzurichten galt, zuerst mit vier und nach nur zwei Monaten mit bereits sechs Mitarbeitern, so gab es doch schon einige organisatorische, administrative und schnittstellen-technische Klimmzüge zu überstehen. Geholfen hat uns hierbei natürlich die Tatsache, dass sich unser Team nicht fremd war und sich zum Teil schon viele Jahre kennt.
OtO: Es scheint in der Adressbranche derzeit einen Trend zur Selbstständigkeit zu geben: In den letzten Monaten haben sich viele ehemalige Mitarbeiter großer Adressunternehmen auf die eigenen Füße gestellt. Wie erklären Sie sich diesen Trend?
Allzeit: Das Direktmarketing ist eine Branche, in der man/frau sich mit Spezialwissen, sehr guten Marktkenntnissen und vor allem exzellenten Kundenbeziehungen selbstständig machen kann - als Bankkaufmann oder -frau fällt es ungleich schwerer, eine Bank zu gründen. Hinzu kommt, dass das Direktmarketing in den letzten Jahren eine enorme Verbreitung erfahren hat. Gemessen an den Gesamtaufwendungen mit voraussichtlich über 40 Milliarden Mark in 1999, den neuen Medien Internet und E-Commerce ist das Direktmarketing ein bedeutender volkswirtschaftlicher Faktor geworden, in dem viele eine Chance zur Selbstständigkeit erkennen. Zugegebenermaßen erfahren gerade die großen Adressunternehmen oftmals einen entsprechenden "Know-How-Verlust", wenn ihre Mitarbeiter den Weg in die Selbstständigkeit gehen. Beispiele gibt es genug.
OtO: Der gesamte E-Commerce und auch das derzeit viel diskutierte Customer-Relationship-Management funktionieren um so besser, je genauer man die Zielgruppen und -personen kennt. Beides wird der Adressbranche einen weiteren Schub verleihen. Welche Weichen stellen Sie in Ihrem Unternehmen, um für diese Entwicklungen gerüstet zu sein?
Allzeit: Dieser Trend ist absolut richtig. "Klasse statt Masse" ist angesagt. Tiefenselektionsmöglichkeiten, effiziente Analyseverfahren bis hin zum Aufbau von Dialogmarketingdatenbanken werden künftig in den Vordergrund treten. Genau in diesen Bereichen investieren wir und bilden unsere Mitarbeiter weiter aus.
OtO: Welche Konsequenzen hätte es für Ihr Unternehmen, wenn die Novellierung des Datenschutzgesetzes tatsächlich realisiert werden sollte, also die Empfänger von Mailings künftig über die Herkunft ihrer Daten aufgeklärt werden müssten?
Allzeit: Ich halte dieses Ansinnen für die gesamte Direktmarketingbranche für problematisch, wenn nicht sogar für existenzbedrohend. Meines Erachtens reichen zumindest in Deutschland die bestehenden Datenschutzgesetze aus, die Bürger und Konsumenten hinreichend zu schützen. Werden weniger Adressen eingesetzt, werden auch geringere Auflagen produziert. Eine Verlagerung ins benachbarte Ausland könnte die Folge sein, um von dort aus Direktmarketingaktionen direkt abwickeln zu lassen. Und damit gingen in Deutschland tatsächlich Arbeitsplätze verloren. Der volkswirtschaftliche Faktor Direktmarketing würde an Bedeutung verlieren, der Standort Deutschland geschwächt.

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