21.09.2001 - Egal, auf welchem Kongress man sich bewegt, egal, welche Messe man auch besucht: UMTS begleitet einen auf Schritt und Tritt.
Erinnert sich noch jemand an die Euphorie über W, A und P? Bekamen damals nicht die ersten Anhänger mobiler Werbung feuchte Augen? Und genau dies ist nun mit UMTS passiert, auch wenn die Begeisterung schon wieder abschwillt.
Die Begriffsvielfalt ist verwirrend. UMTS ist nicht WAP und zunächst einmal nicht mehr als ein schnellerer Datenstrom, über den Handy-Nutzer mit Informationen versorgt werden. Dass darüber dann auch Sprache und Video transportiert werden können, ist etwas anderes. Aber auch nicht revolutionär.
UMTS also. Ein Thema auf dem DIMA-Kongress. Mit "One-to-one goes mobile" war eine Podiumsdiskussion betitelt. 80 Leute waren es anfänglich, die den Ausführungen der Expertenrunde zuhörten, die sich zu den Werbe- und Dialogmöglichkeiten von UMTS äußerte. Ein Zuhörer meinte anschließend, auf dem gesamten DIMA-Kongress von dieser Diskussion am wenigsten gehabt zu haben. Konkrete Aussagen? Fehlanzeige, so dieser Besucher.
In der Tat stellt sich die Frage, welchen Wert eine Diskussion um eine Technologie, für die noch überhaupt keine Fallbeispiele aus Handel und Werbung vorliegen, für Dialogmarketer hat. Das sieht Ericsson Consulting-Manager Ralf Strehlau, einer der Podiumsteilnehmer, anders. Im Gespräch mit ONEtoONE - nach der Diskussion - widerspricht er energisch: "Es ist wie ein Schulsystem. Die aktuelle Handy-Generation ist gleichzusetzen mit der Grundschule. Die Erfahrungen mit UMTS bedeuten das Abitur." Man befinde sich auf einer Art Testwiese, für Dialogmarketer sei es sehr wichtig zu lernen, wie man mit dieser mobilen Technologie umgehe und wie man sie nutze. "Setze ich mich damit nicht auseinander, verpasse ich den Anschluss. So wie einige Dienstleister der Branche das Online-Marketing nicht wahrnahmen und stattdessen neue Player aufkamen", sagt Strehlau.
Während der Diskussion betonte der Ericsson-Mann vor allem den Aspekt des Business-to-Employee. Demnach werde die schnellere Datenübertragung etwa dem Außendienst zugute kommen, der aktuelle Datenbestände zentral abrufen könne - ohne auf dem eigenen Gerät ständig veraltete Daten aktualisieren zu müssen. Langfristig würden etwa dadurch die Vertriebskosten sinken, zumal die Datenpflege vereinfacht werde.
Cyriac Roeding von 12Snap verstieg sich hingegen zu der Aussage, eigentlich brauche man UMTS gar nicht. Aktuell sei vielmehr SMS, zumal das als Werbekanal bereits im Einsatz sei.
Podiums-Moderatorin Anke Plättner stellte daraufhin eine Frage, die wohl im Publikum bei jedem auf Zustimmung gestoßen sein dürfte: "Die SMS-Handynutzer gehören der Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen an. Ich bin knapp drüber. Was bringt mir UMTS?" Antwort von Roeding: "Durch UMTS wird eine ältere und breitere Zielgruppe erreicht".
Eine Zielgruppe, die auch vermögender sein dürfte als die Teenie-Generation, was auch Strehlau bestätigte. B-to-C werde bei der Markteinführung von UMTS anfänglich nicht die große Rolle spielen, schlichtweg weil die zunächst daran interessierten Zielgruppen finanziell zu schwach seien. Da müsse man auf die älteren Nutzer warten, dieser Distributionsprozess könne sich aber über Jahre hinwegziehen.
Dorothee Fulda, Senior Manager Product Marketing bei Vodafone TeleCommerce, gab sich jedenfalls siegesgewiss: "Die UMTS-Investitionen kommen durch kostenpflichtige Inhalte wieder rein." mac
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