21.09.2001 - 42,1 Milliarden Mark wurden im Jahr 2000 für Direktmarketing aufgewendet, Tendenz leicht steigend.
"Das Jahr 2000 war ein äußerst erfolgreiches Jahr für das Direktmarketing", kommentiert Richard Crux, Mitglied des Bereichsvorstands der Deutschen Post, die Ergebnisse des neuen Direkt Marketing Monitors. Um rund sieben Prozent sind die Aufwendungen für Direktmarketing im vergangenen Jahr gestiegen, so die Studie "Direktmarketing Deutschland 2001", die NFO Infratest InCom für die Deutsche Post erstellt hat. Grundlagen der Analyse sind die Befragung von 3.500 Unternehmen sowie 500 Ergänzungsinterviews und Expertengespräche. Im Gegensatz zu den Vorjahresstudien wurden diesmal auch Kleinunternehmen, mit einem Gesamtjahresumsatz von weniger als 500.000 Mark, befragt.
Das Ergebnis bestätigt: Kundendialog liegt voll im Trend. Laut Studie ist der Anteil der Unternehmen, die auf den Dialog mit dem Kunden setzen, um rund 10.000 auf 554.000 gestiegen. Die durchschnittlichen DM-Ausgaben betrugen 76.000 Mark pro Firma, im Gegensatz zu 72.500 Mark im Jahr 1999, was einer Steigerung von rund fünf Prozent entspricht. Insgesamt wurden im untersuchten Zeitraum 42,1 Milliarden Mark für Direktmarketing aufgewendet. Den Löwenanteil investieren nach wie vor die Dienstleister mit einem Ausgaben-Anteil von 42 Prozent, gefolgt vom Handel mit 36 Prozent. Das verarbeitende Gewerbe nimmt sich mit rund 22 Prozent eher bescheiden aus.
Bemerkenswert ist, dass sich die Ausgaben der DM-aktiven Unternehmen über die Branchen verteilt nicht in der Anzahl widerspiegeln. Hierbei nämlich haben die Händler mit 74 Prozent die Vorreiterrolle, während das verarbeitende Gewerbe mit 61 Prozent den zu 68 Prozent aktiven Dienstleistern dicht folgt. Als Grund sehen die Analysten eine bereits teilweise eingetretene Sättigung im Dienstleistungssektor, wohingegen der Handel und das verarbeitende Gewerbe in den Nutzerzahlen zunehmen.
Nicht nur nach Branchensegmenten, sondern auch nach Bundesländern gibt es große Unterschiede beim Einsatz von Direktmarketing. Während in den alten Bundesländern im Schnitt 84.000 Mark je Unternehmen für den Dialog aufgewendet wurden, waren es in den neuen Bundesländern mit 42.000 Mark nur halb so viel. Nur Berlin macht mit rund 88.000 Mark eine Ausnahme und zählt damit zur Spitze im gesamten Bundesgebiet. Die absoluten Spitzenpositionen nehmen indes die wirtschaftlich starken Bundesländer Nordrhein-Westfalen mit 92.000 Mark und Baden-Württemberg mit 89.000 Mark ein.
Alle Branchen und Regionen legen ihr Hauptaugenmerk gleichermaßen auf die traditionellen DM-Medien wie adressierte Werbesendungen und aktives sowie passives Telefonmarketing. Ebenfalls bei allen ungefähr gleich ist der Einsatz von E-Mail-Marketing, der sich nach wie vor mit fünf bzw. sechs Prozent im Handel noch bescheiden gibt. Als Grund hierfür nennen die Unternehmen die unzureichende Durchdringung der deutschen Haushalte mit Internetanschlüssen. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich dieser Anteil in Zukunft massiv erhöhen wird.
Mit einer Steigerung gegenüber 1999 von 45 auf 59 Prozent im Jahr 2000 waren laut Studie die deutschen Unternehmen mit einer Homepage im Web vertreten, wobei die Großunternehmen ab 50 Millionen Mark Jahresumsatz mit 87 Prozent die größte Präsenz aufweisen. Die Unternehmen werten das Internet in der Hauptsache als Informationsmedium und nur wenig als Vertriebsweg. Zumindest boten zwei Drittel der Firmen ihren Kunden die Möglichkeit, Broschüren, Kataloge, Warenproben und Sonstiges über das Internet anzufordern.
Laut Studie ist das Internet das Direktmarketing-Medium der Zukunft, obwohl hierzu noch einige Jahre gebraucht würden. Zu gering sei nach wie vor die Erfahrung der Firmen und ihrer Kunden mit dem neuen Medium.
Auch das viel diskutierte Customer-Relationship-Management (CRM) fand in der Praxis wenig statt. Nur 17 Prozent aller direktmarketingaktiven Unternehmen beschäftigen sich mit CRM. Für 22 Prozent ist es noch ein Fremdwort und die verbleibenden 61 Prozent wollen damit nichts zu tun haben. Die Experten begründen diese Haltung mit den hohen Anfangsinvestitionen, die der Aufbau und die Pflege der Kundendatenbanken verschlingen. Dennoch werde sich der Einsatz von CRM künftig verstärken und sich gleichzeitig die Investition in die klassischen Medien ohne Response-Möglichkeit verringern, so die Prognose.
Soweit die Daten des letzten Jahres. Aber was planen die Unternehmen in Zukunft? In den nächsten Jahren, so die Analysten, wollen lediglich sieben Prozent die Investitionen in das Direktmarketing reduzieren. 50 Prozent planen eine Steigerung und bei den verbleibenden 43 Prozent soll alles so bleiben wie es ist. Demzufolge wird auch für das nächste Jahr wieder mit einer Steigerung der DM-Aufwendungen um rund zwei Prozent gerechnet. Subsumiert man das Internet, wird die Steigerung laut Prognose bei rund vier Prozent ausfallen. Was immerhin noch ein Plus von rund 2,5 Prozent gegenüber dem aktuellen gesamtdeutschen Wirtschaftswachstum ausmacht ... cb
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