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Kommunikationsdienstleistungen ohne Grenzen

21.09.2001 - Postdienstleister und ihre Partner im Wettstreit um die internationale Marktführerschaft.

Die Wirtschaftsgrenzen fallen. Die Postbeförderungsmonopole fallen. Davon profitieren internationale Postdienstleister und deren Partner. Durch Kooperationen und gebündeltes Know-how, nicht zuletzt im Direktmarketing, können Märkte im In- und Ausland grenzüberschreitend weit besser erreicht und bedient werden. Durch den internationalen Konkurrenzdruck im Zuge anstehender Liberalisierungen der Postbeförderung rechnen Dienstleister mit hohen Standards im Preis-Leistungsgefüge und im Kundenservice. Auf der DIMA präsentierte sich eine ganze Reihe europäischer Postdienstleister. ONEtoONE hat sie nach ihren Zielen, Strategien und Visionen im internationalen Postvertrieb befragt.

"Die erste Alternative zu den traditionellen Anbietern", so Heinz-Friedrich Schymura, Geschäftsführer der TNT International Mail mit Hauptsitz in Köln, "soll das Joint Venture der niederländischen TNT Post Group (TPG), Consignia und Singapore Post werden."
Das junge Unternehmen, das sich, laut Schymura, als "Synonym für den privaten Anbieter weltweit" positioniert, hat noch keinen Namen: Den müsse man dem "Kind geben, bevor es in die Schule kommt". Der dazu nötige linguistische Check sei noch nicht abgeschlossen. Schließlich soll die Marke sprachübergreifend gut klingen - und die Kompetenzen der Firmenmütter verkörpern: Während Singapore Post und Consignia, vormals British Post Office, jeweils im asiatischen und englischsprachigen Markt fit sind, steuert TNT sein Know-how im Bereich logistischer Netzwerke und Remail bei.
Auch die im März gegründete Hamburger primeMail, Joint Venture der Otto-Tochter Hermes General Service (HGS) und der Swiss Post Int., soll "neben der Deutschen Post wachsen", sagt Geschäftsführer Uwe Crüger: "Das Volumen ist da und der Markt noch lange nicht gesättigt."
Mit 9.000 Zustellern am Markt sei man optimistisch. primeMail verfüge in Deutschland über vier Beförderungslizenzen, etwa für Mailings über 50 Gramm und für Briefe über 200 Gramm. Durch HGS sei zudem eine Grundauslastung garantiert, auf der man jederzeit "aufsatteln kann", so Crüger. Das Netz der Swiss Post Int. ermöglicht primeMail eine weltweite Zustellung. Man verfolge allerdings die "Strategie der kleinen Schritte" und begnüge sich mit dem "realistischen Ansatz, die jährliche Umsatzmenge in etwa zu verdoppeln".
Wachstumskurs auch bei der Royal Dutch PTT Post: Seit drei Jahren akquiriert die niederländische Postorganisation Zustellnetzwerke und ist bereits in verschiedenen Ländern aktiv, etwa mit dem Joint Venture redmailTM in Österreich.
Langfristig will man ein flächendeckendes Netzwerk in Italien, Deutschland, Österreich, Belgien, den Niederlanden, Tschechien, Slowenien, Polen und Ungarn schaffen, sagt Pieter Mohr, Director Strategic Projects von der PTT: "Auch die deutschen Kunden wollen eine Alternative."
Vorteile für Kunden und Chancen für sein Unternehmen sieht Europa-Stratege Mohr unter anderem in einem qualitativen Preis-Leistungsgefüge.
Zurzeit agiere man in Deutschland noch per D-Lizenz und ad- ressierter Infopost über 50 Gramm um das Postmonopol herum.
"Das Volumen außerhalb des Monopolbereichs ist groß genug", sagt Lars Heugel, Marketing Manager der deutschen PTT-Tochter EP Europost in Hannover, die außer Infopost Kundenmagazine und Verlagsprodukte befördert: "Bisher erreichen wir in Deutschland 8,8 Millionen Haushalte, fast 24 Prozent. Bis 2003 wollen wir 100 Prozent abdecken."
Während die einen flächendeckende Netze planen, agieren andere im Crossborder-Marketing. So auch die Österreichische Post: "Wir haben viel nachzuholen gegenüber anderen Gesellschaften. Wir haben aber auch große Ziele", sagt Georg M. Weidinger, International Business Development, "und wollen uns neuen Technologien nicht verschließen."
In Italien ist die Post.at dank einer Kooperation mit der Schweizer Post bereits aktiv. Zudem sehen sich die Österreicher als "Brücke nach Osteuropa" - nach Ungarn, zum ehemaligen Jugoslawien, etwa Slowenien, und zu Tschechien.
Auf dem deutschen Markt suche die Post.at noch nach "ihrem Platz", sagt Weidinger: Man wolle kein Netz in Deutschland aufbauen, "sondern deutsche Kunden für den österreichischen Markt gewinnen. Doch darauf muss man sich aufgrund des Größenunterschieds der Länder entsprechend vorbereiten".
Als einen "attraktiven Versandhandelsmarkt", dessen "Potenzial längst noch nicht ausgeschöpft ist", so Jens-Christian Schmidt, Produkt Manager der Dänischen Post, sehen vier nordische Postdienstleister, die sich gemeinsam auf der DIMA präsentierten, Skandinavien.
Die Traditionspostgesellschaften in Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland argumentieren: Die Kaufkraft der Skandinavier belaufe sich pro Kopf und Jahr auf rund 26.000 Euro, diese Zahl liege acht Prozent über dem EU-Durchschnitt. "Wir wollen der bevorzugte Partner für diesen erwachenden Markt sein", so Margrete Leite, Area Manager Europe von der Norwegischen Post - "für einen reibungslosen Markteintritt" der anvisierten ausländischen Versandhändler, ergänzt Schmidt.
Während Niina Juura, Sales Manager von der Finnischen Post, sowohl im internationalen Business- als auch im Consumer-Bereich vor allem an die Zukunft der E-Services glaubt, setzt Håkan Olsson, Sales Manager von der Schwedischen Post, auf Kommunikationsdienstleistungen. Olsson muss es wissen, denn der schwedische Postmarkt ist seit vier Jahren komplett liberalisiert. Dort tummeln sich rund 90 Konkurrenzunternehmen. Da zählen einzig Qualität, Preis, Services, Vertriebswege und die Kommunikation über alle Medien.
Fazit: Die Märkte sind in Bewegung - das zeigt nicht nur die Präsenz der Postdienstleister auf der DIMA. ks

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