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Pressemitteilung, GfK, 21.09.2001

21.09.2001 - Direktbanken - Ende der Erfolgsstory? Ergebnisse einer Studie des GfK Finanzmarktpanels.

Nürnberg, 21. September 2001 - Bei den deutschen Finanzdienstleistern hat seit einigen Jahren ein tiefgreifender Wandel eingesetzt: Geschäftsfelder werden neu organisiert, Zweigstellen geschlossen und alles, was nicht zum Kerngeschäft gehört, outgesourct. Es sind vor allem die Direktbanken, die mit konsequenter Kundenorientierung die Branche verändert und das starre Preisgefüge ins Wanken gebracht haben. Aber war der Erfolg nur von kurzer Dauer? In der Presse liest man häufig entsprechende Schlagzeilen: "Online-Broker in der Kostenfalle", "Blutrote Zahlen", "Ernüchterung nach dem Goldrausch", "Mörderischer Preiskampf". Die Ergebnisse des von der GfK Finanzmarktforschung betriebenen Finanzmarkt-panels belegen, dass die derzeitige Situation auf dem Finanzmarkt die Reaktion des Verhaltens der Anleger und Kunden widerspiegelt. Wie ist im Jahr 2001 die Wettbewerbsposition der Direktbanken unter Gesichtspunkten der strategischen Marketingplanung zu bewerten? Profitierten sie in den Jahren 1998/1999 noch stark vom Boom der Aktienmärkte und der erhöhten Nachfrage nach Aktien und Fonds und konzentrierten demzufolge ihr Kerngeschäft auf diese Bereiche, haben sie heute - nach den Börsenturbulenzen vor allem am Neuen Markt - kaum Möglichkeiten, ihre Verluste durch andere Geschäfte zu kompensieren.
Rund 37 Prozent der bestehenden Bankdienstleistungen bei Direktbanken sind Aktiendepots und Fonds.Im Zeitvergleich wird deutlich, dass die Marktanteile der Direktbanken in diesen Segmenten seit Anfang des Jahres 1998 zu Lasten traditioneller Geldinstitute stark gestiegen sind. Dies spiegelt sich auch in der gestiegenen Haushaltsreich-weite in diesem Zeitraum von vier auf rund 7,4 Prozent wider. Im Jahr 2001 haben die Kleinanleger das Interesse an der Börse weitgehend verloren. Es wird zunehmend schwieriger, Kunden für den Aktien- und Fondshandel zu gewinnen. Trotz oder gerade aufgrund sinkender Kundenzahlen auf dem inländischen Finanzmarkt erwägen Direktbanken und Online-Broker nun, ins Ausland zu expan-dieren. Allein die Fixkosten von geschätzten 100 Millionen Euro für die Technologie zur Abwicklung der Kundenaufträge müssen finanziert werden. Doch der Schritt über die Grenze ist mit weiteren Kosten verbunden und die Erfolgsaussichten sind ungewiss. Unter Aspekten der strategischen Planung ist insofern zu überlegen, ob sie ihre Wettbewerbsposition nicht verbessern können, indem sie ihr Geschäft auf Kunden im Inland konzentrieren und ihr Leistungsspektrum aus-bauen. Als attraktivste Zielgruppe für Direktbanken und Online-Broker haben sich die so genannten "Silver Surfer" herausgestellt.
Die vermögenden und einkommens-starken Anleger zwischen 40 und 60 Jahren sind nicht nur am Kauf einer Aktie interessiert. Sie wünschen sich darüber hinaus eine intensive und individuelle Beratung und zudem ein breiteres Produktangebot, welches auch konservative Produkte wie die klassische Lebensversicherung umfasst. Ein Blick auf die jüng-sten Ergebnisse des GfK Finanzmarktpanels zeigt, dass 33 Prozent der Personen, die im letzten halben Jahr mindestens eine Bankdienstleistung bei Direktbanken gekündigt haben, der besagten Zielgruppe angehören. Mit Hilfe des auf dem deutschen Finanzmarkt etablierten Marktbeobachtungsinstruments - GfK Finanzmarktpanel (GfK FMP) - führt die GfK Finanzmarktforschung seit über 15 Jahren monatliche Befragungen in über 20.000 Haushalten in Deutschland zu den Themen Banken, Versicherungen und Bausparen durch. Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung liefern Einblicke in das Finanz-nachfrageverhalten deutscher Haushalte: Neben Informationen über den Ausstattungsgrad, Neuabschlüsse und Kündigungen von Finanzprodukten, ermittelt die GfK Finanzmarktforschung auch das Nutzungsverhalten von Finanzdienstlei-stungen, Einstellungen zu neuen Vertriebswegen und deren Akzeptanz in der Bevölkerung. Diese Informationen sind wesentliche Grundlage für strategische Marketingplanung und erfolgsgerichtete Zielgruppensegmentierung.
Die GfK Gruppe, weltweit eines der führenden Marktforschungsunternehmen, hat im Jahr 2000 in den vier Geschäftsfeldern 'Consumer Tracking´, 'Non-Food Tracking´, 'Medien´ und 'Ad Hoc Forschung´ einen Gesamtertrag von 481 Millionen Euro (1999: 389 Millionen Euro) erzielt. Neben 16 Tochterunternehmen und Beteiligungen in Deutschland gehören zur GfK Gruppe über 120 Unternehmen und Beteiligungen in fast 50 Ländern. Von den derzeit rund 4.600 Beschäftigten arbeiten knapp 1.400 in Deutschland.

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