25.06.2002 - Integrieren statt sanieren - Ex-Scholz & Friends-Mann startet als neuer Chef von more sales
Am 1. Mai ist der ehemalige Scholz & Friends-Geschäftsführer Ulrich Bergweiler (32) bei der Düsseldorfer more sales gestartet, um als Managing Director die Agentur wieder auf Kurs zu bringen. Die rheinische Dialog-Agentur, mit 8,89 Millionen Euro Gross-Income für das Jahr 2001 auf Platz 13 des ONEtoONE-Agentur-Ranking, war Ende vergangenen Jahres in die Krise geschlittert: Rund 18 Prozent weniger Gross-Income als im Vorjahr, Managementfehler und nicht zuletzt die Wirtschaftsflaute führten dazu, dass das ehemals 145 Mitarbeiter starke Team auf jetzt rund 100 geschrumpft ist. Zu den Geschassten zählen auch der langjährige geschäftsführende Gesellschafter Rüdiger Mues (45) und der Kreativ-Chef Tom Weitz.
Nach dem Exodus war more-sales-Gründerin Gaby Bohn (45) als Interims-Managerin reaktiviert worden. Sie hat nun das Zepter an Ulrich Bergweiler weitergegeben. Der Hamburger tritt damit einen schwierigen Job an, muss er doch die Agentur nach all den Querelen der Vergangenheit und der nicht eben rosigen Konjunkturgegenwart konsolidieren.
Bergweiler sieht sich "nicht als Sanierer, sondern als Integrator mit Blick nach vorne". Er will "mit neuem Spirit und Elan" die Disziplinen innerhalb der Gruppe wieder stärker zusammenführen. more sales selbst hat eine Interactive- und mit more relations eine PR-Unit. Außerdem sitzen im Hause auch die Event-Agentur m.a.b., die Mediafachleute more media und nicht zuletzt die klassische Schwester BMZ. Die BMZ wiederum gehört zum Publicis- und Saatchi & Saatchi-Network - viel Potenzial für eine fruchtbare Zusammenarbeit, glaubt Bergweiler, der seine vornehmliche Aufgabe in der "Profilierung der Marke more sales" sieht.
"Das Thema Integrierte Kommunikation ist zwar sehr gestresst und oftmals fehlinterpretiert worden, aber wir haben hier tatsächlich Integrierte Kommunikation anzubieten. Wir haben bei more sales einen hohen Grad an kommunikativer Wertschöpfung über alle Medien hinweg. Wenn das jetzt auch noch enger mit der BMZ zusammenrückt, haben wir eine Konstellation, die ihresgleichen sucht." Bergweiler wird wohl spätestens ab Herbst innerhalb der Gruppe auf offene Ohren stoßen, denn dann wird Jochen Karrer das Gruppen-Ruder übernehmen. Karrer war zuletzt Chef von Grey Complete Communications in Hamburg - eine Agentur, die sich Integrierte Kommunikation auf die Fahnen geschrieben hat.
Doch Integrierte Kommunikation hin oder her: Zunächst wird Bergweiler neue Kunden von more sales überzeugen müssen. Und das ist derzeit nicht so einfach: "Im Moment werden die Budgets eher noch gebunkert. Die Schwelle der Innovationskraft ist deutlich nach oben gegangen. Die Kunden verfolgen eher die Strategie der Bestandssicherung", so Bergweiler. Im Akquisitionsfokus stehen die üblichen Verdächtigen wie etwa Fluggesellschaften (schließlich hat Berweiler lange Lufthansa betreut) oder Finanzdienstleister und Versicherer. Potenzial sieht der neue more-sales-Chef auch bei den reinen Consumer-Brands, bei denen der Markendialog und die integrierte Denke nach wie vor unterentwickelt seien.
Nicht zuletzt mit Hilfe der "hoch motivierten und qualifizierten" Mitarbeiter, die zum Teil schon lange bei more sales arbeiten, soll die Düsseldorfer Agentur spätestens im nächsten Jahr wieder auf Vordermann gebracht sein. vh
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