Handel und KI

Handel hat Nachholbedarf bei Künstlicher Intelligenz

18.12.2019 - Der deutsche Handel nutzt die Chancen der Künstlichen Intelligenz nur ungenügend. Gerade dort, wo repetitive Aufgaben stark von KI profitieren könnten, liegen große Potenziale brach. Nur jedes zweite Handelsunternehmen versucht derzeit, seine Prozesse durch intelligente Algorithmen zu optimieren. Das geht aus einer Befragung der Top-Handelkonzerne Deutschlands hervor.

von Susan Rönisch

Trotz der Diversität der Studienstichprobe der Managementberatung Horváth & Partners   zeigt sich über alle Wertschöpfungsstufen hinweg ein sehr ähnliches Bild. Branchenübergreifend operieren derzeit nur etwas mehr als die Hälfte der Handelsunternehmen mit KI-Anwendungen. Gerade der Bereich Organisation und Verwaltung, der durch viele repetitive Aufgaben von Künstlicher Intelligenz profitieren könnte, ist dabei ziemlich säumig. Auf diesem Aktionsfeld versuchen erst 46 Prozent der Handelskonzerne, ihre Prozesse durch selbstlernende Algorithmen zu verbessern. Am stärksten finden sich KI-Anwendungen aktuell im Bereich Produktion und Operations (77 Prozent vs. 23 Prozent noch keine KI-Lösungen).


Die Studienergebnisse machen deutlich, dass sich "der Handel nach wie vor in einer Art Schockzustand befindet, weil Alibaba, Amazon & Co. wie ein Tsunami über die europäischen Märkte fegen". Den Studienautoren zufolge verhalten sich viele Handelsunternehmen wie das Kaninchen vor der Schlange, sie haben schlichtweg Angst, Fehler zu machen.

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