29.04.2019 - Die Deutsche Post überarbeitet ihr Angebot für Bücher- und Warensendungen und bietet ab 1. Juli 2019 nur noch zwei statt sechs Produkte an. Das hat Auswirkungen auf die Preise.
von Frauke Schobelt
Die Deutsche Post
überarbeitet ihr Bücher- und Warensendungsangebot und passt die Preise an. Bisher standen Kunden zwei Büchersendungs- und vier Warensendungsprodukte zur Auswahl. Ab 1. Juli reduziert die Post dieses Angebot auf nur noch zwei Produkte, um nach eigenen Angaben Prozesse zu vereinfachen: die "Bücher- und Warensendung bis 500 Gramm" und die "Bücher- und Warensendung bis 1000 Gramm". Beide Produkte werden einheitliche Maximalmaße haben (Länge: bis 35,3 cm, Breite: bis 25cm, Höhe: bis 5 cm) und sich nur durch das Gewicht unterscheiden. Entsprechend gestalten sich die neuen Preise: Die Sendung bis 500 Gramm wird 1,90 Euro und die bis 1000 Gramm künftig 2,20 Euro kosten.
Vor allem Büchersendungen werden künftig teurer. Hier lagen die Preise bisher für "Groß" und "Maxi" bei 1,20 bzw. 1,70 Euro. Die Preissteigerung begründet die Deutsche Post mit höheren Transport- und Lohnkosten. Um 30 Cent günstiger, als "Bücher- und Warensendung bis 500 Gramm", werde dagegen die bisherige Warensendung Groß, mit der rund die Hälfte aller Waren versandt werden. Keine Preisunterschiede gibt es zwischen dem alten Produkt Warensendung Maxi (bis 5 cm Höhe) und der neuen Bücher- und Warensendung bis 1000 Gramm.
Die erlaubten Inhalte bleiben wie gehabt Warenproben, Muster oder Gegenstände aller Art. Dazu zählen Bücher, Ersatzteile, elektronische Geräte, Handyzubehör, Datenträger, Textilien und Haushaltswaren. Nicht erlaubt bleiben briefliche Mitteilungen. Rechnungen und andere warenbegleitende Unterlagen können aber beigefügt werden. Neu ist, dass Kunden Bücher- und Warensendungen künftig verschlossen einliefern können. Diese dürfe die Deutsche Post zu Prüfzwecken aber weiterhin öffnen. Die Zustellung erfolge in der Regel innerhalb von vier Werktagen.
Weitere Informationen gibt es unter Buecherundwarensendung
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Die Ankündigung der Deutschen Post treibt derweil die Buchversender auf die Barrikaden. Die "massive Preiserhöhung" schade der gesamten Branche, so Frederik Palm, Sprecher der Fachgemeinschaft Buch.netz im Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH). "Nach dem Wegfall der internationalen Büchersendung zum Ende Februar und der im letzten Jahr bereits erfolgten Preiserhöhung der nationalen Büchersendung um 20 Prozent, scheint es, dass die Deutsche Post und die Bundesrepublik Deutschland als ihr maßgeblicher Anteilseigner das Interesse am Kulturgut Buch verlieren.".
Vor allem kleinere Buchversender würden durch die neue Regelung benachteiligt, da sie nicht über die Kostenstrukturen großer Buchversender verfügten, beklagt Palm. Die Fachgemeinschaft Buch.netz fordert deshalb einen Stopp der Pläne.
Laut Verband wuchsen die Online-Umsätze des Segments "Bücher/E-Books/Hörbücher" in 2018 um 5,6 Prozent und lagen bei 3,60 Mrd. Euro inkl. USt (2017: 3,41 Mrd. Euro inkl. USt). Der Brutto-Umsatz mit Waren im E-Commerce ist im Jahr 2018 zweistellig gewachsen, mit einem Plus von 11,4 Prozent auf 65,1 Mrd. Euro.
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