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Konjunktur bremst Branche

21.09.2001 - DIMA 2001: Professionelle Kongressmesse ohne eindeutige Trends

"Konsolidierung", laut Duden nichts anderes als "Festigung, Sicherung", ist eines der meist verwendeten Worte, wenn es um die DIMA geht, die vom 2. bis 4. September in Düsseldorf stattfand. Mit 14.000 Messebesuchern, rund 1.200 Kongressteilnehmern und 463 Ausstellern verzeichnet Europas größte Kongressmesse für Dialogmarketing respektable Zahlen. Die erfolgsverwöhnten Marketer konnten für ihren Branchentreff Nummer eins in den vergangenen Jahren permanentes Wachstum melden - nach dem Umzug der DIMA von Wiesbaden nach Düsseldorf im vergangenen Jahr sogar um 60 Prozent. Auf der diesjährigen DIMA waren keine Steigerungsraten zu verzeichnen, aber - im Gegensatz zu sehr vielen anderen Branchenveranstaltungen - auch keine dramatischen Einbrüche.

Holger Albers, Geschäftsführer des Deutschen Direktmarketing Verbandes (DDV) in Wiesbaden, sagt: "Ich glaube, dass die DIMA insgesamt ordentlich gelaufen ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns, was die Werbeausgaben und die Gesamtwirtschaft betrifft, in einem Tal befinden. In Zeiten der Wirtschaftskrise werden Budgets für Besuche von Kongressen und Messen heruntergefahren. Das betrifft natürlich auch die DIMA. Unter diesen Gesichtspunkten ist die Konsolidierung auf hohem Niveau, die wir erreicht haben, sicherlich ein Erfolg."
Die negative wirtschaftliche Gesamtsituation trifft nicht alle Unternehmen der heterogenen DM-Szene gleichermaßen. Die in der DIMA-Halle 4 ausstellenden Unternehmen aus der IT-, Telekommunikations-, CRM- und Call-Center-Branche sowie aus den Neuen Medien haben stärker mit der Konjunkturflaute zu kämpfen. Die New-Economy-Misere fordert hier ihren Tribut. Die Aussteller in Halle 3, wo sich vorwiegend "alte Direktmarketing-Hasen" aus den Bereichen Direct Mail Services/Listbroking oder Print und Service präsentierten, sind indes überwiegend zufrieden. Sie profitieren von der zunehmenden Beliebtheit des Direktmarketing in deutschen Marketing-Abteilungen.
Diese Kluft zwischen den beiden DM-Welten schlug sich auch auf die DIMA nieder. Viele Besucher hatten den Eindruck, die Halle 3 sei wesentlich besser besucht als die Halle 4. Nichtsdestoweniger ergibt eine nicht-repräsentative ONEtoONE-Umfrage unter knapp 40 Ausstellern beider Hallen, dass rund 92 Prozent der befragten Aussteller mit der DIMA zufrieden sind, etwa acht Prozent sind unzufrieden.
Laut Umfrage kommen 71 Prozent der befragten Aussteller im nächsten Jahr wahrscheinlich wieder, rund 25 Prozent sind noch unschlüssig, etwa drei Prozent der Befragten wollen im Jahr 2002 nicht mehr auf der DIMA ausstellen.
Das Gros der Unternehmen verzeichnet "interessante Kontakte" - ob aus diesen Kontakten tatsächlich Kunden werden, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Und davon wird abhängen, welche Unternehmen auch im nächsten Jahr auf der DIMA ausstellen.
Fortsetzung von Seite 1 Fest steht, dass die Präsenz auf der DIMA nicht nur als Instrument der Kundenbindung eingesetzt wird, sondern auch Interessenten- und Kundengewinnung ganz oben auf der Aussteller-Agenda stehen.
Der DIMA-Sonntag wird generell als sehr schwach beurteilt, am Montag folgte - wie schon in den vergange-nen Jahren - die große Besucherwelle, am Dienstag setzte vielerorts schon frühzeitig Aufbruchstimmung ein.
Viele Aussteller wün- schen sich eine Entzerrung des Besucherzulaufs, eine gleichmäßigere Verteilung auf drei Tage wäre wünschenswert und für alle Beteiligten effizienter. Trotz allgemein stagnierender Besucherzahlen sind die Aussteller vor allem mit der Qualität der Besucher mehrheitlich sehr zufrieden.
Auf die Besucher, die am Montag beim Einlass übrigens mit enervierend langen Wartezeiten rechnen mussten, wartete eine sehr professionelle und vielseitige Messe.
Im Gegensatz zu den Vorjahren, als E-Commerce und CRM in aller Munde waren, gab es auf der diesjährigen DIMA - und das gilt für den Kongress wie für die Messe - keinen übergreifenden Trend. Man hat sich auf Altbekanntes und Allgemeingültiges besonnen, wie Don Peppers in seiner Keynote so schön sagte: "Der Kunde steht im Mittelpunkt." Nach Jahren der Technikorientierung wendet man sich jetzt wieder dem unmittelbaren Kundenutzen zu: Die Technik, wie etwa CRM-Software, ist nurmehr Mittel zum Zweck. In den Call-Centern steht derzeit die Multichannel-Kommunikation hoch im Kurs, und auch das Marketing per E-Mail und SMS rückt immer stärker in den Fokus der Dialogmarketer.
Sowohl Kongressbesucher - darunter übrigens rund 140 akkreditierte Journalisten - wie auch Messebesucher und Aussteller beklagten die starke Trennung von Kongress und Messe. Die DIMA ist in Düsseldorf eine Veranstaltung der langen Wege. Viele DIMA-Teilnehmer fordern eine stärkere Verzahnung von Kongress und Messe, so wurde beispielsweise eine Live-Übertragung von der Verleihung des Hall-of-Fame-Awards via Großbildschirm vielfach gewünscht. Mit den Vortragsforen in Halle 3 und 4 hatte DIMA-Veranstalter MCO bereits versucht, Teile des Kongresses in die Messe zu tragen. Allerdings war die Resonanz auf diese Vortragsforen stark tages- und themenabhängig. So war es am Sonntag für die entsprechenden Redner wohl eher eine Zumutung, vor leeren Rängen zu referieren.
Über leere Ränge mussten sich die Top-Keynote-Speaker Don Peppers und Cor Molenaar von der Peppers & Rogers Group übrigens nicht beklagen. Beklagen könnten allerdings die Zuhörer, dass die beiden hoch bezahlten Redner nicht unbedingt Neues präsentierten. Das gelte insgesamt für den Kongress, sind sich viele Teilnehmer einig.
Im Vergleich zum Vorjahr war der Kongress mit diesmal 70 Referenten und Moderatoren stark gestrafft - was auf positive Resonanz stieß.
Uneingeschränkt positiv wird die DIMA in Sachen "Meet & Greet" gesehen. Sie ist und bleibt der Treffpunkt für die DM-Branche - auch wenn die Branche inzwischen so stark gewachsen ist, dass man den einen oder anderen sogar auf der DIMA verpasst ...

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