24.09.2001 - Paul Steentjes, CEO der im Juli fusionierten Düsseldorfer Agentur Crossworks DDB, ist klassischer Werber. Dennoch vertrat er in seinem DIMA-Vortrag die Meinung, dass "klassische Werbung als isolierte Dienstleistung zunehmend an Bedeutung verliert".
Sein Credo lautet "Vernetzung" und "Kreativität im wertschöpfenden Zusammenspiel der Einzeldisziplinen". In diesem Sinne gestaltete Steentjes auch seinen Vortrag "Wie eine Marke erwacht - Kreative One-to- one-Solutions": Werbung sei neu zu erfinden, so der Werber. Man müsse weg von dem breit streuenden "Broadcasting" hin zu der ursprünglichen Bedeutung des amerikanischen TV, "Tell-a-vision". Dazu sei der Zielgruppenaspekt einzubeziehen. Und man müsse seine Zielgruppe unter dem One-to-one-Aspekt kennen. Für Steentjes heißt das "Narrowcasting". Dadurch erst werde Dialogkommunikation möglich.
Zur Veranschaulichung zeigte der Branding-Guru zahlreiche Budweiser-Spots - natürlich von seiner Agentur. Daran mag es gelegen haben, dass Steentjes Vortrag schlagwortlastig war - etwa "Better solutions. Better results" - und bei oberflächlicher Betrachtung wie ein MTV-Endlosspot anmutete. Nicht alle Zuhörer waren begeistert. "Das ist eine Unverschämtheit", so ein Zuhörer. "Nichts Neues" und "unspannend", kommentierten zwei Studenten der Uni München den Vortrag. Heinz Raszkowski, Chef der Agentur Raszkowski, hingegen meinte, Steentjes verfolge mit seinem Brand-Dialog einen "intelligenten Ansatz" im Sinne des Dialogmarketing. Der Aachener Agentur-Chef glaubt, eine solche Veranstaltung müsse "für deutsche Verhältnisse" einfach "für Verstörung" sorgen.
Vielleicht war diese Verstörung, die offenbar einige Zuhörer erfasst hatte, von Steentjes beabsichtigt, denn schon eingangs bemerkte er: "If you are not confused you don´t know what´s going on." ks
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