08.04.2002 - Für neue Dienste braucht Yahoo genauere Nutzerdaten
Das Internetportal Yahoo schreibt seit fünf Quartalen rote Zahlen. Das will Yahoo-Chef Terry Semel nun durch die Einführung neuer Bezahldienste ändern. Doch die neuen Dienste greifen offenbar in die Privatsphäre der User ein, berichtet die Financial Times Deutschland. Yahoo hat nämlich neue Marketingregeln aufgestellt, um an genauere Nutzerdaten zu kommen: Individuelle Einstellungen der Nutzer wurden gelöscht und die Voreinstellungen so geändert, dass der Nutzer sich automatisch einverstanden erklärt, Werbung zu erhalten. Die Nutzerprofile wurden um die Einträge der Privatadressen und Telefonnummern ergänzt.
Wer sein Nutzerprofil wieder individualisieren will, muss die dazugehörige Maske erst einmal umständlich suchen. Wer das versäumt, erhält Werbung satt, auch per Post und Telefon. Dass das kein Permission-Marketing ist, liegt auf der Hand. Yahoo begründet das kundenunfreundliche Vorgehen damit, auf neue kommerzielle Dienste, etwa Online-Spiele, aufmerksam machen zu wollen, außerdem gebe es neue Gratisangebote wie Kontaktanzeigen. Ehemals kostenfreie Dienste sind nun übrigens gebührenpflichtig, das Weiterleiten von E-Mails zum Beispiel. Datenschützer und Marketingexperten gehen davon aus, dass Yahoo eine Sammelklage genervter Nutzer droht.
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