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New-TV-Kongress

"Der Begriff Bewegtbild ist Symptom unserer Ratlosigkeit"

13.05.2011 - "Es heißt eigentlich Fernsehen, nicht Bewegtbild", sagte Professor Uwe Hasebrink auf dem New-TV-Kongress in Hamburg. Nach Darstellung von Hasebrink, der am Hans-Bredow-Institut für Medienforschung der Universität Hamburg tätig ist, hat die TV-Branche durch die Digitalisierung zunehmend Probleme, ihr eigenes Medium zu definieren. Deutsche TV-Experten wüssten noch nicht so recht, wo Fernsehen anfange und wo es aufhöre. Ein Diskussionsteilnehmer des Kongresses prophezeite gar das Ende des linearen Fernsehens. Dass unterdessen Bewegtbildwerbung an Orten stattfindet, an denen dies vorher nicht möglich war, zeigte eine weitere Diskussionsrunde.

Lineares Fernsehen ist tot, so die provokante These, die Veranstalter Hamburg@Work vorgab. Die Diskutanten sahen das differenzierter. Zwar sieht Christoph Krachten, der mit 165.000 Youtube-Abonnenten die erfolgreiche Online-Talkshow Clixoom betreibt, keine Zukunft für ein klassisches Vollprogramm wie RTL. Er erklärte, dass Sendungen wie "Stromberg" von Pro 7 bereits online mehr Zuschauer hätten als im Fernsehen. Euan Smith, Senior Vice President von Sky, meinte hingegen, dass lineares Fernsehen immer einen Platz behalten werde. Sky launchte vor Kurzem "Sky Go" und ist nun auch auf mobilen Endgeräten zu empfangen. Dirk Kleine, Executive Producer von Msn.de, bekräftigte, dass das "Lagerfeuer Fernsehen" weiter existieren wird: "Man will die Top-Models zusammen gucken."

Allerdings sei es in fünf Jahren "völlig selbstverständlich", dass Konzerne wie Google oder die Telekom beispielsweise Fußball-Bundesliga-Rechte einkauften, sagte Christoph Krachten. "Die Telekom war vielleicht ein bisschen früh", aber sie sei nun im Markt etabliert. Der TK-Dienstleister betreibt den TV-Dienst Entertain seit rund drei Jahren.

Eine zweite Diskussionsrunde stand unter dem Thema Digital Signage. An immer mehr öffentlichen Plätzen werden elektronische Plakate, digitale Schilder und Großbildprojektionen eingesetzt. Die Branche sei jetzt soweit, Bewegtbild an Orte zu bringen, an denen dies vorher nicht möglich war, sagte Oliver Poppelbaum, Geschäftsführer ECE Flatmedia. Er verriet Moderator Kai Flatau, dass das ECE-Einkaufscenter Europa Passage in Hamburg demnächst 50 neue Digital-Screens bekommt: "Das ist jetzt möglich, weil die Preise sinken. Trotzdem ist die Qualität hoch".

In Wartesituationen an Bahnhöfen oder "da, wo die Leute sein wollen, am Point of Life, wie im Kino oder Fitnesscenter", seien redaktionelle und aktuelle Inhalte gefragt, erklärte Sonja Nestingen, Mediaplanerin bei OMG Outdoor. Die Wahl des Mediums hänge aber auch vom Inhalt ab, sagte Poppelbaum. Klassische Angebote ließen sich nach wie vor besser auf einem stehenden Plakat präsentieren, während Emotionen besser in Bewegtbild vermittelt würden. Derzeit spielt Bewegtbild in der Außenwerbung offenbar aber noch eine verschwindend geringe Rolle. Laut Andreas Prasse, Vorstand Vertrieb und Marketing bei Wall, sei zum Beispiel die gesamte Außenwerbung der Konzernmutter JC Decaux erst zu 0,6 Prozent digitalisiert. (db)

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