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Recht

Regionale TV-Werbung: Werbetreibende begrüßen das Veto

31.03.2015 - Ein Veto des Freistaats Bayern hat ein Verbot regionaler Werbung durch bundesweit sendende TV-Unternehmen verhindert. Das hat für einen Aufschrei bei den Zeitungsverlegern gesorgt, die um Werbeeinnahmen von lokalen Firmen bangen. Nun haben sich die werbetreibenden Unternehmen zu der Entscheidung positiv geäußert.

Die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) begrüßt die Entscheidung der Ministerpräsidentenkonferenz, regionale TV-Werbung auf nationalen privaten Fernsehsendern nicht zu verbieten, heißt es. "Diese Entscheidung ist ganz im Sinne der werbungtreibenden Unternehmen", sagt Joachim Schütz, Geschäftsführer der OWM. "Unsere Mitglieder wollen selbst entscheiden können, welche Kanäle für ihre Werbestrategie am besten geeignet sind. Die Möglichkeit, bei großen nationalen Sendern auch regionale TV-Spots buchen zu können, ist für viele mittelständische oder regional aktive Unternehmen eine sehr interessante Option." Zudem trete die OWM stets für Rahmenbedingungen ein, in der sich Kommunikation und damit auch Werbung möglichst frei und ohne gesetzliche Regularien entwickeln könne, so Schütz.

Knapp eine Woche zuvor hatte sich unter anderem der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) lautstark zu dem Thema geäußert. Die von der Ministerpräsidentenkonferenz angekündigte Prüfung und Verschiebung auf den 18. Rundfunkänderungsstaatsvertrag sei medienpolitisch ein Desaster, kritisierte der Hauptgeschäftsführer des BDZV, Dietmar Wolff. Der Werbemarkt werde bereits jetzt unter den TV-Anbietern neu verteilt. "Was nicht heute geregelt wird, kommt zu spät. Damit legt die Politik einmal mehr völlig unnötigerweise die Axt an die wirtschaftlichen Grundlagen der Verlage." Es sei schon pikant, so der BDZV-Hauptgeschäftsführer, dass allein jenes Bundesland ein Veto einlege, in dem der private TV-Sender ProSieben/Sat1 seinen Sitz habe. ProSieben hatte im Dezember 2014 beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eine Entscheidung erwirkt, wonach eine regionale Auseinanderschaltung der Werbung künftig möglich ist. Die bundesweit sendenden, privaten TV-Sender würden laut BDZV in die regionalen Werbemärkte eingreifen und den regionalen Medien einen Teil ihrer Finanzierungsgrundlage entziehen, kritisierte Wolff weiter, "ohne im redaktionellen Programm einen Beitrag zur Medienvielfalt zu leisten".

Auch aus dem Bereich Radio war Kritik zu hören: "Mit Überraschung und Enttäuschung habe ich die Weigerung Bayerns zur Kenntnis genommen. Ein hoch regulierter Hörfunkmarkt gerät weiter unter Druck durch eine einseitige Deregulierung", sagte Karlheinz Hörhammer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Antenne Bayern. Durch die Blockadepolitik Bayerns könnten nationale TV-Sender neben ihrer nationalen Werbevermarktung auch in die regionalen Werbemärkte eindringen und durch das Abschöpfen regionaler Werbeumsätze den Bestand der dortigen Anbieter erheblich gefährden. (db)

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