KI-Strategien der L�nder im internationalen Vergleich: Darauf setzen Deutschland und Co.

Bild: Gerd Altmann / Pixabay

08.05.2023 - Eine Untersuchung internationaler Strategien im Umgang mit K�nstlicher Intelligenz zeigt: Die Ausbildung von KI-Fachkr�ften hat hohe Priorit�t. Bei anderen Aspekten herrscht Dissens.

von Christina Rose

K�nstliche Intelligenz (KI) leitet eine transformative �ra ein: Die Technologie zeigt ihr Potenzial, unser Leben, die Arbeitswelt und Kommunikation grundlegend zu revolutionieren. Die Regierungen vieler L�nder haben darauf reagiert und spezifische Strategien zur Implementierung von KI in verschiedenen Bereichen ausgearbeitet. Die Berlin School of Business and Innovation (BSBI) hat die KI-Strategien von 22 L�ndern untersucht und ermittelt, welche Handlungsfelder global im Fokus stehen. Besonderen Handlungsbedarf sehen die L�nder bei der Ausbildung von KI-Fachkr�ften, der Nutzung der neuen Technologie f�r die Wirtschaft und bei der Regulierung f�r vertrauensw�rdige KI.

Ausbildung von KI-Fachkr�ften ist meistgenanntes Handlungsfeld

Die Untersuchung zeigt deutlich, dass der internationale Fokus auf der Ausbildung von Fachkr�ften liegt, um den durch die KI-Entwicklung angesto�enen strukturellen Wandel in Arbeitswelt, Wirtschaft und Gesellschaft zu gew�hrleisten. Das Handlungsfeld wird 21-mal in den untersuchten Strategiepapieren genannt und steht damit auf Platz 1 des Rankings. L�nder wie Belgien oder Singapur m�chten insbesondere neue Bildungs- und Ausbildungskonzepte entwickeln, welche Grundlagen der KI-Methoden vermitteln und Umschulungen, Trainings und F�rderung von qualifiziertem Personal erm�glichen. In der Untersuchung finden sich aber auch L�nder, wie Australien, Kanada oder Finnland, die die Ausbildung von KI-Fachkr�ften nicht als explizites Handlungsfeld definieren.

Bereich Wirtschaft und rechtliche Rahmenbedingungen auf Platz 2 und 3

Insgesamt 18 Erw�hnungen erh�lt der Bereich Wirtschaft in den untersuchten KI-Strategien und damit den zweiten Platz im internationalen Vergleich. L�nder wie China, D�nemark oder Gro�britannien mithilfe k�nstlicher Intelligenz die Produktivit�t verbessern, um hocheffiziente "Smart Economies" aufzubauen. Daf�r sollen KI-Technologien in allen Wirtschaftsbereichen zum Einsatz kommen, um Wissenstransfer und Unternehmertum voranzutreiben. Zudem sollen k�nftig KMUs sowie globale KI-Start-ups intensiv gef�rdert werden.

Platz 3 des Rankings der meistgenannten Handlungsfelder erh�lt die KI-Regulierung mit 16 Erw�hnungen. Dieser Bereich beinhaltet zum einen das Bestreben nach rechtlichen Rahmenbedingungen f�r eine vertrauensw�rdige KI, aber auch die Ideenfindung f�r m�gliche gesetzliche Lockerungen f�r k�nftige Innovationen. Die St�rkung der Menschenrechte, Verbraucherschutz und Datensicherheit spielen ebenfalls eine Rolle bei den �berlegungen der 22 L�nder im Bereich Regulierung.

Forschung und Entwicklung nur auf Platz 5 der identifizierten Handlungsfelder

K�nstliche Intelligenz basiert auf der Nutzung und Verarbeitung von Daten; daf�r wird ein hocheffizientes KI-�kosystem ben�tigt. Der Ausbau von Infrastruktur und Mobilit�t mithilfe k�nstlicher Intelligenz wird insgesamt 13-mal als Fokus in den KI-Strategien genannt (Platz 4). �berraschend: Erst auf dem f�nften Platz der meistgenannten Handlungsfelder folgt die F�rderung von Forschung und Entwicklung im KI-Bereich. Insbesondere L�nder wie Japan, Kanada und die USA m�chten ein offenes und kooperatives Innovationssystem schaffen, in dem internationale Forschungsteams ausgebildet und gef�rdert werden. Kanada nimmt sich, ebenso wie Deutschland, zur Zielerreichung explizit die Schaffung von neuen Forschungszentren sowie die Einrichtung von KI-Lehrst�hlen vor.

USA sieht Handlungsfeld im Bereich Milit�r und Sicherheit, Japan setzt auf Gesundheit, Australien auf Umweltschutz

Die USA sind das einzige Land der Untersuchung, welches angibt, KI-Technologie auch im Bereich Milit�r und Sicherheit etwa zur St�rkung der Streitkr�fte und in der Milit�rethik einsetzen zu wollen. Gro�britannien legt den Fokus auf ein investitionsfreundliches Umfeld; in Japan und Australien soll k�nstliche Intelligenz auch im Gesundheitsbereich zum Einsatz kommen. Das Land der K�ngurus und Koalas gibt zudem als einziges Land im internationalen Vergleich an, dass es k�nstliche Intelligenz aktiv im Umweltschutz, beispielsweise zum verbesserten Ressourcenmanagement oder f�r ein intelligentes Umweltmanagement, einsetzen m�chte.

Forschungsausbau, Wandel der Arbeitswelt und internationaler Dialog: Das sind die deutschen Ziele

Die deutsche Regierung zeigt sich ebenfalls ambitioniert und plant mithilfe einer exzellenten Forschungsbasis weltweit f�hrender Standort f�r die KI-Erforschung und Anwendung zu werden. Daf�r sollen Forschungszentren, Netzwerke und Lehrst�hle geschaffen werden. Weiterhin im Fokus steht der Bereich "Wandel der Arbeit" vom Fachkr�ftemonitoring bis zu Qualifizierungsma�nahmen sowie die internationale und hier speziell deutsch-franz�sische Zusammenarbeit. Prof. Dr. Kyriakos Kouveliotis , Chief Academic Officer der BSBI kommentiert die Bem�hungen: "Deutschland fokussiert sich in seiner urspr�nglich 2018 konzeptionierten und im Jahr 2020 upgedateten KI-Strategie auf Forschungsausbau und Wissenstransfer; aber auch auf internationalen Dialog. Angesichts der aktuellen Entwicklungen nicht nur rund um ChatGPT ist es unerl�sslich, diese Strategie kontinuierlich fortzuschreiben und anzupassen. Insbesondere der Kompetenzf�rderung von Erwerbst�tigen wird eine besondere Bedeutung zukommen, um Grundlagen f�r die Nutzung von KI in verschiedenen Wirtschaftsbereichen zu schaffen."

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