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Briefzustellung

Post: Erste Laufzeitmessung für Geschäftsbriefe

02.12.2019 - Um "Transparenz und Qualität bei der Briefversorgung in Deutschland zu verbessern", hat der Deutsche Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation (DVPT) erstmals in Deutschland eine Laufzeitmessung für Geschäftsbriefe initiiert.

von Frauke Schobelt

Anlass seien die zunehmende Kritik der DVPT-Mitgliedsunternehmen und die seit zwei Jahren steigenden Beschwerdezahlen bei der Bundesnetzagentur am Zustellnetz der Deutschen Post. Jetzt legt der Verband erste Zwischenergebnisse vor.

Bisher wurden Laufzeitmessungen von der Deutschen Post AG (DPAG)   nur im Universaldienst durchgeführt. Hier hat der Konzern eine Laufzeitverpflichtung gegenüber den Kunden. Die Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV) sieht vor, dass von den an einem Werktag eingelieferten inländischen Briefsendungen im Jahresdurchschnitt mindestens 80 Prozent an dem ersten auf den Einlieferungstag folgenden Werktag (E+1) und 95 Prozent bis zum zweiten auf den Einlieferungstag folgenden Werktag (E+2) ausgeliefert sein müssen. Diese Sendungen machen rund 9 Prozent der Gesamtmenge aller Briefe aus. Der Großteil sind also Geschäftsbriefe, die bisher nicht erfasst wurden.

Ziel der DVPT   -Messung ist es, statistisch repräsentative Ergebnisse für die Laufzeit von Geschäftsbriefen der teilnehmenden Unternehmen zu erhalten, die ihre Sendungen über das Netz der Deutschen Post zustellen lassen. Dabei orientiert sich der DVPT an den internationalen Normen und der TÜV-Zertifizierung, die auch den Messungen der Deutschen Post zugrunde liegen. Die Bundesnetzagentur   unterstützt die Untersuchung, um neue Erkenntnisse zur Qualität der Briefbeförderung in Deutschland zu gewinnen.

Die Ergebnisse sollen eine Bestandsaufnahme des Zustellnetzes in Deutschland liefern, an welchem die Deutsche Post AG, Konsolidierer und weitere Dienstleister beteiligt sind. Alternative Zustellunternehmen sind nicht in die Messung einbezogen.

Design der Laufzeitmessung

Insgesamt werden ein Jahr lang - vom 1. April 2019 bis zum 31. März 2020 - regelmäßig Testsendungen von allen teilnehmenden Unternehmen in das Zustellnetz der DPAG eingespeist. So sollen sowohl regionale als auch saisonale Schwankungen einbezogen werden. Die Zustellorte der Laufzeitmessung, die letzte Meile, entsprechen laut DVPT der Haushaltsverteilung in Deutschland. Es werden alle Postleitregionen repräsentativ angeschrieben und gemessen. Ebenso werden nach Versandstruktur der Absender über ganz Deutschland verteilt Sendungen in das Zustellnetz eingespeist.

Die Einspeisung erfolgt über drei Wege: Direktabholung durch die DPAG, Direktabgabe von Unternehmen im Briefzentrum der DPAG und Einlieferung über zwischengeschaltete Konsolidierer. Letztere sortieren die Sendungen zum Erhalt von Portorabatten vor und geben sie bei der DPAG ab. Alle teilnehmenden Unternehmen haben mit den Konsolidierern einen E 1 Vertrag, sie liefern nach Vorgabe der Verträge noch am gleichen Tag der Vorsortierung bei der Post ein. Es werden nur voll bezahlte Geschäftsbriefe aller Formate versendet, keine Werbesendungen, die eine längere Laufzeit haben. Die Absender wählen den schnellstmöglichen Versandweg im Netz der DPAG, dabei wird die Laufzeit End-to-End gemessen.

Begleitend hat der Verband Trackersendungen auf den Weg gebracht, mit einer "hervorragenden Empfangsquote", wie es heißt. Die Tracker melden sich alle 15 Minuten und senden ihren Standort. So soll herausgefunden werden, wo Verzögerungen bei der Sortierung, Abgabe bei der Post oder im Zustellnetz der DPAG entstehen.

Die Laufzeitmessung des DVPT wird im April 2020 abgeschlossen sein, erste Zwischenergebnisse stellten Klaus Gettwart, Vorstand des DVPT, sowie Frank Thomas Eckart, Vorsitzender Arbeitskreis Großversender des DVPT nun vor:
  • Als Zwischenstand kann der DVPT für die Geschäftspost der Laufzeitmessung abweichende Werte zu den Aussagen der DPAG im Universaldienst erkennen.
  • Es gibt Unterschiede der Laufzeiten bei den Einlieferarten und den Zustellregionen.
  • Es gibt sehr unterschiedliche Laufzeiten auf bestimmten Routen.

Detaillierte Informationen, auch zu den teilnehmenden Unternehmen, veröffentlicht der Verband erst im April 2020. Die Jahresmessung wird dann auch das Weihnachtsgeschäft und das erhöhte Sendungsaufkommen von Banken und Versicherungen zum Jahresende und bis Februar einbeziehen. Geplant ist, die Laufzeitmessung in Zukunft regelmäßig durchzuführen, um dauerhafte Verbesserungen für das Zustellnetz zu bewirken. Davon könnten dann auch die Privatpost - und letztendlich die Werbepost - profitieren.

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