Im Durchschnitt haben Marketer in Deutschland sechs bis sieben verschiedene Anwendungen wie CRM, Services, E-Mail, soziale Medien, Tools für die Inhaltserstellung sowie zum Bloggen und zur Suchmaschinenoptimierung im Einsatz. Doch eine solch komplexe Anwendungslandschaft schlägt sich negativ in der Effizienz nieder: Die Hälfte der deutschen Marketer (50 Prozent) verwendet mehr als 10 Prozent des Marketing-Budgets für die Pflege und Integration verschiedener Tools. Im internationalen Vergleich hält Deutschland damit einen Negativrekord. Kein anderes Land investiert einen so hohen Etat-Anteil in die Pflege der Anwendungen.
Fast 9 Arbeitstage für Integration verschiedener Anwendungen notwendig
Neben finanziellen Ressourcen bindet die Integration auch wertvolle Arbeitszeit: Fast neun volle Arbeitstage (71,5 Stunden) benötigen Marketing-Verantwortliche in Deutschland durchschnittlich pro Jahr für die Pflege und Integration der Anwendungen. Daher empfinden 59 Prozent der Befragten diesen Aufwand als frustrierend. Zudem stört es zwei von drei Befragten (65 Prozent), wenn sie zwischen den verschiedenen Programmen wechseln und die jeweiligen Passwörter verwalten müssen. Auch die Überwachung und Verwaltung der Tools (49 Prozent) ist ein Frustrationsfaktor. Darum will über die Hälfte (51 Prozent) die Anzahl der Anwendungen reduzieren, 17 Prozent sind an einer All-in-one-Lösung interessiert. Nur insgesamt 10 Prozent haben bereits die Vielzahl der Anwendungen verringert oder sind auf eine All-in-one-Lösung umgestiegen.
Verschenktes Umsatzpotenzial durch unpersönliche Ansprache
Weitere Effizienzeinbußen entstehen, weil vielen Marketing-Verantwortlichen Informationen über die Historie ihrer Mailing-Kontakte fehlen. Nur jeder Vierte (24 Prozent) weiß, wie sich der potenzielle Kunde auf der Webseite bewegt hat, und nur jeder Fünfte (20 Prozent) kann nachverfolgen, welche Produkte und Dienstleistungen dieser bereits erworben haben. Auch durch mangelnde Personalisierung verschenken Marketer Möglichkeiten: Nur 6 Prozent der Befragten personalisieren nahezu alle Mailings. 62 Prozent von ihnen versenden mindestens die Hälfte ihrer Mailings ohne eine Personalisierung.
Trotz Nachholbedarf in Sachen Effizienz ist die Messbarkeit Marketing-Verantwortlichen in Deutschland wichtiger als ihren internationalen Kollegen: Hierzulande messen 82 Prozent den Einfluss des Marketings auf den Umsatz, weltweit sind es nur 60 Prozent. Auch führen deutsche Marketer die Messungen gewissenhafter durch. 14 Prozent verlassen sich dabei auf Schätzungen. Weltweit sind es rund doppelt so viele (29 Prozent). Darum sind sich die Marketing-Verantwortlichen in Deutschland der Effektivität ihrer Maßnahmen sehr sicher: 41 Prozent von ihnen geben an, dass ihre Maßnahmen zu mehr als 30 Prozent des Umsatzes beitragen.
Unternehmen mit effizientem Marketing sind weltweit erfolgreicher
HubSpot hat in seiner Studie auch Zusammenhänge zwischen Marketing und Umsatzwachstum untersucht. Dabei zeigte sich, dass Unternehmen mit wachsendem Umsatz rund um den Globus weniger Zeit auf die Pflege und Integration ihrer Tools verwenden (rund 27 Minuten täglich) als Unternehmen mit sinkendem Umsatz (rund 33 Minuten täglich). Erfolgreiche Unternehmen auf der ganzen Welt messen auch häufiger den Einfluss ihrer Marketing-Maßnahmen auf den Umsatz und personalisieren eher ihre E-Mails. Das zahlt sich aus: Der Einfluss des Marketings auf den Umsatz ist in wachsenden Unternehmen weltweit größer als in Unternehmen mit stagnierendem oder sinkendem Umsatz.
Für die Studie wurden weltweit über 2.500 Marketing-Verantwortliche befragt, darunter 276 aus Deutschland.