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"Die Logistik-Welt ist auf der Suche nach Standards"

17.04.2001 - E-Commerce und E-Business zentrale Themen auf der Konferenz "E-Logistics"

Dass mit zunehmendem Online-Handel auch die Logistik-Branche an Bedeutung gewinnt, ist hinlänglich bekannt. So waren denn auch die "Anforderungen von E-Commerce und E-Business an die Logistik" das zentrale Thema der 2. Euroforum-Konferenz E-Logistics, die im April in Düsseldorf stattfand.

Man traf sich in überschaubarem Rahmen: Knapp 80 Teilnehmer waren bei dem zweitägigen Fachkongress erschienen, 15 Referenten sorgten für ein gut gefülltes Kongressprogramm. Zu den Themenschwerpunkten gehörte die Betrachtung von E-Logistik sowohl aus Sicht des Kunden als auch des Dienstleisters, darüber hinaus wurde die Analyse von Optimierungspotenzialen in der E-Logistik thematisiert, ebenso wie die potenziellen Erfolgsfaktoren CRM, Automatisierung, IT-Sicherheit und IT-Integration.
"Die Veranstaltung ist sehr positiv verlaufen", freut sich Konferenzmanagerin Edith Beckmann. Und: "Es waren auch deutliche Entwicklungen in der Branche zu erkennen." Prof. Dr. Michael ten Hompel, Leiter des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik, bestätigt, dass sich bei den Logistikern im Vergleich zum Vorjahr einiges getan hat. "Es ist eine gewisse Ernüchterung eingetreten, was die gesamte E-Commerce-Euphorie angeht", berichtet er.
Zwar hätten sich die Zahlen der Online-Sendungen sehr positiv entwickelt, die Umsätze seien aber nicht so hoch ausgefallen wie erwartet. Deshalb sei der große Internet- und E-Commerce-Hype des Vorjahres nun einer praktischeren und vor allem realistischeren Haltung gewichen: "Die Logistik-Welt ist derzeit auf der Suche nach Standards", so Hompel. Doch die ließen sich nicht so einfach finden, denn die Kommunikationsstrukturen in der Logistik und die notwendige Software würden immer komplexer. Doch davon lässt sich die Branche offenbar nicht abschrecken und arbeitet nun eifrig an geeigneten Lösungen.
Michael ten Hompel, der bei der diesjährigen Euroforum-Konferenz auch den Vorsitz und die fachliche Leitung übernommen hatte, war jedenfalls überrascht darüber, dass inzwischen sogar "viele Logistik-Klassiker interessante Software-Lösungen entwickelt haben". Generell erkennt er in der Branche einen Trend in Richtung Fullservice - Logistik enthalte heutzutage auch Lagerhaltung, Software-Entwicklung und vieles mehr, sie bestimme zunehmend auch die Geschäftsprozesse. "Logistik wird mehr und mehr zur Kernfunktionalität im gesamten Supply Chain."
Allerdings gibt es noch einige Probleme, die den Logistikern das Leben schwer machen. So seien die Versandkosten in den meisten Fällen noch zu hoch. Tatsächlich scheitern, neus- ten Erkenntnissen von Cap Gemini Ernst & Young zufolge, derzeit mehr Online-Käufe an zu hohen Versandkosten als aus irgendwelchen anderen Gründen. "Hier müssen noch Lösungen gefunden werden", mahnt ten Hompel. Er hält es beispielsweise für denkbar, dass man den virtuellen Käufer nicht mit einer schnellen Lieferung innerhalb 24 Stunden lockt, sondern die Ware möglicherweise erst binnen 48 Stunden ausliefert - was Kapazitäten und somit auch Kosten sparen würde.
"Wie überwinde ich die letzte Meile?" sei generell eine der zentralen Fragen in der Logistik-Branche. Als kostengünstige Alternative zum Versand wurden im letzten Jahr die Pickpoints gestartet - Orte, wie zum Beispiel Tankstellen, an denen online bestellte Ware zu jeder Zeit abgeholt werden kann.
Ein ähnliches Konzept verfolgt der so genannte Tower 24, der vom Fraunhofer Institut zusammen mit Siemens als Industriepartner entwickelt wurde. Hierbei handelt es sich um eine Art Zwischenlager, in dem die Ware - zum Beispiel Lebensmittel - deponiert und zur selbstständigen Abholung bereitgestellt wird. Das funktioniert voll automatisch und ganz ohne Personal: Der Kunde registriert sich per Geheimnummer und bekommt dann seine Ware ausgehändigt.
Michael ten Hompel betrachtet den Tower 24, der im September in Dortmund eröffnet werden soll, als Ergänzung zu den Pickpoints, denn hier würden die möglichen Nachteile eines personalgebundenen Systems ganz entfallen.
Wichtiges Thema der verschiedenen Fachvorträge war auch die Kundenorientierung, die angesichts wachsender Konkurrenz bei den Logistikern unverzichtbar ist. So referierte Dr. Holger Rhode, Projektleiter E-Business des IT-Dienstleisters Heyde, über den Nutzen von CRM für die E-Logistik. Und dieser ist nicht zu verachten, schließlich geht auch in der Logistik nichts über ein gutes Kundenmanagement!
Ebenfalls auf dem Kongressprogramm stand das Thema Tracking und Tracing - also die lückenlose Verfolgung der Sendungen. Hier komme es insbesondere auf ein intelligentes Sendungsauskunfts-System an, das den Anwender nicht mit irrelevanten Informationen überflutet, berichtet Tobias Hecht, Prokurist und Leiter Unternehmenskommunikation des Düsseldorfer Logistikdienstleisters Dachser. Darüber hinaus müssten die Daten schnell verfügbar sein und laufend aktualisiert werden, um einen Kundennutzen zu erzielen.
Weitere Referenten waren u.a. Bianca Overbeck von der Deutschen Post, Martin Wilke von UPS sowie Thomas Engel von der Schwei- zer Kühne & Nagel International.
Für den Veranstalter Euroforum war die 2. E-Logistics-Konferenz ein großer Erfolg. Edith Beckmann: "Die Themen kamen gut an!" Deshalb wird es auch eine 3. Euroforum E-Logistics-Konferenz geben, die voraussichtlich noch in diesem Jahr stattfindet. sam

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