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Projekt CargoLifter: Leichter als Luft

27.08.2001 - Wie macht man Werbung für etwas noch nicht Vorhandenes?

Die Quadratur des Kreises - von der Warte der Kommunikation aus gesehen - versucht zurzeit das Team der CargoLifter AG im brandenburgischen Briesen-Brand: Sie betreibt Werbung für etwas noch nicht Vorhandenes. Auf dem Gelände eines ehemaligen sowjetischen Militärflughafens südlich von Berlin soll ab etwa 2005 die Serienfertigung des CargoLifter gestartet werden, ein mit Helium gefülltes Luftschiff, das Schwer- transporte bis zu 160 Tonnen Gewicht übernehmen soll.
Die Vision der Firmengründer: Große, schwere, sperrige Lasten müssen nicht mehr, wie jetzt noch üblich, umständlich per Schiff oder LKW durch die Lande transportiert werden, wo sie nur im Zeitlupentempo vorankommen und ständig Hindernisse im Weg stehen. Brücken müssen nie wieder ab- und aufgebaut werden, die Schwertransporte schwe- ben leicht und locker in bis zu 2000 Metern Höhe im In- und Ausland über Städte, Dörfer, Wiesen und Wälder, einzig die Zugspitze müsste umflogen werden.
Um diese Vision wahr werden zu lassen, wurde 1996 die CargoLifter AG gegründet, im Mai 2000 ging sie an die Börse und wurde im M-Dax zu einem Emissionspreis von 15 Euro gelistet, der allerdings inzwischen auf acht Euro gefallen ist.
Obwohl noch wenig Handfestes von dem Projekt zu sehen ist, hat das Unternehmen inzwischen fast 65.000 Aktionäre. Ihnen wie auch den zahlenden Besuchern werden in einem Themenpark Informationen über das künftige technische Wunder geboten, dazu ein Einblick in die 360 Meter lange Werfthalle. Vorläufig dient sie vor allem als passender Rahmen für die jährliche Hauptversammlung.
Wie schafft man es nun, so viele Menschen für ein Phantom zu begeistern und sie bei der Stange zu halten? Mit erstaunlich konventionellen Mitteln: Obwohl das Unternehmen als Besonderheit ausschließlich vinkulierte Namensaktien hat, die an einen bestimmten Inhaber gebunden und relativ schwer frei zu handeln sind, werden die dadurch zur Verfügung stehenden Namen und Adressen der Aktionäre wenig genutzt. Wie alle Interessierten bekommen sie die vierteljährliche Unternehmenszeitschrift und können sich für den E-Mail-Newsletter eintragen, der etwa alle drei bis sechs Wochen neu herauskommt.
Speziell für die Aktionäre gibt es einen etwa vierteljährlich erscheinenden Aktionärsbrief, der zwei DIN A4-Seiten umfasst und beispielsweise über die Entwicklung an der Börse oder über den Projektstand informiert.
Als spezielles Event wurde für die Aktionäre ein Tag der offenen Tür ver- anstaltet, als die Werfthalle im ver- gangenen November fertig gestellt war, weitere Extra-Veranstaltungen für die Aktionäre sind vorläufig nicht geplant. Die Kommunikation wird vor allem inhouse gestaltet, mit Unterstützung von Publicis Public Relations, Berlin. Als Fazit bleibt festzuhalten: Wer es schafft, viele Menschen von der Idee an sich zu begeistern, braucht offensichtlich kommunikativ nichts Außergewöhnliches zu tun, um sie zu halten - die Frage wird sein, ob das auf Dauer ausreichen wird, um das Interesse am CargoLifter nicht einschlafen zu lassen ... gös

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