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KRP-Übernahme: Frischzellenkur für BBDO InterOne

23.10.2001 - Knauer Rump Partner (KRP) in Hamburg geht überraschend in der Münchner BBDO-Tochter BBDO InterOne auf.

vh Zwar gehörte die vor fünf Jahren gegründete KRP immer schon zum BBDO-Network, die Kreativschmiede unter Führung von Thomas Knauer und Detlef Rump galt aber stets als eine dieser Unternehmungen, die strikt von den Chefs geführt wird. Und zwar erfolgreich. So verzeichnete KRP im Jahr 1998 ein Gross Income von 1,46 Millionen Mark, im Folgejahr waren es schon 3,34 Millionen Mark, im Jahr 2000 dann 4,47 Millionen Mark. Neben der Kunden- und Mitarbeiterzahl mehrten sich auch Ruhm und Ehre - Detlef Rump ist just als einziger Deutscher in die Jury des weltweit bedeutendsten DM-Preises, des New Yorker Caples Award, berufen worden.
Bei der als Dialog- und CRM-Agentur positionierten BBDO InterOne hingegen herrschte in den letzten Monaten Funkstille. Die Münchner Agentur war im Juli 2000 aus HM1 und MD Factory entstanden, die alte Riege, darunter die HM-1-Chefs Uwe Middeke und Gerald Kottmann, wurde geschasst. In diesem Jahr meldete InterOne nicht einmal mehr für das Agentur-Ranking. Nun sollen die Münchner offensichtlich eine umfassende Frischzellenkur erhalten.
KRP wird als Marke aufgelöst und heißt fürderhin BBDO InterOne. Die InterOne in Hamburg - also die jetzige KRP - wird um 100 Mitarbeiter der insolventen Kabel New Media aufgestockt. Insgesamt zählt BBDO InterOne dann 250 Köpfe. Thomas Knauer und Detlef Rump ziehen nach München, um von dort mit den Geschäftsführungskollegen Martin Hubert, Christian Dietrich und Dr. Gerhard Helming die Agentur zu führen. ONEtoONE hat Thomas Knauer und Detlef Rump nach den Hintergründen dieses Mergers gefragt.

ONEtoONE: Erstmal ganz platt gefragt: Wie ist es zu diesem Merger gekommen?

Rump: Der Merger von BBDO InterOne und Knauer Rump Partner ist als Idee in Hamburg entstanden. Die "große Maschine" und "die kleine Perle" passen einfach so gut zusammen, dass diese Idee sofort in Düsseldorf angenommen und in die Tat umgesetzt wurde. Dazu kam, dass die BBDO den Zuschlag für die Unit 2 von Kabel New Media bekam, die hauptsächlich für die BMW AG tätig ist. Wie es der Zufall will, arbeiten alle drei Agenturen in unterschiedlichen Bereichen bereits für BMW, sodass durch den Merger ein ungeahntes Potenzial entstanden ist.

OtO: Von BBDO InterOne hat man in letzter Zeit in der Öffentlichkeit kaum Positives gehört. KRP hat sich hingegen mit der deutlichen Positionierung als inhabergeführte Agentur glänzend entwickelt. BBDO-CEO Dr. Rainer Zimmermann bezeichnete Knauer Rump Partner gar als "Perle im Markt". Die Kunden und Mitarbeiter dieser Perle finden sich künftig in einer Groß-Agentur eines Mega-Networks wieder. Was werden Sie tun, um sie von der neuen Marke zu überzeugen?

Knauer: Wir haben natürlich mit unseren Kunden und Mitarbeitern Gespräche geführt, die alle sehr positiv gelaufen sind. Das innovative Agenturkonzept der BBDO InterOne hat großes Interesse bei Bestandskunden und Mitarbeitern hervorgerufen, die alle sehr schnell ihren Mehrwert erkannt haben.

OtO: Warum wird die Marke Knauer Rump Partner geopfert und was hat das für Konsequenzen für den "spirit" der Agentur?

Knauer: Die BBDO InterOne ist eine BBDO-Kernmarke und muss deswegen auch so heißen. Natürlich fällt es schwer, sein Baby zumindest namentlich aufzugeben. Aber wir werden der BBDO InterOne sicherlich unseren Agenturstempel aufdrücken. Dafür sind wir in München angetreten.

OtO: Ist das Know-how von Knauer Rump Partner eingekauft worden, um BBDO InterOne wiederzubeleben?

Knauer: Der Eindruck täuscht. Die BBDO InterOne hat eine schlagkräftige Mannschaft, die ein gutes Produkt abliefert. Wir werden jedoch die kreative Performance der Agentur deutlich erhöhen.

OtO: Wie wollen Sie Ihren kreativen Anspruch in einer Groß-Agentur umsetzen?

Rump: Ich habe da überhaupt keine Bedenken. Das Potenzial ist enorm. In München und Hamburg habe ich kluge, kreative und motivierte Kollegen und zwar für Online wie Offline.

OtO: Was darf man unter Ihrer Ägide künftig von BBDO InterOne erwarten?

Knauer: Die BBDO ist als Agentur eine Premium-Marke. Die BBDO InterOne wird als CRM-Agentur in absehbarer Zeit auch die Premium-Marke im CRM-Bereich sein. Dafür sind wir in den Bereichen Consulting, E-Business, Kommunikation und IT besser denn je aufgestellt. Unser Ziel ist ganz klar, die Lead im Markt zu übernehmen.

OtO: Künftig agieren Sie nicht mehr als Inhaber, sondern führen in einem Fünf-Mann-Geschäftsführungsteam eine Groß-Agentur. Fällt der Abschied von der Eigenständigkeit schwer?

Rump: Nein - ein wenig vielleicht. Aber die Kompetenzen wurden im Vorfeld geklärt. Jeder von uns hat sein Gebiet und es gibt überhaupt kein Gerangel um einen Führungsanspruch innerhalb der Geschäftsführung.

OtO: Warum gehen Sie gleich beide nach München, statt wenigstens zwischen beiden Standorten zu splitten? Was sagen die Hamburger Kollegen, wenn die Chefs gehen?

Rump: Ich hoffe, dass die Hamburger Kollegen richtig traurig sind. Alles andere würde mich enttäuschen. Warum wir beide nach München gehen? Erstens: Bei so einem großen Agenturschiff muss die Geschäftsführung vereint sein. Zweitens: Detlef Rump und Thomas Knauer gibt es nur im Doppelpack.

OtO: Wie wird die Aufgabenverteilung zwischen den Standorten aussehen?

Knauer: Es gibt die CRM-Komplettlösung bereits in München. Schwerpunkte in Hamburg sind ganz klar Dialog und E-Business. BMW wird beispielsweise von beiden Standorten betreut.

OtO: Wie differenziert sich BBDO InterOne denn künftig von Proximity, die sich ja ebenfalls CRM auf die Fahnen geschrieben hat?

Knauer: Wettbewerb belebt das Geschäft! Dennoch verbindet uns ein sehr freundschaftliches und überaus kollegiales Verhältnis zu Proximity.

OtO: Im März dieses Jahres sagten Sie gegenüber ONEtoONE: "Mittlerweile sind wir richtige Chefs geworden". Damals waren Sie Chefs von 25 fest angestellten Mitarbeitern, jetzt sind es 250. Mal ehrlich: Bekommt man da nicht ein mulmiges Gefühl?

Rump: Nein.

Knauer: Ja.

OtO: Und unter uns: Wie kann man als Hamburger nach München wechseln?

Rump: Fällt gar nicht schwer. Wir sind hier dermaßen positiv aufgenommen worden, das gleicht vieles aus. Außerdem ist das Wetter besser als in Hamburg.

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