Anzeige
Anzeige

Deutsche Post veröffentlicht Halbjahreszahlen und startet Fünf-Punkte-Programm

31.07.2002 - Zahlungsforderung der EU-Kommission und Portosenkung beeinträchtigen aktuelle und künftige Konzernergebnisse. Die Deutsche Post reagiert nun mit einem Sanierungsprogramm.

19,4 Milliarden Euro hat die Deutsche Post World Net im ersten Halbjahr 2002 erwirtschaftet. Das entspricht einer Umsatzsteigerung um mehr als 15 Prozent. Insbesondere die Auslandsumsätze sind in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gestiegen, lagen sie doch bei 7,7 Milliarden Euro und verzeichnen somit eine Steigerung um über 47 Prozent. Damit tragen die Auslandsgeschäfte nun zu rund 40 Prozent des Gesamtkonzernumsatzes bei.

Am umsatzstärksten war im ersten Halbjahr der Unternehmensbereich Express, dessen Umsatz in Höhe von 6,1 Milliarden Euro sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum fast verdoppelt hat. Grund dafür ist insbesondere die Übernahme des Express-Unternehmens DHL International. Der Briefbereich schlug immerhin noch mit 5,8 Milliarden Euro zu Buche, was ungefähr dem Vorjahresniveau entspricht. Im Bereich Logistik wurden 4,4 Milliarden Euro umgesetzt.

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeiten hat sich im ersten Halbjahr 2002 allerdings um sechs Prozent verringert und beträgt 1,3 Milliarden Euro. Doch von diesem, bereits reduzierten, Konzerngewinn bleibt dem gelben Riesen nicht viel übrig. Die Brüsseler EU-Kommission hatte unlängst entschieden, 850 Millionen Euro staatliche Beihilfen von der Deutschen Post zurückzufordern (572 Millionen Euro plus Zinsen). Deshalb liegt der Halbjahresgewinn des Logistik-Riesen faktisch nur bei 155 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum betrug er noch eine Milliarde Euro.

Im nächsten Jahr kommen weitere massive Umsatzeinbußen auf die Deutsche Post zu. So hat die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post im Juli mitgeteilt, dass die Porti der Standardbriefe, also dem Monopolbereich der Deutschen Post, ab 2003 gesenkt werden müssen. Die Post geht davon aus, dass dieser Beschluss die Konzerneinnahmen um 300 Millionen Euro reduzieren wird.

Nun reagiert der Bonner Logistiker mit einem so genannten Fünf-Punkte-Programm, um "die Werte wiederherzustellen, die aufgrund äußerer Einflüsse vernichtet" worden seien. Zunächst denkt das Unternehmen über Preiserhöhungen in sämtlichen nicht-preisregulierten Segmenten nach. Bislang kostenlose Services wie etwa der Nachsendeantrag sollen künftig kostenpflichtig werden. Um Kosten zu senken, werden außerdem Einsparungen von Arbeitsplätzen, Filial- und Briefkastenstandorten, Informationstechnologie und Werbeausgaben in Erwägung gezogen. Des Weiteren will die Deutsche Post künftig stärker alle anderen, nicht briefbezogenen Geschäftsbereiche stärken. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Auslandsaktivitäten, insbesondere die dortigen Briefmärkte, gelegt werden. Um konsequenter Kosten zu sparen und Synergien zu nutzen, hat die Deutsche Post nun außerdem ein "Wertsteigerungsprogramm" namens STAR ins Leben gerufen. Im Rahmen des Programms arbeiten rund 200 Mitarbeiter an potenziellen Möglichkeiten und Einzelprojekten zur Wertsteigerung des Unternehmens. Details sollen erst im Herbst bekannt gegeben werden. Last not least will die Deutsche Post die Zahlungsaufforderung der Brüsseler EU-Kommission nicht auf sich sitzen lassen und wird vor dem Europäischen Gericht Klage erheben.

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Diskussion:
Anzeige
Anzeige
Anzeige
www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.versandhausberater.de