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DIMA 2004 - was bringt der Veranstalterwechsel?

29.06.2003 - Nach 17 Jahren wechselt die DIMA-Organisation im kommenden Jahr von der MCO zur Messe Düsseldorf

Anfang Juni kam die äußerst überraschende Meldung, dass die DIMA, das Branchen-Event der Dialogmarketer aller Sparten, ab 2004 in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter Messe Düsseldorf stattfinden wird. Damit endet die Kooperation des Deutschen Direktmarketing Verbandes (DDV) mit dem langjährigen Veranstaltungspartner MCO. "Mit unserem neuen Partner haben wir die Chance, die DIMA nach dem olympischen Motto schöner, größer, besser zu machen. Unser Ansatz ist eine DIMA, die sich gemessen am europäischen Maßstab nicht verstecken muss", sagt DDV-Geschäftsführer Holger Albers. Das klingt zwar gut, dennoch dürfte der Abschied von der MCO nicht eben leicht gefallen sein. Doch harte Zeiten erfordern manchesmal harte Maßnahmen, und schließlich ging es wohl darum, den Fortbestand der DIMA zu sichern. Mindestens bis 2009, so die Vereinbarung mit der Messe Düsseldorf, ist die DIMA nun an die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt gebunden.

MCO-Chef Achim London bedauert die Trennung, ist es doch die 17. DIMA, die die MCO in diesem Jahr organisiert. Er sagt: "Man muss in diesen schwierigen Zeiten einiges mehr investieren und das ist für einen privaten Veranstalter schwieriger als für einen Großmesseveranstalter. Daher haben wir früh genug die Reißleine gezogen, bevor die DIMA in Mitleidenschaft gezogen wird. Das ist eine Lösung, die der DIMA und allen Beteiligten zugute kommt." Während nun aber einerseits die Reißleine gezogen wird, herrscht andererseits Optimismus: "Die DIMA ist nach wie vor auf Kurs", so London. "Die Ausstellerzahlen bewegen sich in diesem Jahr fast auf Vorjahresniveau, was in diesen Zeiten hervorragend ist." Außerdem verzeichne die MCO derzeit eine "dreifach größere Warteliste" von noch unentschlossenen potenziellen Ausstellern. London: "Ich bin zuversichtlich, dass wir einen guten Anmeldestand zur DIMA hinbekommen." Läuft die diesjährige DIMA tatsächlich gut, profitiert auch der neue Veranstalter. ONEtoONE hat bei Wilhelm Giese, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, nachgefragt, was sich mit dem Veranstalterwechsel ab dem kommenden Jahr für die Besucher und Aussteller der DIMA ändert.

ONEtoONE: DDV-Präsidentin Kerstin Plehwe spricht in der offiziellen DDV-Pressemitteilung von neuen Perspektiven für die DIMA, die der Veranstalterwechsel mit sich bringt. Welche Perspektiven sind das konkret?
Wilhelm Giese: Vor allem die Perspektive, die DIMA zu größerer internationaler Bedeutung führen zu können. Die Messe Düsseldorf verfügt über Auslandsrepräsentanten in knapp 90 Ländern, dazu kommen eigene Tochtergesellschaften in Brünn, Moskau, Chicago, Shanghai und Singapur. Wir sind sicher, dass mit Hilfe dieses exzellenten Netzwerkes mehr internationale Aussteller und Besucher gewonnen werden können, als das bisher möglich war. Dabei sind wir realistisch genug, den Fokus der Internationalisierung mittelfristig zunächst auf Europa zu konzentrieren. Aber auch im Inland glauben wir als neuer Partner des DDV, zur Stärkung und zum Ausbau der Position der DIMA viel beitragen zu können.
OtO: Der langjährige DIMA-Veranstalter MCO gibt die DIMA ab, weil erhebliche Investitionen nötig sind, um die Qualität und Quantität der Kongressmesse zu sichern. Wird die Messe Düsseldorf diese Investitionen tätigen?
Giese: Infolge der angespannten Marktlage der Branche sowie der allgemein schwierigen Wirtschaftslage hatte die DIMA im letzten Jahr bedauerlicherweise einen Rückgang der Ausstellungsfläche von etwa 18 Prozent zu verzeichnen. Diesen Rückgang aufzufangen - quantitativ durch verstärkte Akquisition und qualitativ durch die Integration verwandter Themen und Plattformen - ist unser primäres Ziel. Synergien, die durch die in Düsseldorf beheimateten Messen bestehen, sowie unsere Organisationsstruktur im In- und Ausland sind dabei gleichermaßen von Nutzen.
OtO: Wie könnten diese Synergien denn in der Praxis aussehen?
Giese: Zum Beispiel bei unseren Düsseldorfer Leitmessen drupa, print media Messe, und EuroShop, The Global Retail Trade Fair, sehen wir Überschneidungen zur DIMA hinsichtlich der Themen und Zielgruppen. Das gilt auch für einige unserer internationalen Veranstaltungen, zum Beispiel die Invex in Brünn, Internationale Messe für Informations- und Kommunikationstechnologien, oder die Shopdesign in Moskau, International Trade Fair Shopfitting, Display, Merchandising. Es ist sehr gut denkbar, dass wir mit der DIMA auf diesen Messen Präsenz zeigen, sei es durch Infostände, Rahmenveranstaltungen, Kongressbeiträge oder ähnliches. Ziel wird immer sein, den Bekanntheitsgrad der DIMA weiter zu steigern und ihr neue Märkte zu erschließen.
OtO: Noch immer wünschen sich einige Aussteller und Besucher der DIMA die vergleichsweise intime Atmosphäre am früheren DIMA-Standort Wiesbaden zurück. Was werden Sie tun, um diese Menschen vom Standort Düsseldorf zu überzeugen, an den die DIMA nun bis mindestens zum Jahr 2009 gebunden ist?
Giese: Eine vom DDV zusammen mit dem Marktforschungsinstitut TNS Emnid durchgeführte Umfrage unter Ausstellern, Besuchern und Kongressteilnehmern auf der DIMA 2002 hat ergeben, dass allen drei Gruppen der Standort Düsseldorf gut bis sehr gut gefällt. Von daher hat sich Düsseldorf als DIMA-Standort fest etabliert, Überzeugungsarbeit muss nicht mehr geleistet werden. Ich persönlich bin auch davon überzeugt, dass eine so weltoffene Stadt wie Düsseldorf, die neben einem hervorragenden Messegelände auch alles für interessante Stunden "nach der Messe" zu bieten hat, für den Branchentreff DIMA bestens geeignet ist.
OtO: Die MCO gehört seit nunmehr 17 Jahren unzertrennlich zur DIMA und zur deutschen Dialogmarketing-Szene. Der Wechsel von einem mittelständischen Dialogmarketing-Unternehmen mit ausgeprägten Branchenkenntnissen hin zu einer vergleichsweise anonymen Großmesse lässt manche Brancheninsider befürchten, dass die DIMA vom Veranstalter unter "ferner liefen" abgewickelt wird. Was haben Sie dem entgegen zu setzen?
Giese: Keine der Messen in unserem Programm, sei sie groß oder klein, wird von uns unter "ferner liefen" abgewickelt. Zu jeder Veranstaltung wird ein eigenes Projektteam aufgebaut, das sich sehr intensiv mit den Marktgegebenheiten beschäftigt, Konzeption und Organisation der Messe individuell anpasst und im engen Dialog mit den Branchenrepräsentanten steht. Schließlich haben wir ein Interesse daran, dass jede Messe in Erfolg wird! Und für die DIMA gilt das in besonderem Maße: Die Synergien, die wir angesprochen haben, sind ja keine "Einbahnstraße". Die DIMA ist eine strategisch wichtige Bereicherung unseres Messeprogramms im vorhandenen Kompetenzfeld "Kommunikation, Print & Media". Schließlich hat sie trotz erschwerter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen unangefochten ihre Position als Leitmesse der Branche behauptet. Zudem haben wir bei der DIMA eine besonders gute Ausgangslage für erfolgreiche Arbeit: Zum einen kennen wir seit längerem die Messe und den Verband - wenn auch bisher nicht als Veranstalter. Zum anderen ist ein reibungsloser Übergang gewahrt: Die MCO wird die Veranstaltung in diesem Jahr wie gewohnt organisieren und uns, gemeinsam mit dem DDV, eine gute Einarbeitung und das Erlangen des nötigen Branchen-Know-how ermöglichen. vh

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