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CRIF-Studie

Konsumverhalten: Ein Drittel rechnet mit sinkendem Lebensstandard

09.11.2022 - CRIF-Studie zu steigenden Lebenshaltungskosten zeigt: 35 Prozent der deutschen Konsumenten halten es für wahrscheinlich, einen Nebenverdienst aufzunehmen. Große Einschnitte erwarten die Menschen im Saarland, Sachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg.

von Dominik Grollmann

Die Deutschen sehen in den kommenden zwölf Monaten finanzielle Herausforderungen auf sie zukommen und rechnen damit, ihr Sparverhalten anpassen zu müssen. Das ist das Ergebnis einer jetzt veröffentlichten Studie des Finanz-Informationsdienstleisters CRIF   . Die repräsentative Befragung im Juli dieses Jahres zielte darauf ab, die Erwartungen europäischer BürgerInnen für das nächste Jahr angesichts der steigenden Kosten zu erfassen. Damit einhergehend wurde auch eine repräsentative Stichgruppe von 1.000 volljährigen Teilnehmenden aus Deutschland ausgewertet.

"Lieferengpässe, die Energiekrise und die anhaltend hohe Inflation sind zurzeit allgegenwärtig. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass den Menschen bewusst ist, dass sie die Auswirkungen dieser Ereignisse auch im Alltag spüren werden", fasst Frank Schlein , Geschäftsführer von CRIF Deutschland, zusammen. "Die Deutschen und Europäer im Allgemeinen rechnen damit, dass sich ihr Spar- und Ausgabeverhalten in den kommenden Monaten ändern wird."

Es wird gespart

Zwar sind sich deutsche KonsumentInnen sicher, auch in Zukunft laufende Rechnungen (82 Prozent) und beispielsweise Mietzahlungen (92 Prozent) bedienen zu können, doch die Aussichten für die grundsätzliche Finanzlage sind schlecht. 33 Prozent der Deutschen haben Bedenken, dass sich ihr Lebensstandard in den nächsten zwölf Monaten vermindern wird. 37 Prozent gehen zumindest davon aus, dass sich ihre finanzielle Lage verschlechtern wird. Zudem erwartet fast jeder zweite deutsche Konsument (48 Prozent), am Ende eines Monats weniger Geld übrig zu haben.

Vielen ist also klar: Es muss gespart werden. 65 Prozent der Befragten halten es nicht nur für wahrscheinlich, an nicht-lebensnotwendigen Dingen wie Streaming-Abonnements oder Essenslieferungen zu sparen, der gleiche Anteil der Deutschen geht auch davon aus, dass bei lebensnotwendigen Dingen wie dem Wocheneinkauf und den Ausgaben für Auto und Wasserverbrauch Abstriche gemacht werden müssen.

Jeder Zweite rechnet darüber hinaus damit, dass sich die Preissteigerungen auf die Urlaubsplanung auswirken werden. Für 46 Prozent der Deutschen ist es ein wahrscheinliches Szenario, den Urlaub im kommenden Jahr umzuplanen oder gar ausfallen zu lassen. Der vergleichsweise niedrige Anteil hängt hier mit dem Einkommen der Befragten zusammen: So wollen im Gegensatz zu fast jedem zweiten Deutschen mit weniger als 70.000 Euro Brutto-Jahreseinkommen (48 Prozent) nur 28 Prozent der Gruppe mit mehr als 70.000 Euro Brutto-Jahreseinkommen ihre Urlaubspläne anpassen.

Schulden sind keine Antwort

Nicht nur für die Ausgabenseite der Haushaltsbilanz, auch in Hinblick auf die Einnahmen ist mit einer Reaktion der Deutschen zu rechnen. Immerhin mehr als ein Drittel der Befragten (35 Prozent) hält es für wahrscheinlich, sich einen Nebenverdienst zu suchen, um so die Finanzlage zu verbessern. In der Gruppe der unter 55-jährigen ist es sogar rund jeder Zweite (58 Prozent der 18- bis 34-jährigen, 41 Prozent der 35- bis 54-jährigen).

Ein Darlehen kommt dagegen nur für die wenigsten in Frage. Zwei Drittel der Deutschen halten es für unwahrscheinlich, dass sie in den kommenden Monaten Schulden aufnehmen werden. Das gilt sowohl für Kredite von einem Finanzinstitut wie einer Bank (63 Prozent) als auch für geliehenes Geld von Freunden oder Familienmitgliedern (65 Prozent).

Einen Puffer für die schwereren Zeiten suchen die Deutschen lieber bei sich selbst: Immerhin 41 Prozent der Befragten sagen aus, dass es wahrscheinlich sei, dass sie auf ihre Ersparnisse zurückgreifen werden, um Alltagskosten zu decken.

Viele Gemeinsamkeiten über Ländergrenzen hinweg - aber auch Unterschiede

Im Vergleich der Bundesländer gehen insbesondere die Konsumenten in Brandenburg davon aus, am Ende eines Monats weniger Geld übrig zu haben (66 Prozent). Gleichzeitig sind sie auch diejenigen, die am stärksten damit rechnen, in jedem Monat weniger als Spareinlage zurücklegen zu können (43 Prozent). Diese Statistik führt Rheinland-Pfalz an (auch 43 Prozent), ist aber mit 55 Prozent der Befragten etwas optimistischer, was den monatlichen Überschuss betrifft.

Mit 82 Prozent seiner Befragten führt Rheinland-Pfalz auch die Kategorie derer an, die mit Einsparungen bei nicht-lebensnotwendigen Artikeln rechnen. Bei den lebensnotwendigen Produkten landet das Bundesland allerdings eher im Mittelfeld (64 Prozent). Hier sind es vor allem das Saarland (82 Prozent), Sachsen (73 Prozent), Berlin (71 Prozent) und Baden-Württemberg (71 Prozent), deren Bürger davon ausgehen, in Zukunft bei lebensnotwendigen Dingen Einschnitte in Kauf zu nehmen.

Im Saarland können sich die Befragten zusätzlich in besonderem Maße vorstellen, auf Urlaubsausgaben zu verzichten (65 Prozent). Auch Hamburg (60 Prozent) und Schleswig-Holstein (56 Prozent) sind in dieser Hinsicht gut vertreten.

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