Corona: K�nftig wollen Firmen auf KI und Digitalisierung setzen

Bild: Sysmat

16.03.2021 - Nur ein kleiner Teil der Unternehmen h�lt sich f�r ausreichend agil, um die sich ver�ndernden Gesch�ftsanforderungen zu meistern. KI soll dabei im Umgang mit den Herausforderungen der Pandemie helfen.

von Sebastian Halm

Eine neue Studie des Technologieanbieters f�r die digitale Transformation Capgemini Research Institute hat die Beeintr�chtigungen des vergangenen Jahres auf die Lieferketten von Konsumg�tern und Einzelhandel untersucht. 66 Prozent der Unternehmen international und 63 Prozent in Deutschland geben an, dass sie ihre Strategie in den n�chsten drei Jahren erheblich �ndern werden, um sich an die Auswirkungen der Pandemie anzupassen und die Resilienz ihrer Betriebsabl�ufe zu st�rken.

Nur 23 Prozent der Konsumg�terunternehmen und 28 Prozent der Einzelh�ndler international glauben, dass ihre Lieferkette agil genug ist, um den sich ver�ndernden Gesch�ftsanforderungen gerecht zu werden. F�r die Studie wurden 400 F�hrungskr�fte aus 11 verschiedenen L�ndern zwischen August und September 2020 befragt.

COVID-19 war ein Weckruf f�r Konsumg�ter- und Einzelhandelsunternehmen: 85 Prozent der Konsumg�terunternehmen und 88 Prozent der Einzelh�ndler geben an, dass sie mit Beeintr�chtigungen konfrontiert waren. 63 Prozent der Konsumg�terunternehmen und 71 Prozent der Einzelh�ndler sagten, dass es drei Monate oder l�nger dauerte, bis sich ihre Lieferketten von den St�rungen erholt hatten. In Deutschland ben�tigten 72 Prozent der Unternehmen beider Bereiche diese Zeitspanne. Infolgedessen richten die Unternehmen ihre Strategien neu aus und legen den Fokus auf drei kritische Bereiche: Bedarfsanalyse, Lieferkettentransparenz und Regionalisierung.

Der Wechsel zur Bedarfsanalyse

Mehr als zwei Drittel der Unternehmen international (68 Prozent) und 58 Prozent in Deutschland geben an, dass sie Schwierigkeiten bei der Bedarfsplanung hatten, weil ihnen genaue und aktuelle Informationen �ber die schwankende Kundennachfrage w�hrend der Pandemie fehlten. Inzwischen geben 54 Prozent an, dass sie Analytik mit k�nstlicher Intelligenz oder maschinellem Lernen f�r die Nachfrageprognose einsetzen werden, um die Auswirkungen von COVID-19 zu meistern.

75 Prozent der Konsumg�terhersteller hatten Schwierigkeiten, als sie aufgrund von COVID-19 die Produktionskapazit�t schnell erh�hen oder verringern mussten. Um die Agilit�t daf�r zu entwickeln, sollten Hersteller die Transparenz innerhalb ihrer Lieferkette optimieren, empfehlen die Studienautoren. Dieses Vorgehen kann dabei helfen, operative Entscheidungen strategischer und taktischer Art auch in Echtzeit zu treffen.

Unternehmen erkennen die Bedeutung von Investitionen in digitale L�sungen zur Verbesserung der Planbarkeit. 58 Prozent der Einzelh�ndler und 61 Prozent der Konsumg�terunternehmen international beabsichtigen, verst�rkt in die Digitalisierung der Lieferketten zu investieren. Im Einzelnen planen 47 Prozent der Unternehmen Investitionen in die Automatisierung, 42 Prozent in Robotik und 42 Prozent in k�nstliche Intelligenz. �ber 60 Prozent Prozent der Unternehmen haben au�erdem vor, k�nstliche Intelligenz und maschinelles Lernen in den Bereichen Transport- oder Preisoptimierung umfassend einzusetzen.

Regionalisierung statt Globalisierung

Um St�rungen in Zukunft zu vermeiden, wechseln Konsumg�ter- und Einzelhandelsunternehmen von der Globalisierung zur Regionalisierung ihrer Lieferanten- und Produktionsbasis. 72 Prozent der Konsumg�terunternehmen und 58 Prozent der Einzelh�ndler geben an, dass sie aktiv in die Regionalisierung ihrer Produktionsst�tten oder die Verlagerung der Fertigung ins nahegelegene Ausland investieren.

65 Prozent der Konsumg�ter- und Einzelhandelsunternehmen international und 60 Prozent in Deutschland investieren zudem in die Regionalisierung ihrer Lieferantenbasis; in Gro�britannien tun dies sogar 83 Prozent und in Indien 73 Prozent. Entsprechend dieser Strategien werden globale Lieferanten in drei Jahren nur noch 25 Prozent der Einzelhandelskapazit�ten ausmachen - gegen�ber aktuell 36 Prozent. Bei den Konsumg�tern wird der Anteil globaler Hersteller von heute 25 Prozent auf 17 Prozent sinken.

Im Einklang mit dem Trend zur Regionalisierung und da die Laufkundschaft im station�ren Einzelhandel zur�ckgeht, werden sogenannte Dark Stores zu einer immer n�tzlicheren Alternative bei der Bearbeitung von Online-Bestellungen. Denn diese Distributionszentren f�r den Online-Handel verf�gen �ber eigenst�ndige Betriebseinheiten, die n�her an den Lieferadressen liegen. Fr�here Studien von Capgemini zeigten, dass bei einer Steigerung der Anzahl der Lieferungen von Dark Stores um 50 Prozent die Gewinnmargen um sieben Prozent steigen k�nnten. Die Gr�nde daf�r sind niedrigere Lieferkosten und ein h�herer Lieferdurchsatz im Vergleich zu den Filialen - wobei der Filialbetrieb nicht beeintr�chtigt wird.

Bild: Peter von Bredow

Peter von Bredow (Tealium)

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