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Onlinehandel

Deutsche würden für Retouren zahlen, wenn ...

22.06.2022 - Beinahe jeder zweite Deutsche (44 Prozent) ist bereit, sich zumindest teilweise an den Kosten für den Rückversand bestellter Ware zu beteiligen.

von Sebastian Halm

Der Online-Handel sieht sich auch 2022 dem Vorwurf ausgesetzt, weniger nachhaltig zu sein als der Einzelhandel. 80 Prozent der Deutschen - zehn Prozent mehr als 2021 - machen vor allem den Verpackungsmüll dafür verantwortlich. Aus diesem Grund wünscht sich die überwältigende Mehrheit (93 Prozent) mehr Flexibilität bei der Rückgabe ungewollter Ware. Mehr als die Hälfte der Deutschen (58 Prozent) wünscht sich, online bestellte Ware im stationären Handel zurückgeben zu können - 2021 wünschten sich das nur 53 Prozent.

Mit Blick auf verschiedene Gesellschaftsgruppen offenbaren sich dabei noch andere Wünsche: Jeder zweite deutsche Mann (51 Prozent) würde das Produkt gegen einen angebotenen Rabatt gerne behalten. Bei Frauen liegt diese Quote leicht darunter (47 Prozent). Für die Altersgruppe ab 65 hingegen steht besonders Altruismus im Vordergrund - 50 Prozent würden Ware lieber spenden, als sie zurückzuschicken. Gerade in den neuen Bundesländern ist der Wunsch nach einem Reparaturservice bei defekt gelieferter Ware im Bundesdurchschnitt am höchsten (36 Prozent). Diese Vielzahl an Wünschen zeigt auch, dass der reine Retourenprozess - in konservativen Fällen noch mit dem Beileger - die deutschen Bedürfnisse im Jahr 2022 nicht mehr widerspiegelt. Nicht umsonst haben Online-Portale im vergangenen Jahr die Beilegerretoure als häufigste Methode zur Abwicklung einer Rücksendung abgelöst.

Einkaufsverhalten in Post-Lockdown-Zeiten

Diese Portale sind in der Lage, so skaliert zu werden, dass sie eine breite Palette an Möglichkeiten bietet, die größtenteils auch nachhaltiger sind als der bloße Rückversand. Das Self-Service-Portal erlaubt es den Online-Händlern, individuell auf die Wünsche der Kunden einzugehen und so die Consumer Return Experience zu verbessern. Außerdem kann der Händler je nach Kontext eine Beteiligung an den Retourenkosten einstellen. Eine Kostenbeteiligung würden im Übrigen viele Deutsche mittragen: Knapp die Hälfte (44 Prozent) ist bereit, mindestens einen Teil der Kosten zu übernehmen. Junge Erwachsene von 18 bis 24 Jahren stechen hier mit einer Bereitschaft von 51 Prozent besonders hervor. Ohnehin prognostiziert der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH), dass Verbraucher künftig an den Retouren flächendeckend beteiligt werden. Mit der Fähigkeit, Regeln zur Kostenbeteiligung aufzustellen, helfen Self-Service-Portale Online-Händlern dabei, sich zukunftsträchtig und flexibel aufzustellen.

Dass Lockdowns der Vergangenheit angehören, belegen die Zahlen beim Lebensmittelkauf und bei Gütern für den täglichen Bedarf: Letztere wurden um drei Prozentpunkte seltener gekauft (27 Prozent), Lebensmittel sogar um sieben Prozentpunkte weniger (19 Prozent). Vielmehr sind nach wie vor Fashionartikel unverändert auf Platz eins der meistgekauften Produkte (79 Prozent). Auf den folgenden Plätzen wurde der Kauf von elektronischen Produkten und der von Büchern am zweit- bzw. dritthäufigsten genannt. Elektronische Produkte wurden mit 63 Prozent drei Prozentpunkte häufiger gekauft als noch 2021; Bücher (49 Prozent) sogar um sieben Prozentpunkte häufiger.

Nahezu alle Deutschen (96 Prozent) gaben für das vergangene Jahr eine stärkere Frequenz beim Online-Kauf an. Die niedrigste Quote weist hierbei die Altersgruppe der jungen Erwachsenen von 18-24 Jahren auf (92 Prozent) - 2021 lag dieser Wert noch bei 99 Prozent. Auch bei dieser Frage ist ein Ost-West-Gefälle zu erkennen: So gaben 100 Prozent der Deutschen aus den neuen Bundesländern an, vermehrt online eingekauft zu haben. In den alten Bundesländern liegt diese Quote im Bundesschnitt (96 Prozent).

Nachhaltigkeit ja, aber nicht um jeden Preis

Im Vergleich zum Vorjahr hat die Retourenquote um fünf Prozentpunkte abgenommen (67 Prozent) - wohl auch, weil die Mehrheit wichtige Kaufentscheidungen lieber im stationären Handel tätigt: 77 Prozent sehen die Möglichkeit, Waren vor Ort genau zu prüfen oder anzuprobieren, als Hauptgrund für weniger Retouren an. Zusammen mit dem unnötigen Verpackungsmüll und der Logistik auf der letzten Meile führt das bei der Hälfte der Deutschen (53 Prozent) zu dem Eindruck, der Einzelhandel sei nachhaltiger als der Online-Handel. Besonders junge Menschen (18-24) nehmen hier den E-Commerce in die Pflicht zu handeln.

So sind auch etwa zwei von drei Deutschen (63 Prozent) gewillt, länger auf ihre Lieferung zu warten, wenn sie im Gegenzug eine nachhaltigere Lieferung gewährleistet bekommen. Vor allem die ältesten Deutschen (65+) sehen hier eine Möglichkeit, nachhaltiger zu handeln und finden es demnach am ehesten in Ordnung, länger zu warten (92 Prozent). Pikant: In der Altersgruppe der 18-24-Jährigen ist diese Quote mit 53 Prozent am niedrigsten.

Der Retouren-Report 2022 besteht aus Daten, die vom internationalen Umfrageinstitut OnePoll   für die Retouren-Management-Plattform Trusted Returns   erhoben wurden (1.000 Teilnehmer aus Deutschland).

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