Top-Management fremdelt mit KI

Bild: geralt/Pixabay

09.09.2020 - K�nstliche Intelligenz ist eine wichtige Technologie, von der sich Unternehmen handfeste Wettbewerbsvorteile versprechen. Konkrete Projekte haben allerdings bislang nur wenige Firmen umgesetzt. Besonders zur�ckhaltend zeigt sich bei dem Thema das Top-Management.

von Christina Rose

Grundlegend sind sich deutsche F�hrungskr�fte der Bedeutung von KI bewusst, belegt eine aktuelle Studie des IT-Dienstleisters Adesso . So sind 90 Prozent der Befragten davon �berzeugt, dass Unternehmen, die in den n�chsten f�nf Jahren in KI investieren, einen Wettbewerbsvorteil haben. Gleichzeitig sind sich 82 Prozent der Entscheider dar�ber einig, dass es mit KI gerade erst losgeht. Konkrete Projekte wie etwa KI-gest�tztes Lead Scoring oder Produktentwicklung auf Basis von Nutzerdaten werden von Unternehmen selten realisiert.

�berraschend ist die abweichende Einstellung des Top-Managements zum Thema KI. 72 Prozent der befragten Vorst�nde oder Gesch�ftsf�hrer sehen in KI-Investments Wettbewerbsvorteile. �ber alle Abteilungen hinweg aber stimmen 90 Prozent der Befragten dieser Aussage zu. Auch an anderen Stellen unterscheiden sich die Antworten des Top-Managements von dem Durchschnitt. Ein Beispiel: Insgesamt 27 Prozent der befragten F�hrungskr�fte gaben an, Text-Chats - etwa in Form von Dialogfenstern auf einer Webseite - bereits einzusetzen beziehungsweise den Einsatz gerade zu planen. Aber nur 7 Prozent der Vorst�nde und Gesch�ftsf�hrer wissen davon. Und w�hrend 21 Prozent aller F�hrungskr�fte sagen, dass in ihrem Unternehmen Weiterbildungsma�nahmen rund um KI und Maschinelles Lernen laufen oder aktuell umgesetzt werden, sind es beim Top-Management lediglich 3 Prozent.

F�r diese Diskrepanz gibt es zwei m�gliche Erkl�rungen: Einerseits wird das Management gerade in gr��eren Unternehmen nicht jedes KI-Detail im Blick haben. Ob die Marketing- und IT-Abteilungen auf einer Unterseite ein Chatbot-Modul testen, spielt im Gesamtkontext keine gr��ere Rolle. Andererseits wei� anscheinend die oberste F�hrungsriege selbst bei eher strategischen Fragestellungen wie der KI-Weiterbildung nicht �ber alle Aktivit�ten in ihrem Unternehmen Bescheid. Das ist allerdings ein klarer Widerspruch zu der h�ufig propagierten Forderung, das Thema KI aufgrund seiner Bedeutung ganz oben zu verankern. Die Unterst�tzung von Seiten des Vorstands oder der Gesch�ftsf�hrung ist grundlegende Voraussetzung, damit aus Einzelaktivit�ten eine konsolidierte KI-Strategie wird.

Grafik: Adesso

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