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Verhasste Marketing-Aufgaben

Die sieben schlimmsten Gespenster des Marketings

26.09.2019 - (Online-)marketing ist eine vielseitige Tätigkeit. Doch vor manchem, worum sich Marketingmanager kümmern müssen, gruselt es viele. Wir haben herumgefragt und die sieben ungeliebtesten Marketing-Tätigkeiten ermittelt.

von Joachim Graf

So divers wie wohl kaum eine Aufgabe in der Digitalen Wirtschaft ist die Verantwortung für das Marketing: Strategische Verantwortung, wie sie sonst nur der CEO hat, ist ebenfalls Teil des Tätigkeitsportfolios wie Operatives. Kommunikationsfertigkeiten sind ebenso gefragt wie technisches Know-how, das Verständnis von Datenstrukturen ebenso wie statistisches und betriebswirtschaftliches Know-how.

Darüber hinaus gibt es dann ja noch diejenigen Ausbildungsgänge und Qualifikationen, die in Stellendefinitionen nirgends erwähnt werden - aber in dieser Position zwingend vorhanden sein sollten. ErzieherIn für schwererziehbare Jugendliche oder KindergärtnerIn zum Beispiel - vor allem im Umgang mit dem C-Level-Management in der Trotzphase. Oder Fachkraft für Tierpflege und Zirzensik (aka: "LöwenbändigerIn"), wenn es einmal mehr darum geht, mehrere Agenturen unter einen Hut zu bekommen, wenn diese sich einmal mehr wie ausgehungerte Hyänen um den verbleibenden Projektknochen balgen.

Wir haben (nicht repräsentativ) Marketingexpertinnen und -experten gefragt, welche Marketing-Tätigkeit ihnen am unangenehmsten ist - und was sie an ihrem Beruf am meisten schätzen. Das Ergebnis ist eindeutig:

7. E-Mails schreiben

Korrespondenz nervt den einen oder anderen Marketing-Experten - vor allem, weil sie in ihrer Halbflüchtigkeit irgendwo zwischen Whatsapp-Kommunikation und Briefen positioniert ist. Ivan-Alexander Jung beispielsweise, Digital Marketing Manager der Dear Reality GmbH   , hasst EMail-Kommunikation, "weil immer irgendwas schiefgeht und die E-Mail nachträglich nicht zu bearbeiten ist."
Was man dagegen tun kann: Mail-Client schließen und täglich zu festgesetzten Zeiten öffnen und alle E-Mails im Block erledigen. Das senkt den Zwischendurch-Schnell-mal-ne-Mail-Stress, der für Fehler sorgt. Wichtige Mails an eine zweite Person zu schicken, entschleunigt zusätzlich und hilft, Fehler in allerletzter Sekunde zu finden.

6. Pressearbeit

PR und Pressearbeit ist der kleine nervige Bruder der Kaltakquise - und beides wird von Marketingverantwortlichen wenig geschätzt. PR-Freelancer Norbert Nordbergh Diedrich gesteht: "Pressearbeit mag ich am wenigsten. Nicht wegen der Kollegen dort, sondern weil ich mir zuletzt vorkam wie ein Staubsauger-Vertreter. Zu viel Zeit für oft viel zu wenig Ergebnis." Er liebt hingegen das Schreiben für und Konzipieren von Corporate Content. Vorzugsweise für Corporate Blogs.
Was man dagegen tun kann: Man kann Pressearbeit und PR hervorragend an kompetente PR-Agenturen outsourcen. Oder man bemüht sich - wenn man es selbst machen will - mit seinen Top-Ten-Influencern einen 1:1-Dialog aufzubauen. Wenn man erst einmal weiß, welche Inhalte der oder die Einzelne wirklich braucht, ist auch die Zeit des Staubsaugerverkaufens vorbei. Dann erzählt man vielmehr spannende Geschichten.

5. Grundsatzdiskussionen

Strategische Konzepte entwickeln - das mögen die meisten der von uns befragten Verantwortlichen. Anders ist es mit Meinungsdiskussionen (bei uns in der Redaktion 'Reinigungspersonal-Challenges' genannt). Heiko Eckert , Director Online Marketing bei Stylebop.com   , nerven diese "Diskussionen" um Meinungen. Also welches Bild ist schöner: a oder b - und dann diskutiert man und diese Diskussion ist sinnlose Zeitverschwendung, weil bei Design jeder eine Meinung hat." Auch Diskussionen um persönliche Grundsätze sind unbeliebt, vor allem mit dem Führungspersonal. "CEO Mindset Fights" nennt sie Manuel Cramer , der Director Experience Design bei der Agentur Intive   .
Was man dagegen tun kann: Ein Zeitlimit für solche Diskussionen einführen, kann helfen. Ebenfalls eine Rationalisierung der Diskussion: "Kann man objektive Faktoren heranziehen? Oder Experten? Oder einen A/B-Test?"

4. Meetings

Wenn die Zahl der Memes, die über Meetings im Social Web kursieren, ein Beleg für ihre Unbeliebtheit sind, dann liegen sie bei so gut wie allen Menschen auf der Unbeliebtheitsskala ganz vorne (wir hatten ja auch erst vor einigen Monaten über "21 Tricks, mit denen Sie in jedem Meeting schlau wirken"   gespottet). Um so mehr gilt das im Marketing. So sind Meetings beispielsweise auch für Eduard Wensler , Online-Marketing-Manager der Acmeo GmbH   , " unangenehm: Sinnbefreite Meetings ohne klare Ziele, die vorher nicht definiert wurden. Grundsatzdiskussionen, ob das was bringt oder nicht. Rechtfertigungen, weshalb das eine besser ist als das andere." Am Marketing liebt er Konzepte & Strategien, SEO, Analytics, Facebook- und Google-Ads sowie Conversion-Optimierung....
Was man dagegen tun kann: Klare Planung, die Übermittlung einer detaillierten Tagesordnung mit Zeitvorgabe für jeden Punkt und eine stringente, interessenlose Diskussionsleitung helfen, Meetings kurz und knackig zu halten.

3. Verhandlungen

Verhandlungen als nervig sind empfunden, sofern sie mit dem Preis verbunden. Auch die davon abgeleitete Form - die Diskussion um das Projektvolumen - gehören für viele Befragte mit zu dem nervigsten Teil des Marketer-Daseins. Agenturchef Oliver Lucas , Gründer der ECommerce-Strategieberatungsagentur Ecom   , beispielsweise ärgern "Verhandlung über Projektvolumen ...". Und er setzt hinzu: "... vor allem mit einem Auftraggeber, der das Problem nicht versteht..." Womit wir wieder bei der Zusatzqualifikation 'Kindergärtner' bzw. 'Grundschullehrer' wären.
Was man dagegen tun kann: Beispiele parat haben, kann mitunter Wunder wirken: "Diese App hat halb so viele Funktionen wie wir hier planen. Dafür haben wir drei Monate gebraucht. Deswegen sind vier Wochen für unser neuestes Projekt sehr sportlich." Manchmal hilft es auch, dem Kunden einen Blick in den iBusiness Honorarleitfaden   werfen zu lassen. Vor allem das Kapitel 'der größte Kostenfaktor am Projekt ist der Kunde'.

2. Vertrieb

Nicht umsonst gibt es zwischen Sales und Marketing in vielen Unternehmen ein - nennen wir es - sportlichen Silo-Zweikampf. Klassischer Verkauf ist für viele Marketer mit das Unangenehmste, was sie sich vorstellen. Hanns Kronenberg , Senior-SEO-Manager bei der Chefkoch GmbH   , formuliert es so: "Vertrieb (Push) ist unangenehm. Alles Tätigkeiten, welche die aktive Nachfrage fördern (Pull) und das Angebot besser machen sind angenehm."
Was man dagegen tun kann: Gute Verkäufer sind gute Dialogmarketer. Sie fragen den Kunden, was er braucht, interessieren sich für ihn und diskutieren seine Probleme. Sie machen also alles, was ein Marketer auch tut: Dafür zu sorgen, dass der Kunde sich am Ende das Produkt selber verkauft. Sie kommen also ohne das aus, was schlechte Verkäufer ausmacht: Vertriebsdruck. Gute Marketer sollten das auch hinkriegen.

1. Reisen

Die einen lieben es, ständig unterwegs zu sein, für die meisten ist es jedoch ein Gräuel: Die Reisetätigkeit. Lars Heiden beispielsweise, Inhaber der Marketingagentur HFR Heiden Füllenbach Realisationen   , hasst Reisen "oder besser "nicht bei den Menschen sein, bei denen ich gerade sein mag". Auch Dieter Marchsreiter , Eigner der PR-Agentur Marchsreiter Communications   , findet vor allem Überseereisen und den Jetlag danach für das Unangenehmste am Beruf.
Was man dagegen tun kann:: Mehr Telkos und Videokonferenzen ("wegen des Klimas und wegen der verlorenen Zeit"). Mehr Einladungen ("kommen Sie doch hier vorbei, dann können wir auch aufs Oktoberfest/den Fischmarkt/den Karneval/den Funkturm gehen"). Mehr Messebesuche (das bündelt).

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