01.07.2021 - Cookie-Banner nerven jeden - aber man kann sie so gestalten, dass möglichst viele Konversionen abfallen. Eine Checkliste, wie das geht und wie das nächste Cookie-Kapitel aussehen wird.
von Sebastian Halm
Der verschärfte Umgang des Gesetzgebers mit Cookies hat eine ganz neue Spezies des Pop-up-Banners hervorgebracht, die nun im rauen Klima der Privacy-Politik gedeiht und wächst: Das Opt-in-Formular oder auch Cookie-Consent-Banner genannt. Gemeinsam ist allen, dass kein Mensch, der auf eine Webseite kommt, Lust darauf hat, sich mit den Dingern auseinanderzusetzen. Doch jenseits davon - in der konkreten inhaltlichen und grafischen Ausgestaltung klaffen Welten zwischen einem Banner auf Webseite A und direkt nebenan auf Seite B. Es lohnt sich, etwas Gedanken- und Programmier-Arbeit in die Banner zu stecken. Denn idealerweise präsentiert man dem Nutzer ein optimiertes Banner, das zum Zustimmen einlädt.
Ein No-go dagegen ist die Cookie-Wall: Diese Lösung, die den NutzerInnen den Webseitenbesuch verdeckt/blockiert, es sei denn, er schluckt die hingeworfenen Kekse, ist nicht mehr erlaubt.
Vollkommen in Ordnung ist es dagegen, wenn es einen "Alle Cookies akzeptieren"-Button gibt, der auch auffälliger als alle anderen gestaltet ist - Voraussetzung ist die Existenz eines nutzerfreundlichen und DSGVO-konformen Opt-outs. Als Positivbeispiel kann hier nochmal das oben als erstes abgebildete Banner mit der Aufschrift "Wir schneiden hier alles auf Dich zu" gelten. Auch vorbildlich ist hier das Vorhandensein von "Einstellungen", die dem Nutzer eine Wahlmöglichkeit offerieren.
Szenftner empfiehlt nach der Implementierung der Banner regelmäßige Testings: "Cookie-Banner sollten unbedingt vor allem beim Website-Launch mindestens drei mal, aber auch darüber hinaus regelmäßig getestet, dessen Performance ausgewertet und der Banner angepasst werden." Sie empfiehlt verschiedene Farben, Formen, Banner- und Button-Größen, Wordings, Formate (und bei vorhandener Risikofreude sogar One-Klick-Lösungen statt granularer Auswahl) zu testen.
Nicht vergessen werden darf - als besonderer Stolperstein - der Hinweis auf eingebundene Elemente, wie etwa Youtube-Videos oder Social-Buttons.
Die WebseitenbetreiberInnen sollten ansonsten optimieren und Zustimmungen einholen, solange es noch geht. Denn bald könnte das Consent-Banner per Dekret ziemlich brutal standardisiert und vereinfacht werden. Das liegt daran, dass der Bundestag aktuell den Entwurf diskutiert für ein Gesetz zur Regelung des Datenschutzes und des Schutzes der Privatsphäre in der Telekommunikation und bei Telemedien (TTDSG). Das könnte damit enden, dass komplizierte Cookie-Consent-Banner verboten werden, die NutzerInnen mittels gezielter Verwirrung ins Opt-in treiben wollen. Das bedeutete dann also, frei nach Arnold Schwarzenegger: Hasta la vista, Nudging.
Denn der Bundesrat plant, im weiteren Gesetzgebungsverfahren eine Ermächtigungsgrundlage zu schaffen, "damit für Nutzerinnen und Nutzer eine einfachere und standardisierte Handhabung in Bezug auf die Ausgestaltung ihrer Einwilligung nach § 24 TTDSGE" ermöglicht wird". Für Normalsterbliche: Von NutzerInnen die aufwändige und ermüdende Zustimmung zu Dutzenden Cookies und Trackern abzufragen, würde illegitim. Denn die erscheint sowohl dem Bundesrat als auch der Mehrheit der NutzerInnen nahezu unzumutbar. Die Lösung, die der Bundesrat vorschlägt, ist so einfach wie für Marketer vermutlich schockierend: Nur noch die Wahl zwischen einem "Einwilligen" und einem "Ablehnen"- Button soll zulässig sein, berichtet Delegedata.
Opt-In-Optimierung to go: Das Wichtigste zum Mitnehmen |
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