Künstliche Intelligenz

KI-Experten in Deutschland: Ein Arbeitsmarkt mit Nachholbedarf

09.03.2021 - Die Nachfrage nach KI-Talenten in Deutschland steigt stetig. Helfen könnte die Erhöhung des Frauenanteils - denn der ist im Ländervergleich viel zu niedrig.

von Frauke Schobelt

Künstliche Intelligenz (KI) ist schon allgegenwärtig im Alltag und im Arbeitsmarkt, entsprechend groß ist die Nachfrage nach Experten für diesen Bereich. Das soziale Netzwerk LinkedIn   liefert mit seinem 'Arbeitsmarktradar' einen Statusbericht, der aufzeigen soll, wie es um die KI-Expertise in Deutschland derzeit bestellt ist.

Massiver Aufholbedarf im Bereich Frauen in der KI

Die Analyse zeigt, dass in Deutschland auf LinkedIn 143.000 KI-Talente zu finden sind. Im internationalen Vergleich positioniert sich Deutschland damit im oberen Mittelfeld - in Relation zu der Größe des Arbeitsmarktes.

Mehr als 50 Prozent der KI-Talente in Deutschland arbeiten im IT- sowie im Bildungs- und Forschungsbereich. Weitere 18 Prozent sind im verarbeitenden Gewerbe tätig. Für LinkedIn ein Zeichen, dass Deutschlands Industrie auf dem richtigen Weg ist.

Besonders auffällig: Der niedrige Frauenanteil im KI-Bereich, der in allen untersuchten Ländern weit unter 30 Prozent liegt. Von den sieben Ländern im Vergleich schneidet Deutschland mit 21 Prozent am schlechtesten ab. Die LinkedIn-Analysten mahnen: "In diesem Bereich haben wir also großen Nachholbedarf, d.h. wir müssen zum einen mehr Frauen für den Bereich begeistern und zum anderen die Frauen, die bereits in dem Bereich tätig sind, fördern. In der KI-Strategie der Bundesregierung wird das Fehlen von Frauen in der KI leider nur am Rande thematisiert, dabei muss hier dringend gehandelt werden, denn je weiter der Bereich fortschreitet, desto schwieriger wird es, die Ungleichverteilung aufzuholen."

Nachfrage nach KI-Talenten steigt

Die LinkedIn-Daten zeigen, dass KI-Talente in Deutschland in den letzten vier Jahren verstärkt eingestellt wurden. Seit Anfang 2017 habe sich die Nachfrage in Deutschland mehr als verdoppelt, was im internationalen Vergleich recht hoch ist und "hoffen lässt, dass Deutschland die Digitalisierung und ihre Möglichkeiten vielleicht doch nicht komplett verschläft".


Hohe Verbreitung von KI-Kompetenzen

Positiv bewertet das Netzwerk die hohe Verbreitung von KI-Kompetenzen in Deutschland, die Deutschland im OECD-Vergleich auf Platz 2 hinter die USA bringt. Die Verbreitung misst, wie häufig KI-Kompetenzen in einem Land sind und vergleicht diese mit dem OECD-Durchschnitt.


LinkedIn will mit seiner "Kartographie" der KI in Deutschland - basierend auf seinen Economic Graph Indikatoren - das KI-Observatorium   unterstützen, ein Projekt der Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft   , das vor einem Jahr von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil eröffnet wurde.

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