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Otto Group baut Vorstand um: Hillebrand leitet E-Commerce
11.06.2012 - Die Hamburger Otto Group ordnet die Führungsaufgaben innerhalb ihres Vorstands neu. Dr. Rainer Hillebrand gibt die operativen Aufgaben als Vorstandsprecher der Einzelgesellschaft Otto ab und zeichnet künftig im Konzernvorstand für die Strategie, den gesamten Online-Handel und die "Business Intelligence" verantwortlich. Zum 1. August richtet die Unternehmensgruppe zudem einen neuen dreiköpfigen Bereichsvorstand für die Otto Einzelgesellschaft ein. Das Gremium wird von Dr. Michael Heller, Baur-Chef Marc Opelt und Schwab-Geschäftsführerin Petra Scharner-Wolff gebildet.
von Susanne C. Steiger
[f1]Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Hillebrand soll künftig auf Konzernebene die weltweiten E-Commerce-Aktivitäten steuern und "in die Zukunft führen", heißt es in einer Mitteilung der Otto Group. Er zeichnet damit für die mehr als 50 Online-Shops der Multi-Channel-Einzelhändler der Unternehmensgruppe, die reinen Online-Händler (wie Limango, Quelle.de und die Shopping-24-Gruppe) sowie die Beteiligungsfirmen E-Venture Capital Partners und Project-A verantwortlich.
Die operative Führung der Einzelgesellschaft Otto, die laut Unternehmensangaben mit rund zwei Milliarden Euro etwa 17 Prozent des Konzernumsatzes ausmacht, war bislang aus dem Konzernvorstand heraus verantwortet worden. Nun will Aufsichtsratvorsitzender Dr. Michael Otto durch einen Vorstandsumbau "ein kraftvolles Zeichen für die weiterhin gute Entwicklung sowohl des Konzerns als auch von Otto" setzen.
Dr. Michael Heller (45) gibt in diesem Zuge sein Mandat als Konzernvorstand der Otto Group ab und soll sich als neuer Bereichsvorstand auf die Einzelgesellschaft Otto konzentrieren. Heller hatte erst im vergangenen Jahr die Gesamtverantwortung des Angebots- und Category-Managements der Otto-Einzelgesellschaft übernommt und ist damit für Einkauf, Vertrieb und Angebotssteuerung aller nationalen und internationalen Aktivitäten verantwortlich.
Marc Opelt (49) übernimmt im neuen Bereichsvorstand die Themen Marke, Service und E-Commerce, die zuvor von Rainer Hillebrand verantwortet wurden. Opelt ist seit 1990 in verschiedenen Funktionen bei der Otto Group tätig. Seit 2009 ist er Vorsitzender der Geschäftsführung der Otto-Group-Tochter Baur in Burgkunstadt. Diese Position soll er bis zum 28. Februar 2013 und damit bis zum Geschäftsjahresende parallel weiter ausfüllen.
Petra Scharner-Wolff (41) wird im Bereichsvorstand für Personal, Steuerung und IT verantwortlich sein. Sie ist seit 2007 Sprecherin der Geschäftsführung der zur Otto Group gehörenden Schwab-Gruppe in Hanau und dort für Steuerung und Support zuständig. Sie baute dort außerdem die Modemarke Sheego auf. Diese wird nun von Sabine Tietz (48) als neuer Geschäftsführerin verantwortet. Dr. Udo Hartmann (57), bislang Bereichsleiter Finanzen und Controlling von Schwab, wurde ebenfalls in die Geschäftsführung des Unternehmens berufen und wird für die zuvor von Scharner-Wolff betreuten Fachbereiche zuständig sein. Eine weitere Geschäftsführungsposition bei Schwab sei noch vakant, so die Otto Group.
[f2]Als Bindeglied zwischen dem neuen Bereichsvorstand und dem Konzernvorstand agiert künftig Alexander Birken (47). Er übernimmt die Aufgabe des Sprechers der Otto Einzelgesellschaft und soll auf Konzernebene die Weiterentwicklung von Otto, Baur und Schwab verantworten.
Die Gewinne der Otto Group hatten sich vorläufigen Zahlen zufolge im vergangenen Geschäftsjahr unterdurchschnittlich entwickelt. Der E-Commerce-Umsatz legte um 9,2 Prozent zu - deutlich weniger als im Vorjahr (25 Prozent). Zudem lag der wuchsen die E-Commerce-Umsätze des gesamten Versandhandels in Deutschland mit 12,2 Prozent im Durchschnitt mehr als bei Otto. Hillebrand soll hier offenbar als neuer starker Mann für den E-Commerce bei der Otto Group gegensteuern.
Die Berufung von Opelt und Scharner-Wolff in den neuen Bereichsvorstand ist mutmaßlich eine erste Maßnahme, um das von der Otto Group angekündigte Zusammenrücken der drei Kernmarken Otto, Baur und Schwab in die Praxis umzusetzen. Im April war bekannt geworden, dass der Konzern im Rahmen des Umstrukturierungsprogramms "Fokus" die Zusammenlegung einzelner Bereiche der drei Distanzhandelsmarken prüft. (re)
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