23.10.2001 - espotting vermarktet so genannte sponsored Links, bezahlte Top-Positionen in den Ergebnislisten von Suchmaschinen.
Wie sieht eine (fast) typische Start-up-Entwicklung aus? Gründung, rasche Expansion, tiefer Absturz. "Das wird uns nicht passieren", ist Daniel Ishag überzeugt. Die Fakten scheinen ihm Recht zu geben.
Während andere Neugründungen eine "Konzentration auf Kerngeschäfte" vornehmen, expandiert Ishags Unternehmen espotting media, das der 27-Jährige Brite im Februar 2000 mit seinem älteren Bruder David (38) und Seb Bishop (28) gründete.
espotting vermarktet so genannte sponsored Links, bezahlte Top-Positionen in den Ergebnislisten von Suchmaschinen. In Großbritannien nutzen nach Eigenangaben von espotting rund 4.500 Unternehmen diese Dienstleistung. Eine Zahl, die auch für den deutschen Markt angestrebt wird.
Der ehemalige Dayrates-Geschäftsführer und nunmehr selbstständige Marketingberater Raimar von Wienskowski baut zurzeit die deutsche Niederlassung auf, die spätestens im Dezember 2001 starten soll. Deutschland, so von Wienskowski, ist Europas größter Markt.
Das Start-up hat eine dreijährige Kooperation mit Lycos Europe abgeschlossen. Bei Lycos wird das Suchergebnis in einem abgetrennten Bereich mit den espotting-Links ergänzt. Wer in der Echtzeit-Auktion von espotting am meisten bezahlt, steht in dieser Liste eher vorne als der Mitbewerber, der nicht so viel für seinen "Platz an der Sonne" berappen will. Die Werbungtreibenden zahlen dabei nur für die tatsächlichen Klicks auf ihren Eintrag.
Die Briten stehen mit ihrem Modell nicht allein auf weiter Flur. Andere Anbieter wie Overture und QualiGO (siehe ONEtoONE 10/01) bieten eine vergleichbare Lösung. Die User werden durch Kooperationen mit Website-Betreibern, die ein hohes Traffic-Volumen vorweisen können, erreicht. Mit User-Zahlen im Millionenbereich. Etwa Lycos. Allein 38,46 Prozent der deutschen Internet-User seien aufgrund des Deals künftig zu erreichen, sagt von Wienskowski.
Lycos dürfte mit Abstand der bislang größte Affiliate Partner von espotting sein. Britische User werden auch auf den Websites von Free UK, Searchengine.com und Ask Jeeves erreicht. "espotting ist ein europäisches Unternehmen", betont von Wienskowski. Man setze auf alle Sites als Kooperationspartner, die über einen großen Nutzer-Traffic verfügen. Zudem würden die Werbekunden in der Auflistung der Links mit ihrem Unternehmens-Logo gekennzeichnet, die Listung würde also die Markenpflege unterstützen.
Auch die Briten setzen auf eine eigene Redaktion, die alle Einträge auf ihre Relevanz überprüft. Das Content-Team arbeitet zentral in London, für den deutschen Markt werden deutschsprachige Mitarbeiter eingestellt. Insgesamt beschäftigt espotting in London 50 Mitarbeiter sowie im französischen Büro vier Angestellte. Für die deutschen Niederlassungen in Hamburg, München und Düsseldorf sind zehn bis 14 Beschäftigte geplant. mac
Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling
Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de