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Reincke trennt sich von Draft

28.01.2002 - Network-Anbindung hat kein Neugeschäft gebracht

vh Nach rund viereinhalb Jahren Network-Zugehörigkeit ist die Aschaffenburger Agentur Peter Reincke Dialog jetzt wieder inhabergeführt. Die Geschäftsführer Beate Langschmidt (40) und Peter Richard Reincke (43) haben die 30 Mitarbeiter starke Agentur von DraftWorldwide in Chicago zurückgekauft. ONEtoONE hat die beiden nach ihren Beweggründen gefragt.



ONEtoONE: Die Kardinalfrage: Warum haben Sie sich von Draft getrennt?

Beate Langschmidt: Die internationale Anbindung an DraftWorldwide hat das Tagesgeschäft leider nicht in dem Maße befruchtet, wie wir es uns für unsere Kunden und natürlich auch für unsere Agentur gewünscht haben. Wir haben hieraus im Laufe der fast fünfjährigen Partnerschaft weder einen Vorteil im New Business erzielen noch neue Kunden gewinnen können.

OtO: Trifft es zu, dass Draft Sie nur deswegen so kurzfristig aus dem Network entlassen hat, weil Ihre Zahlen für die Amerikaner nicht zufriedenstellend waren?

Peter Richard Reincke: Wir sind eine von Grund auf gesunde und profitable Agentur. Allerdings entsprachen unsere Wachstumsraten im wirtschaftlich schwierigen Jahr 2001 nicht den hochgesteckten Zielvorgaben der Interpublic Group of Companies - der Mutter von DraftWorldwide. Die Entscheidung wurde hierdurch sicherlich forciert.

OtO: War die Trennung teuer für Sie?

Reincke: Dass wir hier nicht über konkrete Zahlen sprechen, versteht sich von selbst. Und dass Draft seine Investition nicht einfach abschreibt, liegt auch auf der Hand. Aber, um Ihre Frage zu beantworten: Die Übernahme der Draft-Anteile war teuer. Wenn uns die Agentur dieses Geld jedoch nicht wert gewesen wäre, hätten wir diesen Schritt nicht getan.

OtO: Wie sehen die Gesellschafterverhältnisse jetzt aus?

Langschmidt: Wir sind beide mit je 46 Prozent an Peter Reincke Dialog beteiligt und Peter Reincke senior hält noch einen Anteil von acht Prozent.

OtO: Suchen Sie nach weiteren Gesellschaftern für Peter Reincke Dialog?

Reincke: Nein, das steht überhaupt nicht zur Diskussion.

OtO: Was glauben Sie: War Draft lediglich der falsche Partner für Sie oder sollten inhabergeführte Agenturen Network-Anbindungen generell meiden?

Langschmidt: Das hängt ganz stark von den Beweggründen für eine Anbindung und noch mehr von den Menschen in einem internationalen Network ab. Als Peter Reincke senior seine Agentur an Draft verkauft hat, war sein Ziel, die Zukunft der Agentur durch Internationalität zu sichern. Die Strategie von DraftWorldwide hat ihn - neben dem sicherlich attraktiven Angebot - überzeugt. Nun ist die Fluktuation in amerikanischen Unternehmen wesentlich höher als hier zu Lande. Von den ehemaligen Verhandlungspartnern waren recht schnell nur noch wenige übrig. Und die hatten wiederum neue Strategien. Diese Politik lässt sich auf dem deutschen Markt nur schwer zum eigenen Vorteil kommunizieren.

Hinzu kommt, dass es den Amerikanern schwer fällt, den deutschen Markt mit seinen ganz eigenen Gesetzen wirklich zu verstehen. Wer, aus welchen Gründen auch immer, über eine Network-Anbindung nachdenkt, sollte neben den Perspektiven für die Zukunft immer auch einen Blick in die Historie des Network werfen.

OtO: Wie haben Ihre Kunden und Mitarbeiter auf die Trennung reagiert?

Langschmidt: Standing ovations auf allen Seiten! Über diese positive Reaktion haben wir uns natürlich gefreut. Kunden und Mitarbeiter wissen es zu schätzen, dass die strategische Ausrichtung von Peter Reincke Dialog sich jetzt wieder auf die Kunden und den deutschen Markt konzentriert. Direkte Kommunikation, schnelle und flexible Entscheidungen - das ist ja schließlich auch unser gemeinsames Business.

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