19.11.2002 - Martin Wider über schlechte Werbung und Konsumzwang
Martin Wider, Chef der Hamburger Agentur DetterbeckWider, sagte als Referent auf einem Kundenforum der Deutschen Post in Hamburg:
"Der Trend geht zur Kauf-du-Sau-Werbung!"
ONEtoONE fragte nach: Herr Wider, wie haben Sie das gemeint?
Martin Wider: Wir befinden uns in der evolutionären Endphase der Preiskommunikation. Bei der früheren Handelswerbung wusste man, woran man war: Hundert Gramm Schweinebauch nur 99 Pfennig. Das war sauber und eindeutig. Heute dagegen wird man als Verbraucher ja praktisch für dumm erklärt, wenn man nicht kaufen will. Schütteln Sie doch einfach Ihre Zeitung beim Frühstück aus, und es kommt Ihnen schon entgegen: Anzeigen und Beilagen, die einem optisch und sprachlich den Appetit verderben und unter Druck setzen. Die meisten Handelsunternehmen sind, so scheint es, fest davon überzeugt, dass die Konsumenten ihre verbohrte Anti-Konsumhaltung schon ablegen werden, wenn man ihnen nur oft genug den Preishammer auf den Kopf haut. Aua.
Leider machen das jetzt alle, und jetzt haben alle ein Problem: Die eigene Kommunikation unterscheidet sich nicht von der des Wettbewerbs - und die Leute kaufen immer noch nicht. Was tun? Die Verbraucher nicht wie blöde Konsumschweine behandeln und endlich differenzierende Werbung machen.
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