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Kelkoo: Marktführer bis Jahresende?

24.08.2003 - Interview mit Jörg Malang, Deutschland-Chef der Shopping-Suchmaschine Kelkoo.de

brö Die Shopping-Suchmaschine Kelkoo (aus dem Französischen: Quel coup, Was für ein Schnäppchen) hat nur fünf Monate nach ihrem Start in Deutschland die Gewinnzone erreicht. Die Zahl der monatlichen Nutzer stieg auf über eine Million. ONEtoONE sprach mit Geschäftsführer Jörg Malang über Erfolgsrezept, Geschäftsmodell und Expansionspläne des europaweit agierenden Unternehmens.
ONEtoONE: Kelkoo hat trotz Wirtschaftsflaute innerhalb kürzester Zeit den Break-even geschafft. Wie lässt sich dieser schnelle Erfolg erklären?

Jörg Malang: Im E-Commerce gehen derzeit die Zahlen nach oben. Hinzu kommt, dass wir neben deutschen auch internationale Händler gelistet haben, die von der deutschen Wirtschaftskrise nicht so betroffen sind. Ein weiterer wichtiger Punkt unseres Erfolgs ist, dass wir uns auf variable Vereinbarungen mit unseren Händlern einlassen. Außerdem halten wir die Kosten schlank, indem wir zunächst nur mit einem kleinem Team von Mitarbeitern arbeiten. Dieses wird bis Jahresende von derzeit 13 auf 18 bis 20 Personen anwachsen.

OtO: Wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus?

Malang: Kelkoo arbeitet mit einem überzeugenden Abrechnungssystem (Pay-per-Click, -Order oder Revenue Share) und mit einer zuverlässigen Statistik und Reporting für den Händler. Die Konditionen für die Einbindung eines Händlers auf Kelkoo werden individuell ausgehandelt. Die Click-Preise können weit über einen Euro gehen. Bei den Revenue-Share-Deals bekommen wir Provisionen von bis zu 15 Prozent, in Einzelfällen sogar noch mehr. Es gibt aber auch Händler, die bei uns online sind und nicht dafür bezahlen müssen. Der Grund: In Ausnahmefällen machen wir Kompromisse, um dem Nutzer einen optimalen Service zu bieten.

OtO: Wie viele Kunden haben Sie zurzeit?

Malang: Im Moment verzeichnet Kelkoo Deutschland 175 Händler. Wir streben bis Ende 2004 an, 80 bis 90 Prozent aller Händler bei uns zu listen. Das ist insofern realistisch, als es demnächst eine Funktion geben wird, die es uns ermöglicht, diese Marktabdeckung zu erreichen. Zurzeit sind etwa 30 Prozent aller deutschen Online-Shops bei uns gelistet.

OtO: Welche Unternehmen sind Ihre größten Konkurrenten auf dem deutschen Markt, und was können Sie denen entgegen halten?

Malang: Wir vergleichen uns bei den E-Commerce-Anbietern mit eBay und Amazon. Bei den Preisvergleichern bzw. Shopping-Portalen sind auf jeden Fall Anbieter wie Guenstiger.de und Preistrend.de zu nennen. E-Commerce-Suchmaschinen wie Kelkoo gibt es sonst gar nicht. Da sind wir bereits Marktführer. Bei den Shopping-Portalen sind unsere Konkurrenten alle großen Portale wie T-Online und Shopping24, die große Shopping-Bereiche haben. Der Unterschied von Kelkoo zu den anderen Anbietern ist, dass wir eine breite Aufstellung der Kategorien haben. Wir beschränken uns nicht nur auf Computer und Konsumententrends. Außerdem konzentrieren wir uns auf die Suchfunktion, die über ein sehr eingängiges Formular verfügt. Eine technische Besonderheit ist unsere Live-Suche, mit der Sie direkt und live bei der Abfrage prüfen, ob die Produkte verfügbar sind.

OtO: Sie sind schon in neun europäischen Ländern vertreten. Gibt es Pläne für weitere Expansionen?

Malang: Im Augenblick nicht, vor allem deshalb, weil die europäischen Länder, in denen wir noch nicht aktiv sind, relativ klein sind. Insofern ist noch keine weitere Expansion geplant.

OtO: Bei Geschäftsmodellen wie bei dem von eBay hat sich jedoch gezeigt, dass man nur dann überlebt, wenn man möglichst viele Konkurrenten aufkauft ...

Malang: Es geht auf jeden Fall auch ohne Übernahmen. Man muss sich natürlich überlegen, wie schnell man wachsen möchte. Und wenn man schnell wachsen möchte, können Akquisitionen Sinn machen. Im Augenblick haben wir jedoch sehr gute Wachstumszahlen in Deutschland und halten uns erst einmal alle Möglichkeiten offen. Wir werden in diesem Jahr noch kräftig investieren und haben das Ziel, bis Ende 2003 Marktführer in den Bereichen Preisvergleich und Shopping-Portale zu sein. Im Bereich E-Commerce-Anbieter sind wir in Europa bereits die Nummer drei nach eBay und Amazon.

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