Unternehmen bewerten eigene Krisenkompetenz mehrheitlich gut

Bild: Pixabay/ geralt

21.03.2023 - Die Mehrheit der deutschen F�hrungskr�fte stuft die Krisenf�higkeit des eigenen Unternehmens als �berwiegend gut oder sogar sehr gut ein. Nachholbedarf zur Steigerung der Resilienz gibt es insbesondere bei der Systematisierung des Krisenmanagements und im Einsatz von digitalen Technologien.

von Susan R�nisch

Der Krieg in Europa, stockende Lieferketten, explodierende Preise und die Klimakrise - angesichts globaler Bedrohungen und brodelnder Krisenherde stehen auch die Unternehmen in Deutschland unter Handlungsdruck. Resilienz, Krisenkompetenz und strategische Weitsicht z�hlen deshalb zu den unverzichtbaren Schl�sselkompetenzen. In einer repr�sentativen Civey-Umfrage ("Resilience Radar 2023" ) im Auftrag von F24 wurden mehr als 1.000 privatwirtschaftliche F�hrungskr�fte deutscher Unternehmen �ber alle Branchen hinweg zu ihrer Einsch�tzung der aktuellen Bedrohungslage und zum Krisenmanagement in ihrem Unternehmen befragt.

62 Prozent gaben an, dass ihr Unternehmen in der aktuellen Lage konkrete Ma�nahmen ergriffen hat, um in Zukunft besser auf Krisen vorbereitet zu sein. 55 Prozent der Befragten stufen die Krisenf�higkeit ihres Unternehmens als "eher gut" oder sogar "sehr gut" ein. Nur jedes f�nfte Unternehmen sieht sich nicht ausreichend gut f�r kommende Krisen aufgestellt. Dennoch legt die Befragung auch Verbesserungspotenzial offen: Knapp ein Drittel (32 Prozent) der Entscheider geben an, dass ihr Unternehmen systematisch aus vergangenen Krisen lernt. Nur 11 Prozent verf�gen �ber ein strukturiertes Risikoreporting. F�r lediglich 19 Prozent stellt Resilienz in Krisensituationen ein strategisches Ziel dar.

Die gr��ten Bedrohungsszenarien f�r Unternehmen

Als gr��te Bedrohungen f�r das Gesch�ft nennen die befragten F�hrungskr�fte die explodierenden Kosten f�r Energie und Rohstoffe (57 Prozent), den Fachkr�ftemangel (50 Prozent) sowie einen Ausfall der Strom- und Gasversorgung (42 Prozent). Auch m�gliche Lieferkettenstopps sind f�r mehr als jedes dritte Unternehmen (34 Prozent) ein Problem. Knapp ein Viertel (23 Prozent) der Befragten nehmen Cyberattacken als eine starke Gef�hrdung f�r das Unternehmen wahr. Diese haben in den letzten Jahren - auch und insbesondere bei kleineren und mittelst�ndischen Unternehmen - stark zugenommen. Weniger konkrete Risiken wie der Klimawandel und damit einhergehend das verst�rkte Auftreten von Klimakatastrophen werden als weit weniger bedrohlich wahrgenommen (8 Prozent) als die derzeit in Europa herrschenden Ausnahmezust�nde durch den Krieg in der Ukraine oder die aktuelle Preisentwicklung.

"Viele F�hrungskr�fte haben ihre unmittelbaren betriebswirtschaftlichen Risiken im Blick. Wir beobachten aber auch, dass schwelende Krisenherde wie der Klimawandel oder die best�ndig hohe Bedrohungslage durch Cyber-Kriminalit�t Gefahr laufen, wieder vom Radar der Unternehmen zu verschwinden. Auf lange Sicht ist das gef�hrlich. Um die Resilienz des Unternehmens nachhaltig zu st�rken, ist ein ganzheitliches Krisenmanagement wichtig. Daf�r ist ein holistischer Ansatz, der mit einem strukturierten Risikomonitoring und dem Aufbau geeigneter Prozesse beginnt, unabdingbar", kommentiert Markus Epner , Head of Academy bei F24.

Nachholbedarf bei Systematisierung und im Einsatz digitaler Technologien

Immerhin jedes dritte Unternehmen hat hier bereits angesetzt und Ma�nahmen ergriffen, um den Schutz ihrer besonders kritischen und sensiblen Bereiche (30 Prozent) sowie die fr�hzeitige Identifikation von Risiken (29 Prozent) zu verbessern. Beim Einsatz von Informations-Technologien und der Systematisierung des Krisenmanagements zeigt sich allerdings noch Nachholbedarf. Lediglich 12 Prozent verf�gen bereits �ber eigens im Krisenmanagement geschultes Personal. Knapp die H�lfte der Befragten (45 Prozent) stimmt der Aussage zu, dass der Einsatz moderner Technologien wie K�nstliche Intelligenz und digitale Krisenmanagementl�sungen dabei helfen kann, besser durch Krisen zu kommen. Allerdings geben nur 12 Prozent der Befragten an, dass ihr Unternehmen bereits digitale Krisenmanagement-Tools nutzt. Nur 7 Prozent haben bereits Ma�nahmen zur Steigerung der Resilienz ergriffen, die auf eine Automatisierung ihrer Abl�ufe in Krisensituationen abzielen.

Bild: Michael Poganiatz

Joachim Graf (ibusiness.de)

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