Arbeitnehmende verbringen zu viel Zeit mit unproduktiven Aufgaben

Bild: DAK-Gesundheit

21.06.2023 - Besch�ftigte in Deutschland sehen sich mit zahlreichen wirtschaftlichen und strukturellen Herausforderungen konfrontiert, die ihre Produktivit�t bremsen. So geben deutsche Arbeitnehmende an, dass sie knapp ein Drittel ihrer Arbeitszeit (29 Prozent) mit Aufgaben verbringen, die nicht direkt auf ihre Ziele einzahlen, sondern nur erledigt werden, um produktiv zu wirken.

von Christina Rose

Zudem verbringen 36 Prozent der Arbeitnehmenden zu viel Zeit mit Besprechungen und E-Mails oder haben Schwierigkeiten ihre Motivation bei der Arbeit aufrechtzuerhalten (35 Prozent), sich zu konzentrieren (30 Prozent) oder sich mit ihren KollegInnen abzustimmen (27 Prozent). Das sind Ergebnisse des 'Slack State of Work Report 2023', einer globalen Befragung unter mehr als 18.000 B�roarbeitenden, davon mehr als 2.000 in Deutschland, die im Auftrag des Technologieunternehmens Slack vom Marktforschungsinstitut Qualtrics durchgef�hrt wurde. Die Studienergebnisse zeigen in drei S�ulen (Produktivit�t, KI und Automation sowie physische Gesundheit) auf, welche Faktoren die Mitarbeiterproduktivit�t beeinflussen und wie sie gef�rdert werden kann.

Besch�ftigte k�nnten durch Automatisierung 2 bis 4 Sunden pro Woche einsparen

Der Einsatz von KI und Automatisierung wird auf lange Sicht fester Bestandteil der modernen Arbeitswelt sein. Die Realit�t in den Unternehmen zeichnet jedoch ein anderes Bild. So geben 58 Prozent der Befragten an, dass ihr Unternehmen zu den Nachz�glern in der Digitalisierung geh�rt und bei lediglich der H�lfte aller Befragten (51 Prozent) werden �berhaupt schon Automatisierungen entwickelt, um Arbeitsabl�ufe einfacher oder effizienter zu gestalten. Auch KI-Tools wie ChatGPT kommen bisher bei lediglich 29 Prozent der Befragten zum Einsatz.

Und das, obwohl 79 Prozent der Befragten der Aussage zustimmen, dass Automatisierung einen positiven Einfluss auf die Produktivit�t habe. Die H�lfte der Befragten (51 Prozent) gibt an, durch Automatisierung sogar zwischen zwei bis vier Stunden pro Woche einsparen zu k�nnen. Au�erdem geben die Befragten an, dass die gr��ten Vorteile der fortschreitenden Automatisierung die optimierte Nutzung von Zeit und Ressourcen (59 Prozent), ein besserer Fokus auf wichtige Dinge (49 Prozent), eine gesteigerte Work-Life-Balance (33 Prozent), sowie ein h�heres Engagement (27 Prozent) sind.

Befragte beklagen Mangel an Produktivit�tstools

Ein produktives Arbeitsumfeld f�rdert nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen, sondern tr�gt auch zur allgemeinen Mitarbeiterzufriedenheit bei. Doch oft k�nnen Angestellte ihr volles Potenzial nicht aussch�pfen und so nicht auf die Erreichung der Unternehmensziele (KPIs) einzahlen. Und das, obwohl diese mit 36 Prozent direkt nach Gewinn- und Verlustberichten, Kostenmetriken und Gewinnspannen (39 Prozent) am zweith�ufigsten zur Messung der Produktivit�t genutzt werden.

So geben fast 80 Prozent der Befragten an, dass eine Technologie, die es erm�glicht, von �berall aus zusammenzuarbeiten, Dateien auszutauschen und Projekte voranzutreiben, ihre Produktivit�t bei der Arbeit positiv beeinflussen w�rde. Gefolgt von Faktoren wie transparenter Kommunikation (78 Prozent), Automatisierung von Routineaufgaben (76 Prozent), Standort-Flexibilit�t (69 Prozent), Reduzierung von Meetings und E-Mails (65 Prozent) sowie dem Einsatz von KI-Tools (51 Prozent).

Mentales Wohlbefinden im Job steigert die Produktivit�t

Weiter zeigen die Umfrageergebnisse, dass mentales Wohlbefinden und Zufriedenheit im Job wichtige Faktoren f�r die Produktivit�t sind. 82 Prozent geben an, dass es ihre Produktivit�t steigert, wenn sie sich in ihrem Unternehmen wohlf�hlen. Jedoch empfinden 39 Prozent der Arbeitnehmenden Druck, ihren KollegInnen und Vorgesetzte zu zeigen, dass sie bei der Arbeit sind und produktiv arbeiten. So gibt jeder Zweite an, im B�ro darauf zu achten, ob die KollegInnen auch tats�chlich arbeiten. Dar�ber hinaus f�hlen sich 41 Prozent der Befragten unter Druck gesetzt, schnell auf Nachrichten antworten zu m�ssen, auch wenn diese nach Ende ihrer Arbeitszeit eingehen. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Arbeitnehmenden sagt, dass sie zu viel Zeit in Besprechungen verbringen. 37 Prozent der Besprechungen k�nnten laut Befragten sogar ohne negative Folgen abgeschafft werden.

Unter den F�hrungskr�ften f�hlen sich 41 Prozent von ihrer Unternehmensleitung unter Druck gesetzt, die Produktivit�t ihrer Teams zu verbessern. 35 Prozent der F�hrungskr�fte geben an, dass die Motivation ihres Projektteams die gr��te Herausforderung f�r ihre Produktivit�t ist.

Bild: contentbird GmbH

Nicolai Kuban (contentbird GmbH)

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