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Online-Shopping und private Transaktionen: Sinn für digitalen Euro gesucht

27.11.2023 - Bargeld ist im europäischen Vergleich die am häufigsten genutzte Zahlungsmethode. Im Durchschnitt sieht jeder Vierte den Digitalen Euro als Ergänzung zum Bargeld. Nahezu jeder Fünfte würde den Digitalen Euro mehrfach pro Woche nutzen.

von Dominik Grollmann

Bargeld ist auch im europäischen Vergleich das Maß aller Dinge, in Österreich und Deutschland ist die Nutzung am häufigsten, in Finnland am geringsten. Trotz der deutlichen Unterschiede bei der Bargeldnutzung ist die Erwartung zum Einsatz des Digitalen Euro in allen Ländern homogen. Der Digitale Euro würde primär beim Online-Shopping eingesetzt werden. Die Kriterien kostenfrei und überall akzeptiert 24/7 (online und offline) ermutigen die Befragten am meisten, den Digitalen Euro zu nutzen. Das zeigt eine Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint   in sieben europäischen Ländern.

In Deutschland ist mit 71 Prozent und in Österreich mit 79 Prozent die Häufigkeit der Bargeldnutzung deutlich ausgeprägter gegenüber anderen europäischen Ländern. Befragte aus den Ländern Schweiz (63 Prozent), Irland (61 Prozent), den Niederlanden (57 Prozent) und Frankreich (55 Prozent) zeigen ein relativ hohes Nutzungsverhalten, liegen jedoch deutlich hinter Deutschland und Österreich. In Finnland ist die Bargeldnutzung mit 43 Prozent deutlich geringer.

78 Prozent der Befragten sehen in Österreich in den nächsten fünf Jahren keine Abkehr von der Bargeldnutzung und stehen hiermit an der Spitze der Studie. In den weiteren untersuchten Ländern kann sich eine deutliche Mehrheit (im Durchschnitt 63 Prozent) keine Abkehr von Bargeld in diesem Zeitraum vorstellen. Mit dem Höchstwert von 36% erwartet im Gegensatz dazu in Finnland mehr als jeder Dritte, dass Bargeld in fünf Jahren nicht mehr genutzt wird.

Die Beliebtheit von Bargeld spiegelt sich auch in der Häufigkeit der Nutzung von Bargeld wider. Die mehrfach wöchentliche Nutzung ist in Österreich mit 73 Prozent und Deutschland mit 66 Prozent deutlich ausgeprägt. Dahingegen nutzen nur 19 Prozent der Befragten in Finnland Bargeld mehrfach wöchentlich. Trotz der deutlichen Unterschiede bei der Bargeldnutzung ist die Erwartung zum Einsatz des Digitalen Euro in allen Ländern homogen. Nahezu jeder fünfte Studienteilnehmer (länderübergreifend zwischen 15 Prozent und 21 Prozent der Befragten) würde den Digitalen Euro mehrfach pro Woche zu nutzen.

Jeder Dritte kennt den Digitalen Euro nicht

Dass der Digitale Euro gemäß offizieller Kommunikation der Europäischen Zentralbank das Bargeld nicht ersetzen, sondern ergänzen soll, spiegelt sich auch in den Umfrageergebnissen wider. Durchschnittlich erwarten rund 26 Prozent der Befragten, dass der Digitale Euro als Ergänzung zu bereits vorhandenen Zahlverfahren genutzt wird. Der Informationsstand zum Digitalen Euro ist in Österreich am ausgeprägtesten, lediglich 27 Prozent der Befragten geben an, noch nichts davon gehört zu haben. Dies könnte auch an der aktuellen, intensiven politischen Diskussion zum Digitalen Euro liegen. Hingegen dazu haben in Frankreich laut eigener Aussage 43 Prozent der Befragten noch nichts vom Digitalen Euro gehört. In den beiden Ländern mit der aktuell häufigsten Nutzung von Bargeld - Österreich und Deutschland - ist die Erwartung ausgeprägter, dass der Digitale Euro weniger häufig als Bargeld genutzt wird. In Finnland, dem Land mit der aktuell niedrigsten Nutzung von Bargeld, wird eine häufigere Nutzung des Digitalen Euro gegenüber Bargeld erwartet.

Primärer Einsatzzweck: Online-Shopping

Die Erwartungen an die Eigenschaften des Digitalen Euro sind über die Länder sehr homogen. Für die Befragten sind folgende Eigenschaften besonders wichtig: schnell, sicher und überall akzeptiert, dicht gefolgt von jederzeitiger Verfügbarkeit. Die ebenfalls abgefragte Eigenschaft Anonymität ist den Befragten beim Digitalen Euro mit Abstand weniger wichtig.

Das bevorzugte Einsatzgebiet für die Befragten, die den Digitalen Euro nutzen würden, ist klar das Online-Shopping, in Irland würde ihn sogar jeder Zweite dort einsetzen. In allen Ländern würde der Digitale Euro auch relativ häufig bei täglichen Aktivitäten, wie zum Beispiel im Supermarkt oder an der Tankstelle, genutzt werden. Am wenigsten häufig würde der Digitale Euro genutzt werden, um Geld an Freunde zu senden.

Die Kriterien kostenfrei und überall akzeptiert, 24/7 (online und offline) ermutigen die Befragten am meisten, den Digitalen Euro zu nutzen. Das Vertrauen in die Datensicherheit wird als wichtigeres Kriterium zur Nutzungsentscheidung angesehen als eine großartige Benutzererfahrung.

Hausbank sind am Vertrauenswürdigsten

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen in Bezug auf das Anvertrauen der Transaktionsdaten ein sehr heterogenes Bild. In Finnland würden 58 Prozent der Befragten die Transaktionsdaten der eigenen Hausbank anvertrauen, im Gegensatz zu den Niederlanden mit nur sieben Prozent. Das Anvertrauen der Daten an die Zentralbank ist in den Niederlanden mit 27 Prozent am stärksten ausgeprägt und liegt sogar noch vor der Schweiz (21 Prozent). Technologieunternehmen wie Apple, Google oder Amazon würden die Wenigsten ihre Transaktionsdaten anvertrauen wollen.

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