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G3 Worldwide Mail will Global Player werden

30.07.2001 - TNT, Consignia und Singapore Post schließen sich als G3 Worldwide zusammen

cb Nach gut einem Jahr harter Prüfung hat die Europäische Kommission endlich die Genehmigung erteilt: Die niederländische TNT Post Group (TPG), Consignia (ehemals British Post Office) und Singapore Post dürfen ihre Kooperation bei der Beförderung von internationaler Geschäftspost starten. Und man hat sich viel vorgenommen. Mit rund 1.500 Mitarbeitern in über 200 Ländern sollen im ersten Jahr 450 Millionen Euro umgesetzt werden.

Handfeste Vorteile will man den Kunden damit bieten, die da heißen: globale Reichweite, IT-Systeme, Produkte und Sach- und Fachkenntnisse der drei beteiligten Unternehmen auf dem Gebiet der internationalen Geschäftspost. Das als G3 Worldwide Mail B.V. eingetragene Unternehmen soll globale Reichweite demonstrieren. G3 nimmt unter den Markennamen TNT International Mail, Royal Mail und Singapore Post die Arbeit auf und hat seinen Hauptsitz in Brüssel sowie Niederlassungen in Amsterdam, New York und Singapur.
Viel versprechende Aussichten für die internationalen Versender, die nun laut Theo Jongsma, CEO des Joint Venture und ehemaliger Chef der TNT International Mail, mit einem "Global Player im internationalen Postmarkt zu rechnen haben". Aber was genau steckt dahinter, was sind die wirklichen Vorteile und warum hat die Genehmigung der Kooperation so lange gedauert? Fragen, die ONEtoONE Heinz Schymura, Geschäftsführer der TNT International Mail, gestellt hat.
ONEtoONE: Das Joint Venture soll den Kunden handfeste Vorteile bringen. Welche sind das?
Heinz Schymura: Der Kunde erhält von uns ein erweitertes Angebotsportfolio, was bedeutet, dass er neben dem reinen Briefversand Dienstleistungen rund um den Versand in Anspruch nehmen kann. Daneben haben wir eine hohe globale Präsenz und Erfahrungen im internationalen Briefversand.
OtO: In Deutschland wurde gerade die Exklusivlizenz der Deutschen Post für die Beförderung von Briefen bis 200 Gramm und Infopost auf das Jahr 2007 verlängert. Wird das den deutschen Markt für Sie beeinflussen? Mit welchem Anteil an den anvisierten 450 Millionen Euro hatten Sie für Deutschland gerechnet?
Schymura: Zum einen beeinträchtigt das natürlich die Arbeit. Zum anderen gibt es uns aber die Zeit, uns auf den Markt einzustellen und durch gezieltes Marketing bis zum Fall des Monopols Präsenz zu zeigen und einen hohen Bekanntheitsgrad aufzubauen. Natürlich werden wir dadurch aber auch den für Deutschland anvisierten 10-Prozent-Anteil am Gesamtumsatz in diesem Zeitraum nicht erreichen können. Grundsätzlich liegen die in der Summe rund 45 Millionen Euro aber in der Range des Erreichbaren.
OtO: Wie sollen sich die 450 Millionen Euro Umsatz denn zusammensetzen?
Schymura: Zu 70 Prozent aus dem Brieftransport und den sich darum gruppierenden Dienstleistungen. Die übrigen 30 Prozent verteilen sich über die restliche Angebotspalette.
OtO: Jeder, der etwas zu versenden hat, tut es bereits. Wie wollen Sie die Kunden vom neuen Unternehmen überzeugen?
Schymura: Der Kunde möchte Alternativen. Und je länger er diese nicht hat - wozu die Verlängerung des Postmonopols in Deutschland beiträgt -, desto eher wird er, sobald er die Möglichkeit hat, den Anbieter wechseln. Unser Vorteil gegenüber den Mitbewerbern ist, dass sich die Kunden die für sie passenden Leistungen zusammenstellen können.
OtO: Zwei der drei Gründungsunternehmen, also die Consignia und die Singapore Post, sind nach wie vor Staatsunternehmen. Wie verträgt sich da eine Kooperation mit einem Unternehmen, das sich bereits international in der freien Wirtschaft behauptet hat?
Schymura: Zum einen haben diese Unternehmen erkannt, dass sie künftig global bestehen müssen. TNT bringt sich hier als erfahrener Partner mit ein. Zum anderen haben sich die Teile, die von Consignia und Singapore Post in das Joint Venture eingebracht wurden, bereits international behauptet und mit den massiven Staatsunternehmen kaum noch etwas gemein. Das passt also alles gut zusammen.
OtO: Das Joint Venture verspricht ein internationaler Konzern zu werden, der beim Versand internationaler Geschäftspost ein Wörtchen mitzureden haben wird. Ganz klar, dass bei einem solchen Zusammenschluss die Kartellbehörden prüfen. Aber warum hat das so lange gedauert?
Schymura: Es wurden alle Wenns und Abers geprüft. Es ging hauptsächlich darum, inwieweit es zu einer Marktbeherrschung von Consignia in England und von TNT in den Niederlanden kommen wird.
OtO: Und gibt es Restriktionen?
Schymura: Die Bedenken für England wurden zurückgenommen. In den Niederlanden sah es allerdings anders aus. Das Joint Venture wurde unter der Auflage genehmigt, dass TNT den Bereich International Mail Netherlands aufgibt. Das ist nun mit dem Verkauf an die Swiss Post International geschehen.
OtO: Der im Handelsregister eingetragene Name G3 Worldwide Mail B.V. bietet Platz für Assoziationen. Zum Beispiel zu den G7, den sieben mächtigten Wirtschaftsstaaten der Welt. Ist das gewollt oder Zufall?
Schymura: Zufall. Die Namen sind immer eine Mischung aus Assoziation und Zufall. Hierbei ist die Assoziation allerdings in der Beteiligung von drei Gründungsunternehmen zu suchen, darum G3.
OtO: G3 Worldwide Mail B.V. ist der behördliche Name des Joint Venture. Geführt wird das Unternehmen aber unter der Marke TNT International Mail, Royal Mail und Singapore Post. Sie wiederum sind der Geschäftsführer von TNT International Mail. Ist das für den Verbraucher nicht etwas verwirrend?
Schymura: Vordergründig ja. Aber wenn Unternehmen am Markt existieren, bereits eine Marke aufgebaut haben, warum sollen sie den Markenwert dann nicht nutzen? Gleich mit einem neuen Brand aufzutreten, wäre verwirrender. Allerdings wird gerade an einem neuen Markennamen gearbeitet. Ich hoffe, dass wir den zur DIMA präsentieren können.

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