18.03.2003 - Im vergangenen Jahr gab die Werbung offensichtlich besonders viel Anlass zu Ärger. Der deutsche Werberat in Bonn, der laut Eigenangaben das "Konfliktmanagement zwischen werbenden Firmen und umworbenen Bürgern betreibt", erhielt jedenfalls dreimal so viele Beschwerdebriefe wie im Vorjahr.
Insgesamt 1.985 Konsumenten erhoben Einspruch gegen 389 Werbe-Aktionen. Davon landeten 270 Kampagnen vor dem Werberat. Davon wiederum sollten nach Einschätzung des Werberats 81 Kampagnen korrigiert oder vom Markt genommen werden. Immerhin 75 Unternehmen kamen der Aufforderung nach, die restlichen sechs indes ließen sich eine öffentliche Rüge des Gremiums gefallen. Zwar verzeichnete der Deutsche Werberat im Jahr 2002 "eine Protestwelle, die es in den drei Jahrzehnten Werberat so noch nicht gegeben hat", das Gremium selbst war nicht der Ansicht, dass Geschmacklosigkeiten und Provokationen in der Werbung zugenommen haben. Im Gegenteil. Im Jahr 2001 wurde, trotz deutlich weniger Beschwerdebriefe, deutlich mehr Einsprüchen stattgegeben. Insgesamt 305 Kampagnen wurden dem Gremium damals vorgelegt und sogar knapp 100 Kampagnen mussten korrigiert oder abgesetzt werden. Trotz Werbekrise zeichne sich kein Trend zu Provokationen ab - nur die Bevölkerung empfindet das offensichtlich anders.
Frauendiskriminierung war auch im letzten Jahr, wie bereits in den Jahren zuvor, mit Abstand der häufigste Vorwurf an die werbungtreibenden Unternehmen. Ebenfalls Grund zur Kritik gibt die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen durch Werbung, gefolgt von Gewaltdarstellungen.
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