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Geomarketing
Nexiga will räumliche Zusammenhänge transparent machen
14.07.2015 - Überblick über Standorte, Vertriebsgebiete, Zielgruppen und Marktpotenziale - darüber sollen Geomarketingdaten Aufschluss geben und Unternehmen dabei helfen, effizient zu steuern und strategisch fundierte Entscheidungen zu treffen. ONEtoONE sprach mit Nexiga-Geschäftsführer Thomas Brutschin über die Möglichkeiten im Geomarketing.
Nexiga gibt seinen Kunden nach eigener Aussage Marktinformationen und -daten an die Hand, mit denen sie die für sich interessanten Gebiete nach wirtschaftlichen und soziodemographischen Gesichtspunkten, wie Kaufkraft, Wohnumfeld oder Produktaffinität noch besser und exakter einschätzen können. Damit stelle der Dienstleister die Basis für weiterführende Marketingmaßnahmen. Die Daten stammen dabei aus öffentlich zugänglichen Verzeichnissen, aus Kooperationen mit anderen Dienstleistern oder werden selbst von Nexiga erhoben.
[f1]"Da wo Adressdienstleister mit personenbezogenen Daten aus datenschutzrechtlichen Gründen an Grenzen stoßen ist es möglich, über Geomarketingdaten hausgenaue Information zu verarbeiten, die es ermöglichen, dezidierte Auswertungen vorzunehmen", sagt Brutschin. Aus diesem Grund hätten Geomarketingdienstleister nach der Datenschutznovelle 2012 auch Zuläufe gehabt, "da viele Kunden, die früher personenbezogene Daten genutzt haben, inzwischen auf Cluster-Daten aus dem Geomarketing zurückgreifen". Im Geomarketing beschreibe man die Ebene "Haus" und nicht den Haushalt oder gar das Individuum. Das sei der wesentliche Unterschied zu den Adressdienstleistern, so der Nexiga-Geschäftsführer.
"Geomarketing eignet sich hervorragend, um eine Außendienstorganisation zu optimieren, beispielsweise um zu zeigen wie sich Vertriebsgebiete einteilen lassen oder wie die Infrastruktur der Standorte ist", sagt Brutschin. Daher sei ein Großteil der Kunden Telekommunikationsanbieter, aber auch Unternehmen aus der Energiewirtschaft, der Touristik oder der Immobilienwirtschaft nehmen beispielsweise die Leistungen von Nexiga in Anspruch.
[hl]Potenzielle Autokäufer ausfindig machen[/hl]Um die Automobilbranche für das Geomarketing zu durchdringen, hat der Dienstleister ein gemeinsames Projekt mit dem Beratungsunternehmen Capgemini Consulting umgesetzt. Hierbei wurde die Markteinführung eines PKW mit innovativem Antrieb begleitet. Ziel war es, potenzielle Käufer ausfindig zu machen, die eine Affinität für alternative Autoantriebe haben. "Die Herausforderung hierbei war, dass es zu diesem Thema keine Daten gibt", sagt Brutschin. Denn auf dem bestehenden Markt habe es praktisch keine Fahrzeuge und Referenzen gegeben, die hätten herangezogen werden können.
Nexiga hat nach eigener Aussage mehrere Hundert verschiedene Merkmale zu wirtschaftlichen und soziodemografischen Gesichtspunkten. Aus diesem Datenkranz wurden nun Attribute selektiert, "die Zellen beschreiben könnten, in denen sich ein solches Produkt verkaufen lässt." Es wurde geschaut, "welche Merkmale sind es, die Trennschärfe und eine hohe Erklärungskraft haben." Gemeinsam mit Capgemini wurde schließlich ein analytischer Ansatz zur Identifizierung und Lokalisierung potenzieller Käufer entwickelt. Auf Basis der gewonnenen Consumer Insights erarbeitete der Automobilhersteller gezielte Marketing-Strategien und -Kampagnen.
Die Erkenntnisse seien für den Automobilhersteller wichtig gewesen, da sie über die Geomarketingdaten nicht nur potenzielle Käufer sondern auch Händler lokalisieren konnten, bei denen sich ein Ausstellen des neuen PKW im Showroom lohnt, weil in der Region eine Affinität vorhanden sei, erläutert Brutschin. Die Erfahrungen des Projektes sollen nun auf weitere Märkte ausgeweitet werden. (smü)
[k]Update vom 16. Juli
In einer vorherigen Version dieses Artikels schrieben wir, dass Nexiga eine 100-prozentige Tochter der Schober Information Group ist. Dies ist nicht mehr korrekt. Das Unternehmen ist seit dem 1. Juli unabhängig und hat die Schober-Gruppe verlassen. Die Beteiligungsgesellschaft Elvaston hat Nexiga erworben und ermögliche es dem Unternehmen, unabhängig zu agieren. Das aktuelle Management-Team (Thomas Brutschin, Anke Weslowski, Dirk Schneider und Kai Hübner) ist Mitgesellschafter.
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