08.03.2021 - Corona hat dazu geführt, dass viele Deutsche neue Mobilitätsdienste wie Bike oder Car Sharing ausprobiert haben - und zum Teil ausgezeichnete Erfahrungen gemacht haben.
von Sebastian Halm
Dazu gehören etwa Sharing-Angebote für E-Scooter, Fahrrad und Auto, aber auch Ride Pooling und Ride Hailing. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.003 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom
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Der Bitkom-Studie zufolge haben 7 von 10 Bürgern (70 Prozent) in Folge der Corona-Pandemie ihre Mobilität eingeschränkt. 37 Prozent sind weniger unterwegs als früher, weitere 33 Prozent sogar sehr viel weniger. Von den Veränderungen sind die einzelnen Verkehrsmittel unterschiedlich stark betroffen. So geben 58 Prozent der Nutzer von Bussen und Bahnen im Nahverkehr an, weniger mit diesen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen zu sein. Im Fernverkehr liegt der Anteil bei 55 Prozent. Einen deutlichen Rückgang verzeichnen auch Taxis (55 Prozent), etwas geringer fällt er bei Ride-Hailing-Angeboten aus (30 Prozent). Auch Car-Sharing nutzen 44 Prozent der Menschen seltener, 29 Prozent andere Sharing-Angebote wie zum Beispiel Bike-Sharing oder E-Scooter-Sharing. Nur eine verschwindende Minderheit zwischen jeweils 1 und 5 Prozent der Nutzer gibt an, das entsprechende Verkehrsmittel in der Pandemie häufiger genutzt zu haben. Ganz anders sieht es dagegen beim Privat-Pkw und vor allem beim Fahrrad aus: So haben 26 Prozent das eigene Auto seltener, 31 Prozent aber haben es häufiger genutzt. Und das Fahrrad erlebt während Corona einen echten Boom: Zwar sind 12 Prozent der Menschen seltener mit dem Rad gefahren, 38 Prozent aber nutzen es seit Beginn der Pandemie häufiger.
Ein Grund für diese Veränderungen: 9 von 10 Befragten (86 Prozent) versuchen, Verkehrsmittel mit vielen Fahrgästen zu vermeiden. Und 7 von 10 (70 Prozent) geben an, dass sie sich während der Stoßzeiten seltener auf den Weg machen. Davon profitieren neben dem Fahrrad grundsätzlich auch neue, digital unterstützte Mobilitätsangebote. So haben 7 Prozent in der Corona-Zeit erstmals Bike- oder E-Scooter-Sharing ausprobiert, unter den 16- bis 29-Jährigen sind es sogar 19 Prozent. Und 4 Prozent aller Befragten und 11 Prozent der bis 29-Jährigen haben erstmals ein Car-Sharing-Angebot genutzt.
Neue Mobilitätsangebote haben in der Bevölkerung einen guten Ruf. So stehen 80 Prozent Ride Pooling und 69 Prozent Ride Hailing grundsätzlich positiv gegenüber. Und auch Sharing-Angebote werden weit überwiegend positiv beurteilt. So sagen 79 Prozent, Sharing ist eine umweltfreundliche Alternative zu bestehenden Angeboten, gerade einmal 11 Prozent meinen, dass sie zu mehr Verkehr und Umweltbelastung führen. 73 Prozent sind überzeugt, Sharing spart Geld und nur 22 Prozent befürchten, dass man durch Sharing mehr ausgibt, etwa indem man eine kurze Strecke mit dem E-Scooter zurücklegt, statt zu laufen, oder Car-Sharing nutzt statt U-Bahn. Insgesamt meinen drei Viertel (75 Prozent), dass neue Mobilitätsangebote einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, gut zwei Drittel (64 Prozent) sagen, dass man mit ihnen für weniger Geld als bisher ans Ziel kommt. Und 80 Prozent geben an, Sharing-Angebote seien vor allem für den Alltag geeignet, 15 Prozent halten sie eher für Urlaubsreisen geeignet. Eine deutliche Mehrheit von 87 Prozent ist sicher, dass neue Mobilitätsangebote vor allem die Lebensqualität auf dem Land verbessern können - unter der unmittelbar betroffenen Landbevölkerung liegt die Zustimmung mit 91 Prozent sogar noch etwas darüber.
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