Fachkräftemangel

IT-Umschulungen größtes Potenzial zur Stellenbesetzung - jedoch kaum umgesetzt

09.03.2023 - Bis 2027 fehlen schätzungsweise 780.000 Arbeitskräfte im Technologieumfeld. Besonders in Ballungsräumen hat laut aktueller Studie die Mehrheit der befragten Unternehmen Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden. Zwar sehen sie in der Weiterbildung bestehender MitarbeiterInnen das größte Potenzial, tun dies aber kaum.

von Christina Rose

Die Studie wurde im Auftrag vom Bildungsanbieter Neue Fische - School and Pool for Digital Talent   durchgeführt. Das Unternehmen bildet in kurzformatigen Bootcamps QuereinsteigerInnen zu IT-Fachkräften aus und hilft bei der Identifizierung von Talenten innerhalb der bestehenden Mitarbeiterschaft, um sie für IT-Berufe weiterzuqualifizieren.

In Ballungsräumen konnten nur 0,8 Prozent aller offenen IT-Stellen mit Externen besetzt werden

Deutschen Unternehmen fehlt es an IT-Fachkräften. Eine aktuelle Studie von Civey im Auftrag von Neue Fische mit über 1.000 privatwirtschaftlichen Führungskräften, die Entscheidungen zu Personal- oder IT-Themen treffen, bestätigt dies. Gerade einmal jedes fünfte Unternehmen hält die Rekrutierungslage auf dem freien Arbeitsmarkt für gut. Für 55,2 Prozent der befragten Unternehmen stellt sich die Lage hingegen "eher schlecht" oder "sehr schlecht" dar - in Ballungsräumen sind es sogar 59,6 Prozent. Hier hat in den letzten 12 Monaten nur ein Fünftel (20,1 Prozent) der Entscheider:innen erfolgreich IT-Fachkräfte in Festanstellung extern rekrutiert (bundesweit 26,4 Prozent). Nur 3,3 Prozent der Unternehmen konnten alle offenen IT-Stellen mit externen Fachkräften besetzen - in Ballungsräumen sogar nur 0,8 Prozent.

Umschulungen (Reskilling) wird als größte Chance gesehen - aber nicht angewendet

Die Option, MitarbeiterInnen mit eigenen Mitteln für neue Anforderungen zu qualifizieren, kommt für die Mehrheit der Unternehmen nicht infrage: 62,3 Prozent sehen keine Möglichkeit, Mitarbeitende anderer Abteilungen zu IT-Fachkräften umzuschulen. Und das, obwohl die Mehrheit (38,6 Prozent) genau das für den sinnvollsten Weg hält - noch vor der Anwerbung von IT-Fachkräften im Ausland (30,2 Prozent) oder der Anwerbung von Fachkräften verwandter Disziplinen (28,5 Prozent). In Deutschland hatten 56,6 Prozent der befragten Unternehmen in den vorausgegangenen zwölf Monaten keinen einzigen Mitarbeitenden anderer Abteilungen umgeschult, um mittels Reskilling den Bedarf an IT-Fachkräften zu decken. In Ballungsräumen ist die Lage noch desolater: Hier konnten über 62 Prozent nicht einen einzigen Mitarbeitenden für neue, digitale Aufgaben fit machen. Bundesweit haben 2,9 Prozent eine Kollegin oder einen Kollegen weiterqualifiziert, 4,9 Prozent mehr als zehn MitarbeiterInnen.

Talentförderung? Weiterbildung wird laut Studie in vielen Unternehmen vernachlässigt

Die geringe Umsetzungsquote erstreckt sich nicht nur auf fachfremde Arbeitnehmende, sondern betrifft auch bereits vorhandene IT-Fachkräfte. Dem Motto des lebenslangen Lernens zum Trotz wird das Thema Weiterbildung in vielen Unternehmen vernachlässigt. So berichten ganze 42,9 Prozent der befragten Unternehmen, in den letzten 12 Monaten nicht einen einzigen Mitarbeitenden fachlich weitergebildet zu haben. Lediglich 5,1 Prozent haben zumindest einen Angestellten weiterqualifiziert und immerhin 11,4 Prozent mehr als zehn. Die Studie zeigt zudem, dass es in Unternehmen häufig an der internen Kommunikation zu mangeln scheint: Mehr als jedes vierte Unternehmen (26,4 Prozent) konnte auf die Frage, wie viele Mitarbeiter:innen in letzter Zeit weiterqualifiziert wurden, lediglich mit "weiß nicht" antworten.

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Mehr zum Thema:
Diskussion:

Vorträge zum Thema:

  • Bild: Christine Freiberger-Huber
    Christine Freiberger-Huber (Rohde & Schwarz)
    Bild: Markus Nowatius
    Markus Nowatius (Rohde & Schwarz)

    Digitale Transformation im globalen konzernweiten B2B Marketing - von Vision zur Realität!

    Rohde & Schwarz, führend in den Sektoren Test & Measurement, Technology Systems und Networks & Cybersecurity, hat mit einem global und konzernweiten Projekt von 2018 bis 2023 die Marketing Landschaft komplett neu definiert. Durch eine visionäre globale Marketing Automation Strategie wurde das Unternehmen von einem fragmentierten Ansatz zu einem integrierten, kundenzentrierten Modell transformiert. Die Resultate waren deutlich: beschleunigte Reaktionszeiten, einheitliche globale Prozesse und tiefere Kundeninsights. Diese herausragende Leistung wurde 2024 mit dem prestigeträchtigen Deutschen Marketingpreis für Dialogmarketing "Eddi" des DDV in der Kategorie B2B gekrönt, ein Zeugnis für die innovativen Fortschritte. Wir, Markus Nowatius (Direktor Marketing Technolgies und Insights) und Christine Freiberger-Huber (Teamkoordinatorin Marketing Automation) freuen uns unsere Erfahrungen mit Euch teilen zu können! Viel Spass...

    Vortrag im Rahmen der Dialog.Konferenz.24 am 03.09.24, 09:30 Uhr

www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.versandhausberater.de