11.01.2017 - Bei der Vielzahl an automobilen Innovationen auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas hätte man denken können, man befinde sich auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) statt auf der Messe für Unterhaltungselektronik. Dennoch drängten sich auch digitale Sprachassistenten und Smart-Home-Technologien besonders in den Vordergrund der 50-jährigen-Jubiläumsausgabe der CES.
Auch in diesem Jahr waren "Vernetzte Mobilität" und "Autonome Fahrsysteme" wieder Top-Themen auf der CES. Neben dem Vorreiter Tesla, der sein "Model 3" enthüllte, präsentierten auch die klassischen Automobilhersteller, Zulieferer und Zubehörhersteller automatisierte Fahrzeuge mit neuen Fahr- und Bedienungsfunktionen. Im Bereich Connected Car stellte unter anderem Volkswagen seine Idee von einem gespeicherten Nutzerprofil vor, anhand dessen neue VW-Modelle die Vorlieben des Fahrers kennen und sich automatisch auf diese einstellen sollen. Audi führte sein autonomes Fahrsystem ein, das in Zusammenarbeit mit dem GPU-/Grafikkartenhersteller Nvidia entwickelt wurde. Bytes, Algorithmen und Connectivity laufen der Motorleistung in Sachen Relevanz also scheinbar den Rang ab.
Mercedes will mit seinen Neuentwicklungen ebenfalls zum Branchenprimus Tesla aufschließen. Im Rahmen der Unternehmensstrategie "Case" werden die Stuttgarter die Vernetzung von Fahrzeugen, autonome Fahrzeuge und flexible Nutzungsmodelle vorantreiben. Mit dem auf der Messe gezeigten SUV "Concept EO" tritt man mit Teslas Model X in direkte Konkurrenz. Mercedes veröffentlichte zudem mit der Studie "Vision Van" die Idee eines Transporters, von dessen Dach Drohnen automatisiert zur Paketzustellung starten sollen.
Einen weiteren Trend stellen digitale Sprachassistenten dar. Künftig sollen wir nicht mal mehr unser Smartphone aus der Tasche holen müssen, um zum Beispiel einen Timer zu stellen oder Geräte zu steuern. Stattdessen reicht es aus, einem Spracherkennungs-Device direkte Anweisungen zu geben. Mit "Amazon Echo" und "Google Home" gibt es bereits zwei solcher Geräte, die in Zukunft in immer mehr Haushalten zu finden sein sollen.
Amazon Echo nutzt den Sprachassistenten "Alexa", der für Entwickler besonders attraktiv ist, da er neue "Skills" erlernen kann und er somit auch die Kommunikation mit Drittgeräten zulässt. Deshalb war der Amazon-Lautsprecher nicht nur am Stand des Online-Marktplatzes, sondern auch an zahlreichen Ständen anderer Unternehmen zu finden. Alexa ist aufgrund seiner vielseitigen Einsetzbarkeit auch bei den Entwicklungen der Autoindustrie, in Form von Sprachsteuerung in Fahrzeugen (BMW), oder bei neuen Smart-Home-Produkten, wie LG-Kühlschränken, zu finden.
Unter dem Stichwort "Voice Commerce" könnten sich für Digitalagenturen mit der Spracherkennungs-Technologie ebenfalls neue Möglichkeiten eröffnen. Es müssten dafür allerdings zunächst Strategien entwickelt werden, um dafür zu sorgen, dass bei der Bestellung eines Nutzers über Alexa auch das Produkt des Kunden und nicht das eines Konkurrenten im Warenkorb landet. Die Entwickler der Agenturen müssten sich außerdem mit der Erarbeitung neuer Skills auskennen. Die Nähe zu Amazon legt eine künftige Umsetzung des Voice Commerce zumindest nahe. In den USA gehören Lieferservices zu den meistbenutzten Skills von Alexa. Möglicherweise bestellen wir also auch bald unsere Pizza einfach per Sprachbefehl. Bislang sind Amazon Echo und Google Home jedoch erst bedingt beziehungsweise noch gar nicht auf dem deutschen Markt verfügbar.
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