27.09.2002 - Mit gläsernen Wänden in mittelmeerblau und bunten Exotik-Fischen rief die DIMA-Dekoration des Sächsischen Digitaldruck Zentrums SDZ bei manchem Messebesucher Urlaubsassoziationen wach. Doch nichts liegt den Dresdnern ferner als Urlaubsidylle.
Das SDZ wurde im August Opfer des Elbehochwassers. Das Gebäude, Maschinen, Material und Lagerbestände wurden von der Flut erfasst - der Schaden liegt laut Geschäftsführer Christoph Deutsch bei 2,1 Millionen Euro. Allein im Digitaldruckbereich stand das Wasser bis zu einem Meter hoch. Deutsch: "Die Maschinen sind komplett versaut." Glücklicherweise konnten sämtliche Daten und Server rechtzeitig ins Trockene gebracht werden.
Nun musste improvisiert werden, um den Fortbestand der Produktion zu sichern. Und das funktionierte - nicht zuletzt dank tatkräftiger Mithilfe von Geschäftspartnern und Mitarbeitern - beeindruckend schnell, effizient und unbürokratisch. Deutsch: "Wir haben zwei Wochen lang die Maschinen von Geschäftspartnern in Dresden und Leipzig genutzt. Der Produktionsausfall betrug zehn Arbeitstage. Die Kunden haben davon aber nichts gemerkt." Während die Druckaufträge vorübergehend nach außen verlagert wurden, ist das Gebäude von Wasser und Schlamm befreit worden. Und das war nicht nur eine Sache des Technischen Hilfswerks. "Die Mitarbeiter haben Großartiges geleistet", so Deutsch. "In Tag- und Nachtarbeit haben sie das Grundstück gereinigt. Keiner war sich dafür zu schade!"
Nach der zweiwöchigen Produktionsauslagerung wurden gebrauchte Offset-Maschinen und ein neuer Digitaldrucker installiert, Heidelberger Druckmaschinen hatte sie leihweise zur Verfügung gestellt. "Über Rechnungen und Preise wurde gar nicht gesprochen, die wollten einfach, dass wir schnell wieder produzieren können!", freut sich Deutsch. Auch MAN Roland zeigte sich solidarisch und ermöglichte dem SDZ den Zugriff auf einen Farbdigitaldrucker. "Wir sind seitdem zu 100 Prozent in der Lage, die Aufträge im SDZ selbst abzuwickeln."
Und der entstandene Millionenschaden? Zum Glück sind die Dresdner versichert, der ganze Schaden wird jedoch nicht abgedeckt. Jetzt hofft man auf staatliche Hilfe, die bereits mündlich zugesichert wurde. Deutsch: "Wirtschaftsminister Werner Müller hat sogar persönlich angerufen und unser Haus im September besucht."
Inzwischen bewegt sich im SDZ alles wieder in Richtung Normalität. Neue Maschinen sind bestellt, in Kürze wird das Sächsische Digitaldruck Zentrum also mit modernster Technik aufwarten. Deutsch: "Wir sind voll produktionsfähig und hoffen auf Solidarität durch neue Aufträge." Von einer Jahrhundertflut, so viel steht schon mal fest, lässt er sich eben nicht ohne weiteres unterkriegen. sam
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