22.02.2019 - Dass das Internet of Things (IoT) und Künstliche Intelligenz (KI) zukünftig mit entscheiden über den Handelserfolg sein werden, gaben in einer aktuellen Studie gut zwei Drittel der befragten Händler (69 Prozent) an. Vernetzten Stores haben demnach großes Zukunftspotenzial.
von Susanne C. Steiger
Eine flächendeckende Verbreitung der neuen Technologien ist im deutschen Handel zurzeit allerdings noch nicht feststellbar. Viele der Technologien kommen erst in einzelnen Filialen im Rahmen von Pilotprojekten zum Einsatz. Dennoch wird Künstliche Intelligenz den Handel maßgeblich verändern, darin besteht unter den Befragten breiter Konsens. So sieht die überwiegende Mehrheit (69 Prozent) KI als wichtigsten technologischen Trend der kommenden Jahre. Laut Einschätzung von mehr als der Hälfte (53 Prozent) der Händler wird KI vor allem im Bereich der vorausschauenden Datenanalyse (Predictive Analytics) eine tragende Rolle spielen, so eine Studie, die das EHI und Microsoft zusammen veröffentlicht haben. Besonders Textilhändler könnten von Trendvorhersagen profitieren, um beispielsweise das richtige Produkt, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit anbieten zu können.
Im Einsatz ist KI bereits bei einem knappen Drittel (32 Prozent) der Händler, weitere 36 Prozent haben konkrete Umsetzungspläne für die nächsten drei Jahre. Ein Fünftel beobachtet das Thema, macht aber noch keine konkreten Pläne hinsichtlich einer Umsetzung, während KI für 12 Prozent der Unternehmen aktuell noch keine Rolle spielt.
Bei der Einschätzung der Zukunftsrelevanz von Internet of Things-Technologien sind die Befragten noch zurückhaltend. Immerhin betrachten aber 22 Prozent der Händler IoT als einen der wichtigsten technologischen Trends der kommenden Jahre. IoT-Anwendungen sind bereits bei 28 Prozent der Händler im Einsatz. Weitere 23 Prozent planen eine entsprechende Umsetzung in den kommenden Jahren. Ebenfalls 23 Prozent geben an, das Thema vorerst nur zu beobachten. Ein Viertel der Händler bemisst IoT-Anwendungen noch keine Bedeutung für das eigene Unternehmen bei.
Im Bereich der Gebäudetechnik der Filialen kommen intelligente und automatisierte Energiesteuerungssysteme bei fast der Hälfte (46 Prozent) der befragten Händler zum Einsatz. Darüber hinaus sind solche Systeme bei 9 Prozent der Händler konkret in Planung. Beim Einsatz solcher Energiesteuerungssysteme verfolgen allerdings nur wenige Händler bereits einen filialübergreifenden Ansatz. Bei den meisten Unternehmen sind zunächst nur Teillösungen in Form von Pilotprojekten in einzelnen Filialen im Einsatz. Ein Beispiel ist das Monitoring von Kühlmöbeln, das 36 Prozent der Händler nutzen und weitere 5 Prozent für die nächsten Jahre planen. Meist beschränkt sich das Monitoring aber vorwiegend noch auf die automatisierte Übermittlung technischer Störungen an Servicepartner. Lösungen, bei denen Filialmitarbeiter z. B. automatisch über einen drohenden Verderb von gekühlter Ware informiert werden, sind bislang nicht im Einsatz.
Smarte Regale bzw. Warenträger (Smart Shelves), d.h. mit Sensorik ausgestattete Möbel, die beispielsweise automatisierte Bestandsmeldungen abgeben und drohende Out-of-Stock-Situationen melden, werden von einem Zehntel der Händler eingesetzt. Der Einsatz beschränkt sich aber auch hier in erster Linie auf einige wenige Pilotprojekte. Zusätzlich planen 21 Prozent den Einsatz und ein gutes Drittel (29 Prozent) beobachtet das Thema vorerst. Für 40 Prozent ist der Einsatz von Smart Shelves noch uninteressant.
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