Digitalisierung und HR

Corona und Job: Digitalisierung und Homeoffice bleiben Thema Nummer eins

30.11.2021 - Wenn es um die Personalpolitik geht, ist die Digitalisierung mit 85 Prozent der Nennungen nach wie vor das wichtigste Thema. Mehr als 70 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass die Bedeutung der Digitalisierung in der Personalarbeit künftig noch zunehmen wird. Ein Indikator dafür: Schon heute haben 94 Prozent der Unternehmen einen Management Self Service und 93 Prozent einen Employee Self Service umgesetzt, um die Administration zu verschlanken.

von Sebastian Halm

Für die Studie des HR-Lösungsanbieters Lurse AG   "Trends in Vergütung und HR 2021/2022" befragt das Unternehmen jährlich Personalverantwortliche aus allen für Deutschland relevanten Branchen, überwiegend große Mittelständler sowie DAX- und MDAX-Konzerne. Im Sommer dieses Jahres gaben 230 Unternehmen Auskunft.

Drängende Aufgaben: Leadership, Talent Management und mehr

Mit 72 Prozent der Nennungen wurde "Leadership" als zweitwichtigstes Thema eingestuft. Bei 43 Prozent hat sich das Verständnis von Leadership in den letzten Jahren verändert. 46 Prozent sagten, das Thema werde in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Auf Platz 3 im Ranking der drängendsten Aufgaben folgt das Talent Management mit 68 Prozent der Nennungen. Von allen Unternehmen, die dazu Angaben machten, arbeiten aktuell 82 Prozent an der Entwicklung ihrer Führungskräfte oder planen dies in naher Zukunft. Das gleiche gilt für die Identifikation von Talenten im Unternehmen.

Die Ränge 4 bis 10 unter den als wichtig eingestuften Aufgaben nehmen folgende Themen ein: Employer Branding (66 Prozent), Fachkräftemangel (63 Prozent), HR Analytics (58 Prozent), Performance Management (56 Prozent), Gesundheitsmanagement (52 Prozent), Agile Formen der Arbeitsorganisation (50 Prozent) sowie die Harmonisierung globaler HR-Prozesse (48 Prozent).

Ein interessantes Ergebnis der Studie: eine Sache als wichtig einstufen und sie tatsächlich angehen sind zweierlei. So kommt es, dass 36 Prozent der Unternehmen, die dem Thema Leadership große Bedeutung beimessen, es derzeit nicht aktiv bearbeiten. Das Stichwort Digitalisierung dagegen fällt bei 84 Prozent der Unternehmen auch dann sofort, wenn sie danach gefragt werden, woran sie gegenwärtig arbeiten.

An zweiter Stelle folgt bei dieser Fragestellung das Employer Branding mit 77 Prozent der Nennungen.

Gehälter steigen wieder

Die Frage nach den Entwicklungsperspektiven im Unternehmen ist natürlich aufs Engste mit der nach dem Entgelt verknüpft. Was dies betrifft, dürfen sich Arbeitnehmende über einen positiven Trend freuen: Aufgrund der Corona-Krise und den Planungsunsicherheiten, die sie mit sich brachte, haben 2020 viele Unternehmen die Gehälter nicht generell erhöht, 2021 sind die Ist-Erhöhungsbudgets im Vergleich zu 2020 wieder leicht angestiegen. Für 2022 rechnen die Unternehmen im Durchschnitt mit einem Lohnplus von 2,6 Prozent. Die stärksten Erhöhungen sind in der Chemie- und Pharmaindustrie geplant.

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