29.03.2021 - Gutscheine sind ein probates Mittel, um Interessenten zu incentivieren. Doch wer sie mit der Gießkanne verteilt, verliert Geld. Programmatic Printing ermöglicht eine feingliedrige Individualisierung und führt das Gutscheinmarketing auf eine neue Effizienz-Stufe.
von Karsten Zunke
"Die meisten Unternehmen starten ihr Gutscheinmarketing mit nicht individualisierten Gutscheinen. Bis sie feststellen, dass ein Teil der Gutscheine in Affiliate-Portalen auftaucht. Auf diese Weise geht die Messbarkeit verloren", erläutert Robert Käfert
, Gründer & Geschäftsführer des Collaborative Marketing Club
, das Dilemma, vor dem nicht wenige Firmen stehen.
Wer alle Gutscheine mit dem gleichen Code bedruckt, kann zwar noch immer seine Umsätze erhöhen, verliert aber schnell den Überblick, welche Medien oder Kanäle dazu beigetragen haben. Wird er auf ein Gutscheinportal gestellt, kann jeder ihn einlösen. Den Gutschein entfernen zu lassen, bedeutet für den Anbieter einen Mehraufwand und kann schnell zu einem nervenaufreibenden Katz-Maus-Spiel werden. Auch können Kampagnen nicht optimiert werden, da wichtige Informationen zu Kanal und Einlöser-Gruppe nicht mehr belastbar sind. Ein Blindflug, den viele Firmen nicht lange durchhalten - und heutzutage auch nicht mehr durchhalten müssen, denn mit dem Digitaldruck sind individuelle Gutscheine technisch problemlos umsetzbar und das bei geringeren Kosten als bei früheren klassischen Druckverfahren.
Experten raten dazu, direkt mit individualisierten Gutscheinen zu starten. "Insbesondere bei der Reaktivierung von Bestandskunden sollten individuelle Gutscheine das Mittel der Wahl sein", rät Käfert. Als Königsweg hat sich dafür das Print-Mailing erwiesen. Hier sind individuelle Gutscheine schon weit verbreitet. Auf diese Weise kann der Erfolg einer Reaktivierung exakt nachvollzogen werden. Auch für die Kampagnen-Optimierung - zum Beispiel durch unterschiedliche Gutscheinhöhen - eröffnet eine Individualisierung neue Möglichkeiten. Beispielsweise könnte je nach durchschnittlicher Warenkorbhöhe oder der Gutscheinquote der Empfänger die Gutscheinhöhe individuell angepasst werden, um bei der Reaktivierung eine jeweils optimale Wirkung zu erzielen.
Bei sehr kleinen Versandvolumina kann der Mitarbeiter am Packplatz die richtige Beilagen und Gutscheinvarianten manuell auswählen, in der Regel findet die Auswahl per Anzeige auf dem Display am Packplatz statt. Um eine solche Lösung zu realisieren, sind Anpassungen an das Lagerverwaltungssystem (LVS) und eine Kampagnensteuerung nötig, denn für die Mitarbeiter an den Packplätzen muss ersichtlich sein, welche Gutschein-Variante in ein Paket beigelegt wird. Das Kampagnenmanagement muss im LVS implementiert sein, um regelbasiert eine Gutschein-Variante zu wählen. Da dafür Anpassungen und einige Implementierungen nötig sind, erfordert diese Variante die meiste Zeit: bis zu sechs Monate dauert die Umsetzung in der Praxis.
Damit wird deutlich: Die technischen Möglichkeiten für das Gutscheinmarketing werden immer eleganter. Doch die Herausforderungen bleiben: Es ist auch in Zukunft Fingerspitzengefühl nötig. "Kunden gewöhnen sich an Gutscheine und so entsteht eine gewissen Erwartungshaltung, die im Worst Case dazu führt, dass ohne Gutscheine nicht mehr bestellt wird", sagt Tanja Müller
, Marketing Managerin bei Adnymics
.
"Nachdem dies direkten Einfluss auf den Rohertrag hat, müssen Online-Händler ihre Incentive-Strategie gut durchdenken", rät die Expertin. Individualisierungen können dafür ein probates Mittel sein. Statt universelle Gutscheine blind zu streuen, können Marketer mit individuellen Gutscheinen Kunden sehr gezielt umwerben. Das spart Geld und erhöht die Wirkung. Nichtzuletzt ermöglichen individuelle Codes eine saubere Kampagnenanalyse - und das wiederum ist die Voraussetzung für Optimierungen und einen effizienten Budget-Einsatz im Gutscheinmarketing.
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