25.10.2018 - Die branchenspezifische Auswertung der aktuellen Studie Azubi-Recruiting Trends 2018 von MeineStadt.de zeigt, dass der Handelsnachwuchs im Internet zuhause ist. Anlass für die Untersuchung war der Start des neuen Ausbildungsberufs zum Kaufmann und zur Kauffrau im E-Commerce diesen Sommer.
von Susanne C. Steiger
Die Generation der Digital Natives ist mit dem Internet aufgewachsen und kann dementsprechend problemlos mit Kommunikationstools und Suchmaschinen umgehen. Das bestätigen auch die Studienergebnisse: Über 92 Prozent nutzen bei Bedarf Suchmaschinen für Recherchen. 95 Prozent der Jugendlichen sind mit den gängigen Kommunikationstools vertraut und nutzen Chats, Mails und Soziale Netzwerke mindestens gelegentlich. 68 Prozent der Befragten nutzen bereits häufig oder sehr häufig Angebote wie Online-Banking und Online-Shopping.
Damit liegen die Befragten knapp über dem branchenübergreifenden Durchschnitt von 66 Prozent. Weitere 14 Prozent nutzen die Angebote gelegentlich. Überraschend ist, dass 15 Prozent des Handelsnachwuchses mindestens eine Programmiersprache beherrschen. Gerade mal sieben Prozent der Ausbildungsverantwortlichen der Branche traut den eigenen Auszubildenden das zu.
Das ist nicht der einzige Aspekt, bei dem die Selbstwahrnehmung von Azubi-Bewerbern und die Wahrnehmung der Ausbildungsverantwortlichen auseinander liegen. Rund 80 Prozent der teilnehmenden Azubis geben an, zuverlässig die Vertrauenswürdigkeit von Online-Quellen einschätzen zu können. Von den Ausbildern traut nur ein Drittel das den Jugendlichen zu. Knapp 60 Prozent der Befragten kontrolliert nach eigenen Angaben regelmäßig die Sicherheitseinstellungen in sozialen Netzwerken und weiß genau, wer die eigenen Posts und Nachrichten lesen kann. Ein weiteres Viertel kümmert sich immerhin ab und zu um solche Dinge. Auch mit diesen Werten liegt der Azubi-Nachwuchs im Handel über dem Branchendurchschnitt. Nur 22 Prozent der Ausbildungsverantwortlichen glauben hingegen, dass Azubis im Handel regelmäßig ihre Sicherheitseinstellungen in sozialen Medien kontrollieren.
Die große Mehrheit der befragten Ausbildungsverantwortlichen zieht in einem Freitextfeld eine gemischte oder negative Bilanz hinsichtlich des Umgangs mit digitalen Technologien in ihrem Ausbildungsbetrieb. Hier fallen Begriffe wie "zurückhaltend", "ausbaufähig", "abwartend" oder sogar "hinterher", "analog" und "Steinzeit". Zwei Drittel der Azubis sehen die Lage hingegen weniger kritisch und beschreiben den Digitalisierungsgrad ihres Ausbildungsbetriebs mit "fortschrittlich", "modern" oder "bemüht". Unter den kritischen Azubis finden sich dagegen ebenfalls deutliche Worte wie "rückständig", "hinterweltlich" oder "prähistorisch".
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