09.12.2020 - Eine Studie beschreibt die Zukunft des Einzelhandels und die Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Lieferketten. Befragt wurden 30 große europäischen Einzelhändler sowie über 3.000 Haushalte in Deutschland. Deutsche Einzelhändler planen demnach, in den nächsten zwölf Monaten Produkte im Wert von rund 9,4 Milliarden Euro aus Deutschland zu beziehen.
von Susan Rönisch
Die COVID-19-bedingten Einschränkungen des internationalen Warentransports stellten Unternehmen vor plötzliche Lieferengpässe und zwangen viele zu einem Umdenken. 70 Prozent der befragten Händler hinterfragten ihre Lieferketten-Strategie als Folge der COVID-19-Krise und mehr als die Hälfte (55 Prozent) haben bereits begonnen, ihre Lieferketten zu diversifizieren. Davon wollen 29 Prozent dies in den nächsten zwölf Monaten umsetzen. 14 Prozent der befragten Unternehmen haben bereits begonnen, Produktionen und Prozesse ins Inland zu verlagern. Das geht aus der Studie der Unternehmensberatung Alvarez & Marsal (A&M)
hervor.
Den Studienautoren zufolge habe sich der Einzelhandel vor allem auf Kostenvorteile in Niedriglohnländern konzentriert. Die COVID-19-Krise habe dies schlagartig geändert, jetzt steht die Resilienz der Lieferketten im Vordergrund. Um in künftigen Krisen weniger anfällig für Lieferengpässe zu sein, planen die Händler ihre Lieferketten nachhaltig zu diversifizieren und in Teilen zurück ins Inland zu holen.
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