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Werberat rügt Bestattungsunternehmen - wegen Sexismus

Der Werberat rügt dieses Motiv. (Bild: Werberat / Häusler)
Der Werberat rügt dieses Motiv.

17.05.2019 - Der Deutsche Werberat rügt die Recruiting-Idee eines Bestattungsunternehmens, sexistische "Fahrgestelle", eine nackte Wanddeko und eine Brauerei auf Konfrontationskurs.

von Frauke Schobelt

Als Bestattungsunternehmen eine Reinigungskraft zu finden, ist sicher nicht so einfach. Doch die Recruiting-Idee der Firma Häusler   aus dem bayerischen Neumarkt-Holzheim führte jetzt zu einer Rüge des Deutschen Werberates   . Das Selbstkontrollgremium des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft ZAW   prangert die Stellenanzeige wegen pietätloser und sexistischer Werbung an. Das Motiv zeigt nämlich ein tief dekolletiertes weibliches Model im Bunny-Kostüm. Das Bestattungsunternehmen findet die Stellenanzeige offenbar nach wie vor sehr witzig, der Werberat eher nicht.

Eine öffentliche Rüge erhalten auch die Einhorn Werke   aus Heidesee in Brandenburg. Der Werberat stuft deren Online-Werbung als herabwürdigend für Frauen ein. Das Motiv der Reihe "Faszination Wandgestaltung" zeigt eine nackte Frau und erwecke den Eindruck, sie sei ebenso wie die Wand nur "schmückendes Beiwerk". Das Ganze sei zwar ästhetisch dargestellt, so der Werberat, doch diene die Frau nur als Blickfang und der Produktbezug werde "nur sehr künstlich" hergestellt.

Ebenfalls als sexistisch beanstandet das Gremium die Werbung der ASR GmbH & Co.KG, einem Unternehmen für Autoteile aus Coswig in Sachsen-Anhalt. Das Plakat zeigt die Rückseite einer Frau in knappen Shorts, die sich nach vorne bückt, dazu den Slogan "Wir haben bestimmt auch ihren Typ." Auch diese Werbung würdige Frauen herab, so der Werberat. Das Unternehmen hat das Motiv von seiner Internetseite entfernt, am großflächigen Plakat am Sitz des Unternehmens wollten die Geschäftsführerinnen jedoch festhalten. Gezeigt werde schließlich "ein Fahrgestell", so laut Werberat die Begründung.



Rügen vom Werberat sammelt auch das Hofbräuhaus Traunstein   . Schon 2017 stand es wegen sexistischer Werbung auf einem Bierdeckel am Pranger. Diesmal rügt der Werberat, dass sich die Brauerei nicht an die "gemeinsam mit der Alkoholbranche aufgestellten Verhaltensregeln für eine verantwortungsvolle Alkoholwerbung" halte. Das monierte Motiv zeigt ein turtelndes Paar in Tracht, der Slogan verspricht "Hilft in Sekunden - wirkt für Stunden".

Dies könne den Eindruck erwecken, dass sich der Konsum des Biers positiv auf das Verhältnis zwischen Mann und Frau auswirkt, kritisiert der Werberat. Die Brauerei versteht die Aufregung nicht, denn genau diesen Eindruck soll das Motiv auch erwecken, erklärt das Unternehmen in einer Stellungnahme. "Wir lehnen überzogene Einzelmeinungen gnadenlos ab und verwehren uns explizit gegen die ständigen Angriffe des Deutschen Werberates, die für uns inhaltlich einfach nicht nachvollziehbar sind und auch als absichtliche Anprangerung unserer Werbemotive interpretiert werden könnten", zitiert Chiemgau24.de   aus dem Schreiben. Das Motiv zeige im Übrigen den Brauerei-Inhaber Maximilian Sailer und dessen Frau Birgit.

Der Werberat kontert: "Hier geht es nicht darum, den 'Einzelmeinungen scheinheiliger Moralisten zuzustimmen', wie dem Werberat von der Brauerei vorgeworfen wurde", so eine Sprecherin. "Alkoholkonsum darf in der Werbung weder als Problemlöser, noch als Schlüssel für Glücksmomente angepriesen werden." Der Werberat fordert von der Brauerei, sich an die gemeinsam mit dem ZAW entwickelten Selbstkontrollregeln zu halten und verantwortungsbewusster zu handeln.

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